Es war ein wichtiger Impuls für die Gründerszene in Göppingen, als vor fünf Jahren unter der Federführung der städtischen Wirtschaftsförderung das Coworking Space CO.3 im Stauferpark ins Leben gerufen wurde. Nun Beschloss der Gemeinderat die unbefristete Verlängerung des Projektes, zugleich werden für die Start-up Community neue Konzepte erarbeitet.
Seit November 2019 steht im Göppinger Stauferpark Jungunternehmen und Gründenden mit dem CO.3 Arbeitsraum auf Zeit zur Verfügung. Die modernen Arbeitsplätze im Coworking Space können von ihnen sowohl einen oder mehrere Tage gemietet werden – oder auch monatsweise. Ein Erfolgskonzept, wie Wirtschaftsförderin Christine Kumpf und Aleksandra Pointke, Verantwortliche für das CO.3., jüngst im Verwaltungs- und Finanzausschuss berichteten. „Das CO.3 war ein wichtiger Impuls für die Göppinger Gründerszene und gleichzeitig ein Ausgangspunkt für einen Austausch aller Coworking Spaces im Landkreis Göppingen“, betonte Kumpf. Auch wenn die Coronapandemie in der Startphase nicht sehr hilfreich war, konnten trotzdem zahlreiche Veranstaltungen durchgeführt werden – erst virtuell, dann auch wieder im Präsenz.
Zu den 15 angebotenen Veranstaltungen wie agile meetup filstal, Gründergrillen, #Gründertalk, Entrepreneurship Vorlesung der HS Campus Göppingen, Workshops, Netzwerkfrühstück und Existenzgründertag kamen rund 300 Teilnehmende. Auch die Arbeitsplätze wurden gut genutzt. In den vergangenen fünf Betriebsjahren mieteten 30 Personen und Kleinstfirmen das Angebot, weitere 60 informierten sich, konnten aber aus Kapazitätsgründen nicht ins CO.3 aufgenommen werden. Das CO.3 ist ausgebucht. Dazu muss man anmerken, dass das Ziel, möglichst viele Tagesnutzer*innen zu erreichen, so nicht eingetreten war. „Vielmehr haben sich unsere Interessenten über einen längeren Zeitraum eingemietet,“ erklärte Kumpf.
Von Anfang an war die Nachfrage gut. Das CO.3 ist in kurzer Zeit zu einem wichtigen Angebot im Gründungsökosystem Göppingens geworden und ist fester Bestandteil der Gründungsszene. Dies liegt zu einem wesentlichen Teil an der hervorragenden Betreuung durch die Wirtschaftsförderung. Die Mitarbeiterinnen unterstützen die Gründenden mit vielen Angeboten, dazu gehört Beratung, Netzwerkarbeit, Organisation von Veranstaltungen, Fördermittelsuche und die Vermittlung von Kontakten. Die Stadt Göppingen findet das Angebot wichtig und unterstützt den Coworking Space mit 20.000 Euro pro Jahr.
Ausgangspunkt für Starter Valley
Das CO.3 war auch ein Ausgangspunkt für einen Austausch aller Coworking Spaces im Landkreis Göppingen. Daraus ist eine inhaltliche Zusammenarbeit entstanden, die im Rahmen des Förderprojektes „Wirtschaft und Tourismus“ des Verbandes Region Stuttgart zu einem Förderantrag geführt hat. Daraus entstand das Starter Valley, eine Initiative, die sich zum Ziel gesetzt hat, den Landkreis Göppingen zum gründungsfreundlichsten in der Region Stuttgart zu entwickeln. Sie bietet eine Online-Plattform, die alle Informationen über Veranstaltungen, aber vor allem auch konkrete Handreichungen für Gründende bereithält. Auch neue Veranstaltungsformate werden im Netzwerk realisiert. Das alles hat funktioniert, weil die Stadt Göppingen seit Jahrzehnten in der Gründungsszene aktiv ist: als Motor, als Impulsgeber als Strukturengeber und bestens vernetzt mit allen Akteuren im Bereich Existenzgründung.
Blick nach vorn richten
„Für uns, für die Wirtschaftsförderung, ist das CO.3 Coworking space mehr als ein Arbeitsplatz. Es ist eine Ideenschmiede, ein Treffpunkt für die Gründungsszene, ein Innovationsort“ erklärte Aleksandra Pointke. „Um diesen Ansatz weiterhin verfolgen zu können, brauchen wir eine zukunftsfähige größere Alternative. Diese kann beispielsweise im Rahmen der Entwicklung auf dem Boehringer Areal sein.“ Hierzu werden neue Konzepte erarbeitet, die bereits gesammelte Erfahrungswerte einbeziehen und zukünftig eine Raumgröße von 200-300 Quadratmetern vorsehen. Dabei soll es sich nicht nur um ein Großraumbüro handeln, sondern auch um kleinere Büros für ein bis zwei Personen. Dazu gehören weiterhin Räume für Besprechungen und Workshops, für Tagesvermietung oder Stundenbuchung und für Veranstaltungen, einschließlich Kaffee-Lounge.Wurde bisher mit drei Tarifen gearbeitet – zwei monatlichen Tarifen und einem Tagesticket – könnten in Zukunft unterschiedliche Tarife für Gründende, Studierende, für Homeoffice-Mitarbeitende, für Teams und für etablierte Unternehmen die Räume auf Zeit suchen, angeboten werden. Und um den Verwaltungsaufwand für Nutzer*innen zu reduzieren und noch mehr Flexibilität anbieten zu können, soll der Betrieb digitaler werden.
Foto (Stefan Ruther): Wirtschaftsförderin Christine Kumpf und Aleksandra Pointke, Verantwortliche für das CO.3.sowie Stefanie Steffen.
PM Stadtverwaltung Göppingen