Auf seiner jüngsten Vorstandssitzung beschäftigte sich die CDU im Kreis mit dem Hausärzte-Mangel im Landkreis. Dass derzeit kreisweit 35 Hausarztsitze nicht besetzt sind, macht der CDU-Kreisvorsitzenden Sarah Schweizer Sorgen um die künftige Gesundheitsversorgung in der Fläche.
Über Ursachen und mögliche Lösungen diskutierte die Kreis-CDU mit den Hausärzten Dr. Karin Ekkert aus Geislingen, Dr Markus Vöhringer aus Deggingen und Dr. Stefan Vollmer aus Göppingen. Vor allem im ländlichen Raum werde die Versorgung mit niedergelassenen Hausärzten zum Problem, berichtete Dr. Markus Vöhringer. Die bereits dramatisch vorangeschrittene Ausdünnung im Täle werde sich angesichts des Alters seiner dort tätigen Kollegen weiter verschärfen. Eine Ursache sieht der 42-jährige Mediziner auch in der zunehmend in seinem jüngeren Kollegenkreis ebenfalls an Bedeutung gewinnenden Work-Life-Balance. Dr. Vöhringer rechnete auf, dass seine Arbeitszeit im Vergleich zu jungen Kollegen in der Klinik 150% betrage. Dass der Ärztemangel in der Fläche zunehmend auch den Kliniken Probleme bereite, werde ganz deutlich in der Zentralen Notaufnahme, so Dr. Karin Eckert. Man müsse überlegen, ob durch die Einführung einer Gebühr die Inanspruchnahme der ZNA durch Bagatellfälle reduziert werden könne. Aber auch die Rahmenbedingungen des Gesundheitssystems scheinen nicht mehr zu passen. Internist Dr. Stefan Vollmer wies darauf hin, dass der letzte Arzt im Kreis eine Praxisniederlassung vor rund 30 Jahren neu gewagt habe. Mit eine Ursache des Mangels niedergelassener Ärzte sei auch die zunehmende Bürokratie und umfangreiche Dokumentationspflichten.
Die Kreis-CDU unterstützt den von Wolfgang Rapp nochmal vorgestellten Antrag der CDU-Kreistagsfraktion, dass auch mal nach kreativen Lösungen gesucht werden müsse, Ärzte für den Kreis zu gewinnen. Hierzu passte auch, wie die Kreisvorsitzende und Göppinger Landtagsabgeordnete Sarah Schweizer berichtete, dass im Land – neben der bereits eingeführten Landarztqoute für Studenten – verschiedene Modelle medizinischer Versorgungszentren oder von Primärversorgungszentren finanziell gefördert werden könnten. Wie mit innovativen Ideen auch der ländliche Raum weiterhin gut versorgt werden kann, machten die Mediziner an diesem Abend an Beispielen deutlich. Diese auch im Kreis Göppingen umzusetzen ist das Anliegen der CDU.
PM CDU Kreisverband Göppingen