In der Hauptverwaltung der Energieversorgung Filstal (EVF) haben heute, Dienstag, 14.02.2023, der Geschäftsführer der EVF, Dr.–Ing. Martin Bernhart, der Landrat des Landkreises Göppingen, Edgar Wolff, und die beiden Geschäftsführer der EEW Energy from Waste Göppingen GmbH (EEW), Axel Köhler und Kai Störkel, die gemeinsame Absichtserklärung für eine weitere Wärmeauskoppelung aus dem Müllheizkraftwerk Göppingen (MHKW) unterzeichnet.
Mit der dieser Presseinformation beigefügten Absichtserklärung soll – zunächst in den kommenden neun Monaten – geprüft werden, ob und unter welchen technischen, kaufmännischen und rechtlichen Rahmenbedingungen eine weitere Wärmeauskoppelung aus dem MHKW erreicht werden kann.
Hierzu erklärt Dr.–Ing. Martin Bernhart: „Die heutige Absichtserklärung von Landkreis, EEW und Stadtwerken/EVF markiert den Startpunkt für konkrete Verhandlungen, in welcher Art und Weise die Abwärme vom Müllheizkraftwerk und der noch zu bauende ‚Wärmebackbone Göppingen‘ der Stadtwerke zusammenkommen können.“
Landrat Edgar Wolff betont: „Die Absichtserklärung ist ein wichtiger Schritt mit Blick auf die aus Klimaschutzgründen dringend notwendige Wärmewende. Die im Landkreis Göppingen aktuell laufende Fortschreibung des Integrierten Klimaschutzkonzepts zeigt großen Handlungsbedarf beim Thema Wärme. Es ist daher gut, dass EVF, EEW und der Landkreis Göppingen hier jetzt in die notwendigen Abstimmungen gehen.“
Axel Köhler und Kai Störkel erläutern: „Energie aus Abfall ist ein fester Bestandteil umweltfreundlicher Energieversorgung und die zweitwichtigste Energiequelle für die lokale Fernwärmeerzeugung. Wir freuen uns, dass dieses Potenzial in der starken Zusammenarbeit zwischen EEW, EVF und dem Landkreis Göppingen nun genutzt wird. Das ist eine klare Win–Win–Situation für Göppingen sowie den Klima– und Ressourcenschutz.“
Hintergrundinformationen:
Das MHKW Göppingen versorgt bereits heute und künftig auf Basis des zwischen EEW und Landkreis Göppingen bestehenden Entsorgungsvertrags die Klinik am Eichert, das Polizeipräsidium Einsatz und das Wohngebiet Bergfeld zuverlässig mit Fernwärme.
Ausgangspunkte für die Überlegungen zur Auskopplung von weiterer Abwärme aus dem MHKW Göppingen sind die politisch vorgegebenen Klimaschutzziele und deren schnellstmögliche Erreichung auf lokaler und regionaler Ebene. Ein probates Hilfsmittel zur Realisierung soll dabei die kommunale Wärmeplanung sein, die für Städte mit mehr als 20.000 Einwohnern verpflichtend ist. Im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung besteht hohes Interesse, industrielle Abwärme zu identifizieren und der weiteren Nutzung zuzuführen. Im Landkreis Göppingen rückt bei der Untersuchung von Möglichkeiten das von der EEW betriebene Müllheizkraftwerk als größter Erzeuger von Abwärme unmittelbar in den Fokus. Mit den dort bisher zur Stromerzeugung genutzten Dampfmengen könnten alle bereits bestehenden Fernwärmeanschlüsse der Stadtwerke in Göppingen und weitere darüber hinaus versorgt werden, rechnet der Leiter der technischen Hauptabteilung des Unternehmensverbunds Stadtwerke Göppingen/EVF, Peter Naab, überschlägig vor und stellt weiter in Aussicht: „Damit wäre eine Einsparung von mindestens 40 Mio. kWh/Jahr an derzeit notwendigem Erdgas möglich, was einer jährlichen Entlastung der Umwelt von mindestens 8.000 Tonnen CO2 entsprechen würde. Über einen „Wärmebackbone Göppingen“, also über ein Rückgrat des Wärmetransports vom Müllheizkraftwerk zum bestehenden Göppinger Fernwärmenetz und dessen technischer Ausgestaltung, wird im kommunalen Unternehmensverbund, aus Gründen der vorgegebenen Klimaschutzziele, schon länger nachgedacht.
LOI EEW Landkreis SWGEVF_FINAL
PM Energieversorgung Filstal GmbH & Co. KG