Unbekannte randalieren am verlängerten Wochenende um den 1. Mai in Uhingen. Der Schaden beträgt mehrere tausende Euro. Die Rechnung für die Reparatur tragen die Steuerzahler – und somit die Uhinger.
Der eigentliche Brauch der Freinacht, also der Nacht vom 30. April auf 1. Mai, dient vielerorts dazu, um den Mitmenschen Streiche zu spielen oder mit humorvollen Aktionen auf vermeintliche Missstände hinzuweisen. In Uhingen aber haben unbekannte Randalierer das verlängerte Wochenende dazu genutzt, um ihrer blinden Zerstörungswut freien Lauf zu lassen. Die Liste der Schäden ist lang, die Kosten gehen in die Zigtausende.
Zahlreiche Glassplitter liegen auf dem Boden der Bushaltestelle an der Sparwieser Straße gegenüber des Uhinger Rathauses. Im Metallrahmen des Wartehäuschens sind nur noch messerscharfe Bruchstücke, an denen man sich tiefe Schnittwunden holen kann. Die mit maximaler Sinnlosigkeit zerstörte Bushaltestelle ist leider nur einer von vielen Schauplätzen grenzenloser Zerstörungswut in Uhingen.
Bürger berichten davon, dass Bushaltestellen bereits am Nachmittag des Sonntag beschädigt wurden und in der Mainacht weitere Schäden folgten. Zertrümmerte Schaukästen, beschädigte Bushaltestellen und eingeschlagene elektronische Display-Anzeigen an manchen Haltestationen zeugen von einer Spur der Verwüstung. Der Schaden beträgt einige tausende Euro, da allein die Reparatur einer digitalen Fahrgastinformation etwa 4000 Euro kostet. Nach vorläufigem Stand beziffert sich der entstandene Sachschaden auf 15.000 bis 20.000 Euro. Hinzu kommen die Kosten für die Entsorgung der Glassplitter und Reparatur, die zum Teil durch den Bauhof erfolgt. „Was soll das? Was erhoffen sich diese Menschen davon?“, fragt sich Michael Eberhard, der diesen sinnlosen Akt der Randale aufs Schärfste verurteilt. „Das ist nicht nur einfach Sachbeschädigung, sondern damit wird der Allgemeinheit – also den Bürgerinnen und Bürgern von Uhingen – Schaden zugefügt.“ Wer meine, mit solchen gewalttätigen Aktionen der Stadt als Institution zu schaden, habe nicht bedacht, dass die Uhinger mit ihren Steuergeldern für die Beseitigung aufkommen.
Um den bislang unbekannten Tätern auf die Schliche zu kommen, hat die Stadt Anzeige bei der Polizei erstattet. Beamte schauten sich die Sachbeschädigungen an und ermitteln nun. Wer sachdienliche Hinweise zur Ergreifung der Täter geben kann, soll sich beim Polizeirevier in Uhingen unter der Telefonnummer (07161) 93 81-0 melden.
Laut Mitteilung der Polizei meldete sich ein Autofahrer am Samstag gegen 23.15 Uhr und berichtete von zwei jungen Männern in der Schorndorfer Straße, die dort Scheiben zweier Schaukästen und die elektrische Anzeigetafel der Bushaltestelle eingeschlagen haben sollen. Anschließend flüchteten sie in Richtung Bahnhof. Die Unbekannten sollen laut dem Zeugen zwischen 19 und 20 Jahre alt sein. Ein Täter soll etwa 1,85 Meter groß sein und dunkelblonde Haare haben. Zur Tatzeit trug er wohl einen schwarzen Pullover und eine helle Hose. Der andere Täter soll etwa 1,75 Meter groß sein und dunkle Haare haben. Er soll zur Tatzeit ein helles Oberteil, eine Jeans und eine schwarze Umhängetasche getragen haben. Die Polizei Uhingen nahm die Ermittlungen auf. Bislang geht sie davon aus, dass auch ein 16-jähriger Jugendlicher, den die Polizei zwischenzeitlich ermittelte, für die Taten verantwortlich ist. Dennoch bitten die Beamten um weitere Hinweise.
Leider handelt es sich um den zweiten Vorfall dieser Dimension in den vergangenen Wochen. Erst Mitte Februar zerstörten Unbekannte die Glasscheibe einer Bushaltestelle und einen Fahrkartenautomaten samt Anzeigetafel für den Busverkehr beim Bahnhalt.
Info: Die Sachbeschädigungen ereigneten sich am verlängerten Wochenende und betreffen – soweit der Stadtverwaltung bekannt – die Bushaltestellen gegenüber des Rathauses, beim Rewe-Supermarkt, beim Hotel Ochsen, bei der Volksbank und am Bahnhof, außerdem die Schautafeln am Rathaus-Parkplatz sowie Gasthaus Adler an der Ulmer Straße.
PM Stadt Uhingen