Kommunales Forum in Salach mit Zündstoff: „Wie erreichen wir mehr und besseren ÖPNV ? Kreisverkehrsplaner Jörg Wienecke stand kompetent Rede und Antwort

„Wir wollen in Salach beim ÖPNV-Angebot zulegen!“, brachte es GR Alex Gaugele bei der Begrüßung  im Kommunalen Forum der SPD auf den Punkt. Und es klang positiv beim Referenten zurück: „Wir brauchen im ÖPNV ein Angebot. Und dazu müssen wir abgestimmte passgenaue Konzepte vor Ort entwickeln.

Der Schienenverkehr ist an der Filstalachse dabei das Rückgrat“. Damit machte Joerg MIchael Wienecke, Amtschef für Mobilität im Landratsamt, Mut, in der Gemeinde auf mehr und guten ÖPNV zu setzen. Zwischen 2010 und 2030 brauche man eine Verdopplung des ÖPNV, um die Klimaziele zu erreichen.

Gleichwohl: „Der 30 Minuten Bus-Takt wäre wichtig, er ist für Salach aber nicht geplant“, war aus dem Landratsamt die ernüchternde Botschaft des Abends.

Genau dies war aus den Reihen der Bürgerschaft beim ’KF‘ am vergangenen Montag, immerhin 20 Gäste waren ins ‚Glashaus‘ gekommen,  erfragt und gewünscht worden.

In Salach ist man dankbar für den endlich erreichten ‚echten Halbstundentakt‘ auf der Schiene, wünscht sich aber für das kompakte Siedlungsgebiet  eine dichtere Buserschließung.

Diese soll sowohl Richtung Göppingen und Ottenbach wie Süßen hinausführen. Der Haken: Wenn der Bahnhof in weniger als 1000 Meter erreichbar ist, gilt der Bus den Planern als ‚Parallelverkehr‘, der im unter chronischem Finanzmangel leidenden ÖPNV nicht erwünscht sei.

Der Tenor des Abends: das ist für eine 8200 Einwohner-Gemeinde wie Salach, mit zu erwartenden innerörtlichen neuen Wohngebieten, gewerblichem Einpendlerüberschuss, mitten im hochverdichteten Filstal und bisher nur von einer Linie im Stundentakt erschlossen, nicht akzeptabel.

Wieneckes Vortrag war eine Lehrstunde in Sachen ÖPNV, zeigte Hintergründe auf und man nahm es dem engagierten Amtsleiter ab, dass er für mehr ÖPNV kämpft. Die steigenden Kosten fressen aber mögliche Verbesserungen fast nahezu auf. Und die Komplexität steigt. Es muss „mehr Geld ins System“, so der Referent. Klar bezog er Stellung auf Rückfragen: „Bei der VVS-Vollintegration gibt es für uns im Kreis unterm Strich nur Gewinner“. Oder: „Ein durchgängiges Angebot von 5.30 bis 24 Uhr ist zwingend“. Umgekehrt konnte Wienecke aber auch neue Erkenntnisse mitnehmen: Zu untersuchen ist, ob in den mittigen, nördlichen und westlichen Wohngebieten nicht doch ein Halbstundentakt bei Bussen Richtung Göppingen hergestellt werden kann, der für das fahrgastreiche Potential im Filstal greift. Auch die bessere Anbindung Richtung Süßen, insbesondere der Schulen in Süßen und Donzdorf und der dortigen Fachärzte willen, erschien plausibel und könnte auch den südlichen Wohngebieten mehr Busse bringen. GR Werner Staudenmayer und Edeltraud Frey boten für den Bürgerbusverein an, dafür auch mit diesem Freiwilligendienst tätig zu sein, wenn die Lizenz dafür gewährt wird.

Zum Bedauern und Ärger von Kreisrat und st.v. BM Peter Hofelich hat der zuständige Kreistagsausschuss jüngst beim Beschluß über den neuen Nahverkehrsplan, der über 10 Jahre Gültigkeit haben solll, von den Forderungen des Salacher Gemeinderats, die GR Professor Dr. Ledermann maßgeblich mitformuliert hatte, praktisch nichts übernommen. Die SPD in Salach wird im Sinne vieler Bürger nicht nachlassen, mehr herauszuholen. Das war in der von Andreas Zowislo geleiteten Diskussion mit viel ‚Zündstoff‘ die unüberhörbare Botschaft des Abends!

PM SPD Salach

 

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