Mit den Jubiläen ist es immer so eine Sache: Ist es eine Leistung, eine gewisse Zeit an einem Ort gewesen zu sein? Diese Frage muss erstmal jeder für sich beantworten. Was aber sicher ist, dass im Falle von Frau OSD’in Annette Kull nicht von nur „da gewesen“ gesprochen werden kann, denn Sie hat in ihrem Leben mehr hinterlassen als nur Fußabdrücke.
Frau Annette Kull studierte an der Berufspädagogischen Hochschule in Esslingen die Fächer Haushaltswissenschaften und evangelische Theologie. Nach ihrem Referendariat an der Mathilde-Plank-Schule in Ludwigsburg startete Frau Kull ihre berufliche Laufbahn im Jahr 1987 an der Käthe-Kollwitz-Schule in Esslingen. Nach der Beförderung zur Studienrätin war es nur eine Frage der Zeit, bis die Beförderung zur Oberstudienrätin anstand. Was sich hier selbstverständlich liest, muss jedoch als das Produkt harter Arbeit verstanden werde. Im Laufe ihrer Schulkarriere übernahm Frau Kull zahlreiche Aufgaben, welche sie stets mit Kompetenz und Durchhaltevermögen ausfüllte. Aufgrund der langen Liste, lassen sich an dieser Stelle nur Auszüge vortragen: Mitglied der Lehrplankommission im Fach Wirtschaftskunde, Verbindungslehrerin, Drogenpräventionsbeauftragte, Gewaltpräventionsberaterin des Regierungspräsidiums, …, Personalratsvorsitzende. Langsam bekommen Sie bereits ein Bild davon, dass von bloß „da sein“ nicht gesprochen werden kann.
Im Jahr 2006 wechselte die passionierte Rettungssanitäterin an die hauswirtschaftliche Schule Stuttgart Ost, wo sie als Abteilungsleiterin aktiv das Schulleben mitgestaltete. In dieser Zeit konnte Frau Kull zeigen, dass auf sie auch in schwierigen Zeiten Verlass ist.
Beim Amoklauf von Winnenden war sie als Leiterin der psychosozialen Notfallversorgung des Deutschen Roten Kreuzes mit all ihrer Kompetenz tätig. Ihre Mitgliedschaft im Netzwerk der psychosozialen Notfallversorgung des Regierungspräsidiums Stuttgart, ihr weiteres ehrenamtliches Engagement beim DRK sowie Ihr Engagement für Schüler im Übergangsbereich legen nahe, dass Hilfe für Menschen in schwierigen Situationen für Frau Kull eine Lebensaufgabe zu sein scheint.
Die nächste Stufe auf der Karriereleiter erklomm Frau Kull im Jahre 2012 mit dem Wechsel an die Justus-von-Liebig Schule in Göppingen, wo sie als Schulleiterin zur Oberstudiendirektorin befördert wurde.
In dieser Position prägt Frau Kull den Schulalltag bis zum heutigen Tag und kann auf einige erfolgreiche strukturelle Maßnahmen zurückblicken. Aufhorchen lässt auch ihr Dursetzungsvermögen, das mit den Dienstjahren nichts an Elan verloren hat, was bspw. die proaktive Einführung des AV-Konzeptes zum nächsten Schuljahr zeigt.
Auch auf zwischenmenschlicher Ebene weiß Frau Kull ihre Stärken auszuspielen, so ist es immer wieder beeindruckend, mit welchem Scharfsinn sie beispielsweise in Klassenkonferenzen Probleme bei Schüler:innen zu analysieren vermag.
Natürlich gehört es zum Berufsbild einer Schulleiterin auch einmal nein zu sagen und in gewissen Bereichen unangenehm zu sein. Letzen Endes ist es aber die Mischung, die eine gute Führungspersönlichkeit ausmacht und das Gesamtpaket OSD’in Annette Kull überzeugt auch nach 40 Dienstjahren noch restlos.
Mit diesen Zeilen dürfte die Eingangsfrage nach dem Wert des beruflichen Erbes in diesem Fall zweifelsfrei geklärt sein.
Das Regierungspräsidium Stuttgart, vertreten durch Herrn Brendel, gratulierte, sprach Dank und Anerkennung aus und überreichte die von Winfried Kretschmann unterschriebene Urkunde im Rahmen einer Schulleitungsteamklausurtagung in der ZSL Außenstelle Esslingen am 15.03.23.
Wir, die Justus-von-Liebig Schule Göppingen, wünschen Frau Kull zu ihrem 40-jährigen Dienstjubiläum alles erdenklich Gute!
PM Justus-von-Liebig Schule Göppingen
