Die Grüne Regionalfraktion begrüßt das große Interesse und den Ausgang des jüngsten Bürgerentscheids zu einem regionalen Gewerbeschwerpunkt. „In Aichelberg haben über 60% der Wählerinnen und Wähler von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht und sich mit einer Mehrheit von 55% gegen einen Gewerbepark auf landwirtschaftlich genutzten Flächen auf ihrer Gemarkung ausgesprochen“, betont die Sprecherin im Planungsausschuss Dorothee Kraus-Prause. „Es ist ein eindeutiges Ergebnis am Ende eines demokratischen Prozesses.“
Mit Unverständnis sieht sie daher, dass nach der Entscheidung von Kirchturmdenken und Eigennutz die Rede ist und von Menschen, die der Region und dem Landkreis die Zukunft verbauen wollen. „Es ging den Menschen bei der Abstimmung nicht darum, die Zukunft zu verbauen“, so Kraus-Prause. Das Gegenteil sei der Fall: „Sie wollen mit dem Grünzug ein Stück Grundlage für die Zukunft erhalten mit all seinen wichtigen Funktionen für Landwirtschaft und Klima, für Artenschutz und Erholung.“
„Ohne Zweifel befinden wir uns in herausfordernden wirtschaftlichen Transformationsprozessen“, so die Planungsexpertin. Im Sinne einer nachhaltigen Zukunft müssen diese aber entkoppelt werden von einem Flächenverbrauch auf der Grünen Wiese. „Es gibt bereits zahlreiche Beispiele, die zeigen, wie Firmen sich im Bestand mit kreativen Lösungen und Neustrukturierungen ihres Geländes den Herausforderungen der Transformation stellen.“
Die Menschen, die in Aichelberg für den Grünzug gestimmt haben, seien sich einig mit den Zielen des Volksantrag zum Flächenschutz „Ländle leben lassen“, der nun von einem breiten Bündnis aus der Mitte der Gesellschaft initiiert wurde. Das Ergebnis zeige auch, dass Bürgerinnen und Bürger inzwischen sehr genau abwägen zwischen Versprechen auf Gewerbesteuersummen und dem Wert von Freiflächen.
PM B90/Die Grünen Regionalfraktion Stuttgart