Krummwälden erhält ein Schwalbenhaus: 44 Nistplätze für die selten gewordene Mehlschwalbe

Die Stadt Eislingen hat in Zusammenarbeit mit dem NABU Mittleres Filstal und Lautertal ein Nistplatzangebot für Mehlschwalben geschaffen. Ein sogenanntes Schwalbenhaus mit insgesamt
44 künstlichen Nestern soll dazu beitragen, die Wohnungsnot der Mehlschwalben zu lindern.

Den Anstoß dazu gab Holger Haas, Ortsvertreter der NABU Gruppe Mittleres Filstal und Lautertal und Stadtrat von Bündnis 90/Die Grünen in Eislingen. „Wir beobachten den Nistplatzmangel unserer Mehlschwalben schon seit längerer Zeit und waren auf der Suche nach einem geeigneten Standort für Nisthilfen“, erläutert Holger Haas. Die Nähe zu bestehenden Brutplätzen sowie ein freier, ungehinderter Anflug an die Nester sind dabei ein entscheidendes Kriterium, damit Mehlschwalben den Standort akzeptieren, weiß der NABU-Vertreter zu berichten. Mit Unterstützung der Eislinger Stadtverwaltung und der Bereitschaft und Mitwirkung der Familie Greiner ist man in Krummwälden jetzt fündig geworden.

Rechtzeitig zur Rückkehr der Mehlschwalben aus dem afrikanischen Winterquartier hat der städtische Bauhof das Schwalbenhaus auf einer bereitgestellten Fläche in der Bachstraße aufgestellt. Die Stadt Eislingen hat die Anschaffung des Schwalbenhauses durch das städtische Umweltförderprogramm ermöglicht.

Die Boten des Sommers haben es immer schwerer, geeignete Brutplätze zu finden. Als ursprüngliche Felsbewohner bauen Mehlschwalben ihre Nester an die Außenwänden von Bauwerken. Weil ihre Nester an Hauswänden oft nicht geduldet werden, den Vögeln es zunehmend an Baumaterial für die Nester fehlt und durch den Rückgang der Insekten es an Nahrung mangelt, ist der Bestand der Mehlschwalbe seit Jahrzehnten in Deutschland stark rückläufig. Die Mehlschwalbe steht – wie auch ihre verwandte, vorwiegend in Ställen brütende Rauchschwalbe – inzwischen auf der Roten Liste der gefährdeten Tierarten.

Jetzt heißt es abwarten, bis die Mehlschwalben das neue Wohnungsangebot entdecken und beziehen. „Das kann allerdings auch einige Zeit dauern, da Schwalben eine sehr ausgeprägte Ortstreue zu ihren Brutplätzen besitzen“, berichtet Holger Haas, der den Schwalbenbestand in Eislingen und Krummwälden regelmäßig erfasst und die Entwicklung am neuen Schwalbenhaus genau beobachten will.

Wer den Mehlschwalben helfen will, muss nicht gleich ein ganzes Schwalbenhaus aufstellen. Mit der Anbringung einzelner Kunstnester am Haus oder einer Lehmpfütze im Garten, wo Schwalben Baumaterial für den Nestbau finden können, können Hausbesitzer einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Vögel leisten. Die Stadt Eislingen fördert mit dem städtischen Umweltförderprogram solche Maßnahmen.

Interessenten erhalten nähere Informationen und eine kostenlose Beratung im Planungsamt (Kontakt: Wolfgang Lissak, Telefon: 07161/804-355; E-Mail: gruenplanung@eislingen.de).

PM Stadtverwaltung Eislingen

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