Der DRK-Kreisverband baut seine Kapazitäten im Krankentransport deutlich aus. Und sichert so die Versorgung der Menschen im Landkreis. Möglich wurde dies durch den Kauf eines insolventen privaten Unternehmens.
Bianca Pazurek und Jürgen Schwab sind glücklich und zufrieden mit der aktuellen Entwicklung. Sie haben weiterhin einen Arbeitsplatz und müssen sich um die Zukunft in dieser Hinsicht keine Sorgen machen. Seit wenigen Tagen arbeiten sie nicht mehr bei einem privaten Unternehmens des Krankentransports, sondern beim DRK-Kreisverband Göppingen. „Wir sind froh, dass es weitergeht und wir nicht arbeitslos werden“, bekräftigt die Rettungssanitäterin und ihr Kollege ergänzt: „Wir sind gut angekommen und aufgenommen worden im DRK.“
Andreas Bachmann, der Leiter des DRK-Rettungsdienstes, über den auch Krankentransporte organisiert werden, kann dies nur bestätigen und freut sich, dass sein gesamtes Team sich engagiert, um die zehn neuen Mitarbeitenden und drei Krankentransportfahrzeuge in die bestehende Struktur – sie umfasst 16 hauptamtliche Mitarbeitende und 13 Mitarbeitende im Freiwilligen Sozialen Jahr oder im Bundesfreiwilligendienst mit acht Fahrzeugen – zu integrieren. Viele große und kleine Probleme wurden dabei bereits gelöst, der Alltag wird in nächster Zukunft aber noch viele Fragen aufwerfen. Darüber sind sich Andreas Bachmann und Alexander Sparhuber einig. Der DRK-Kreisgeschäftsführer bedankt sich aber ausdrücklich bei den Angehörigen des DRK-Krankentransports, die in den vergangenen Wochen engagiert dafür Sorge trugen, dass es einen reibungslosen Übergang gab und damit die Krankentransport-Versorgung der Menschen des Landkreises weiterhin und dauerhaft gewährleistet ist.
Alexander Sparhuber hatte vom insolventen Unternehmen im Dezember des vergangenen Jahres erfahren, als Leitstellenbeiträge, die auch von privaten Krankentransportunternehmen bezahlt werden müssen, nicht mehr beglichen wurden. Dem Vernehmen nach hatte Insolvenz angemeldet werden müssen, weil es zu Unregelmäßigkeiten in der Abrechnung von Fahrten mit den Krankenkassen gekommen sein soll.
„Wir hatten uns mit dem Insolvenzverwalter in Verbindung gesetzt mit dem Wunsch, den Standort Göppingen des in verschiedenen Teilen des Landes aktiven Unternehmens zu übernehmen.“ Denn auch das DRK spürt zunehmend den Fachkräftemangel auch in diesem Bereich und war deshalb an der Übernahme des privaten Dienstes interessiert. Zunächst freilich sollte das Krankentransportunternehmen komplett verkauft werden. „Das schied für uns aus, weil wir als DRK nur im Landkreis aktiv sein können.“ Als sich dann aber kein Käufer fand, „konnten wir unser ursprüngliches Ziel, die zehn Mitarbeitenden und drei Fahrzeuge zu übernehmen, realisieren.“
Rund 300 000 Euro hatte der DRK-Kreisverband investiert und dafür auch vom Kreisverbandspräsidium Rückendeckung erhalten. „Es stimmte der Übernahme einstimmig zu“; berichtet Alexander Sparhuber. Und: „Wir haben unseren Marktanteil im Krankentransport um 15 Prozent erhöhen können.“
Alexander Sparhuber und Andreas Bachmann freuen sich gemeinsam, dass „wir die qualitativ hochwertige Versorgung der Menschen im Landkreis im Krankentransport durch die Übernahme aufrechterhalten“. Bianca Pazurek und Jürgen Schwab spüren in ihrem Arbeitsalltag bislang keine großen Veränderungen. „Die Beschriftung unseres Fahrzeuges hat sich verändert und auch die Autonummer“, stellen sie lachend fest. Ansonsten sind sie nicht ganz fremd: „Wir kennen uns alle schon lange.“
Info:
Im vergangenen Jahr übernahmen die Mitarbeitenden des DRK annähernd 12 000 Krankentransporte im gesamten Landkreis. Durchschnittlich sind die knapp 50 pro Arbeitstag.
PM DRK Kreisverband Göppingen