Ein neuer Spielplatz im Uhinger Stadtteil wird geplant. Bis Kinder darauf spielen können, müssen aber noch die Grundstücksfrage, Planungsrecht und Finanzierung geklärt werden.
„Der vorhandene Spielplatz in Diegelsberg entspricht nicht mehr dem hohen Standard von vielen anderen Spielplätzen in Uhingen und seinen Teilorten“, sagt Uhingens Bürgermeister Matthias Wittlinger über den Spielplatz in Diegelsberg. Der in die Jahre gekommene Spielplatz beim Kindergarten soll durch einen neuen ersetzt werden. Obwohl Gemeinderat und Verwaltung bislang die Finanzierung noch nicht gesichert haben, wurde das Vorhaben in den vergangenen Monaten in der Stadtverwaltung vorbereitet. Zudem macht Matthias Wittlinger deutlich, womit die Kinder in Diegelsberg rechnen können: nicht mit einem 1:1-Ersatz, sondern mit viel mehr Attraktionen. „Ich will einen besseren Spielplatz als bisher“, betont der Bürgermeister.
Wie er aussehen könnte, hat das Planungsbüro Fischer & Partner im Auftrag der Stadtverwaltung in einem Entwurf zusammen mit dem Stadtbauamt ausgearbeitet. So wären auf einer 1368 Quadratmeter großen Fläche ein Seilparcours, eine Schaukel inklusive Nestschaukel, ein Kletter- und Sandbereich, eine Rutschbahn und sogar eine Seilbahn möglich. Das ist das Ergebnis einer Bürgerbeteiligung im Jahr 2021, bei der die Menschen aus Diegelsberg ihre Ideen einbringen konnten.
Bei so vielen Spielmöglichkeiten würde die Fläche des bisherigen Spielplatzes neben dem Kindergarten Diegelsberg am Lugerweg/Krapfenreuter Straße nicht ausreichen. Deshalb soll der neue Spielplatz am Ortsrand von Diegelsberg bei der Kohlwiesenstraße entstehen. Allerdings muss die vorgesehene Fläche noch von der Stadt Uhingen gekauft sowie nach einer ersten Bewertung durch das Landratsamts der Flächennutzungsplan angepasst und ein Bebauungsplan aufgestellt werden. „Wir haben zugesagt, den Neubau eines Spielplatzes in Diegelsberg weiter vorzubereiten, auch wenn für die Umsetzung der Maßnahme noch keine finanziellen Mittel im Haushaltsplan vorgesehen waren. Wir wollen unabhängig von den Haushaltsmitteln die umfangreiche, planerischen Vorbereitungen erledigen“, betont Matthias Wittlinger.
Ein passendes Areal zu finden, war nicht einfach, da die Stadt Uhingen im Stadtteil nur wenige Flächen besitzt. Deshalb ging sie – auch schon im vergangenen Jahr – auf Grundstücksbesitzer in Diegelsberg zu, stieß jedoch auf Ablehnung. „Ein geeignetes Grundstück zu finden, war ein Grund für die Verzögerung“, erklärt Matthias Wittlinger. Zwar hätte die Stadtverwaltung auf dem bestehenden Spielplatzgelände neue Spielgeräte aufbauen können, doch dann würde der Spielplatz nicht mit dem inzwischen hohen Niveau der allermeisten Spielplätze in Uhingen mithalten. „Und wir wollen, dass sich die Menschen in Diegelsberg nicht benachteiligt fühlen“, betont Matthias Wittlinger.
Allerdings macht er auch deutlich, dass weitere Geduld nötig sein wird, bis der neue Spielplatz steht. Einerseits muss der Grundstückskauf unter Dach und Fach gebracht werden, andererseits verlangt das Land Baden-Württemberg als Gesetzgeber wohl ein Bebauungsplanverfahren und eine Änderung des Flächennutzungsplanes. „Das kostet Zeit und Geld“, ergänzt Matthias Wittlinger.
Apropos Geld: Unklar ist noch, wann das Vorhaben finanziert werden soll. Denn im diesjährigen Haushalt rechnet Kämmerer Steven Hagenlocher mit einem Defizit in Höhe von 0,9 Millionen Euro im Ergebnishaushalt, das nur durch eine Entnahme aus den Rücklagen ausgeglichen werden kann. Dadurch, dass sich ein Teil der Gemeinderäte gegen eine grundsätzliche Finanzierung der Aufgaben der Stadt Uhingen durch Grundstückserlöse stellt, fehlen der Stadt künftig weitere Einnahmequellen durch Grundstücksverkäufe und weitere Steuereinnahmen.
„Es kann nicht sein, dass der Stadt Uhingen bei der Erschließung neuer Einnahmequellen Knüppel in den Weg gelegt werden und zeitgleich mit Blick auf die anstehende Kommunalwahl öffentlichkeitswirksam gefordert wird, Geld auszugeben“, macht Matthias Wittlinger deutlich. Einerseits untergrabe diese neue Art Politik zu betreiben das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die sehr gute Arbeit der städtischen Mitarbeitenden. Andererseits torpediere so ein widersprüchliches Verhalten auch wichtige Vorhaben. „Wer auf der politischen Bühne so agiert, muss sich fragen lassen, ob er sich verantwortungsbewusst seinen Mitmenschen und den Wählern gegenüber verhält“, ärgert sich Matthias Wittlinger. „Die Leidtragenden sind in diesem Fall diejenigen, die sich einen neuen Spielplatz wünschen.“
Info Über den geplanten Neubau eines Spielplatzes in Diegelsberg werden die Mitglieder des Technischen Ausschusses in der Sitzung am Montag, 20. März, informiert. Die Sitzung beginnt um 14.30 Uhr im Kleinen Saal des Uditoriums. Zunächst geht es um Bauangelegenheiten am Blumenweg 1, Nibelungenweg 6 und an der Filsstraße 16 in Uhingen.
PM Stadt Uhingen