„Die Vorstellung der Machbarkeitsstudie zu der Reaktivierung von Nebenbahnen im Kreis Göppingen zeigt, welche Chancen in dem Projekt stecken, macht aber auch deutlich, welche Anstrengungen bis zur Realisierung noch notwendig sind und wo weitere Planungen keinen Sinn mehr machen“, so Rainer Staib. Sehr gute Chancen habe die Strecke zwischen Bad Boll und Göppingen. Im Landkreis Esslingen sehen die Fachplaner bei der Strecke zwischen Kirchheim Teck und Weilheim sogar noch bessere Chancen zur Realisierung als bei der Voralbbahn. Ganz verabschieden werde man sich aber wohl von der Aussicht, das „Josefle“ zwischen Göppingen und Schwäbisch Gmünd wieder fahren zu sehen. Hier tendieren die Realisierungschancen nach den Fachplanern gegen Null.
Der Vision von einem Ringschluss zwischen Kirchheim und Göppingen erteilen die Fachplaner aktuell ebenfalls eine Absage. Hier müsse zwischen Weilheim und Bad Boll eine komplette Strecke gebaut werden. Sie verweisen aber auch darauf, dass künftige Entwicklungen nicht gänzlich vorhergesehen werden können. Wobei man sich darauf verständigen müsse, diese Entscheidung jetzt zu treffen.
Hier sieht die CDU Fraktion im Göppinger Kreistag einen Widerspruch. „Warum sollen wir uns die Möglichkeit eines „Ringschlusses“ nicht offenhalten können“, so Felix Gerber. „Derzeit ist es zwar finanziell nicht darstellbar, diesen Neubau zu realisieren, doch wir sollten uns eine Option für die Zukunft nicht verbauen.“ „Wir sollten jetzt wenigstens so planen, dass ein späterer Zusammenschluss der beiden Strecken nicht ausgeschlossen ist“, ergänzte Manfred Strohm. „Nach der klaren Entscheidung, die Hohenstaufenbahn nicht zu realisieren, muss jetzt darüber nachgedacht werden, wie der Verkehr durch Rechberghausen verbessert werden kann“, fordert Erich Hieber.
„Wir nehmen die Ergebnisse der Studie jetzt erst einmal zur Kenntnis. Zunächst muss jetzt die Nutzen-Kosten-Relation genau geprüft und die Öffentlichkeit mit einbezogen werden. Wir reden hier immerhin von immensen Investitionen (Steuergeld) und erheblichen Veränderungen in der Verkehrsinfrastruktur – bei einer möglichen Neubaustrecke sogar Veränderungen in der Landschaft. Darum sind Informationsveranstaltungen entlang der Strecken jetzt unbedingt notwendig“, fasste Fraktionschef Wolfgang Rapp die Diskussion zusammen. Eine Reaktivierung hieße auch, dass es bei den Bewohnern an der Strecke zu wesentlichen Veränderungen kommen wird, wenn dort wieder halbstündlich Züge fahren würden. „Die Bürgerinnen und Bürger müssen darüber informiert werden, was planerisch möglich wäre und was dann auf sie zukommen könnte“, ergänzte Marius Hick.
PM CDU Kreistagsfraktion