Landkreis Göppingen untersucht Photovoltaik-Potenzial auf kreiseigenen Dächern

Studierende des Campus Göppingen der Hochschule Esslingen untersuchten im Detail das Photovoltaik (PV)-Potenzial der Liegenschaften des Landkreises Göppingen. Den Fokus legten die Studierenden dabei auf die Liegenschaft mit dem größten wirtschaftlichen und ökologischen Potential, die „Öde“, das Berufsschulzentrum in Göppingen. Durch eine in der Untersuchung projektierten PV-Anlage auf den Dachflächen des Berufsschulzentrums könnte jährlich die Menge an Strom erzeugt werden, welche 160 durchschnittliche Haushalte benötigen.

Der Landkreis Göppingen hat sich für das Jahr 2022 das Ziel gesetzt, die kreiseigenen Gebäude auf deren Eignung zur Installation einer Photovoltaikanlage zu prüfen. Durch eine solche Untersuchung soll die Grundlage für den weiteren Ausbau an regenerativen Energien geschaffen werden. Mit diesem Ausbau gelingt es nicht nur unabhängiger von fossilen Energieträgern zu werden, sondern auch den Klimaschutz im Landkreis weiter aktiv vorantreiben. „Erneuerbare Energien sind für die zukünftige Energieversorgung im Landkreis Göppingen unverzichtbar,“ erklärt Timm Engelhardt, Geschäftsführer der Energieagentur Landkreis Göppingen. „Dies macht auch die aktuelle Energiesituation deutlich.“

Potenzialanalyse mit detaillierter Betrachtung des Berufsschulzentrums

Im ersten Projektschritt wurde eine Analyse der PV-Potenziale aller zu untersuchenden kreiseigenen Gebäude durchgeführt. Diese Untersuchung erfolgte durch Studierende der Studiengänge Elektrotechnik am Campus Göppingen der Hochschule Esslingen unter der Leitung von Matthias Weinhold und Professor Martin Neuburger, in Kooperation mit der Energieagentur Landkreis Göppingen sowie dem Amt für Hochbau, Gebäudemanagement und Straßen. Berücksichtigt wurden hierbei zahlreiche Faktoren, die Auswirkung auf eine mögliche solare Stromerzeugung und -nutzung haben. Darunter fallen Aspekte wie die Größe, das Alter und die Ausrichtung der Dachflächen sowie die zeitlich variablen Stromverbräuche der Gebäude. Als besonders geeignet erwies sich das Berufsschulzentrum „Öde“, so dass bei diesem Gebäude, im zweiten Projektschritt, eine detaillierte Projektierung einer PV-Anlage erstellt wurde.

Projektierte PV-Anlage auf der „Öde“ könnte nach Realisierung Strombedarf von 160 Haushalten decken

Die Ergebnisse des Projektes stellten die Studierenden zahlreichen Vertreter*innen des Landkreises vor. Am 30.11.2022 wurden diese von der Energieagentur dem Ausschuss für Umwelt und Verkehr (UVA) des Landkreises Göppingen präsentiert. Die Projektierung der Studierenden ergab, dass auf den Dachflächen des Berufsschulzentrums eine 570 kWp PV-Anlage installiert werden kann. Hierdurch können jährlich ca. 570.000 kWh an klimafreundlichem Solarstrom erzeugt und damit 270 Tonnen an CO2 eingespart werden. Dies entspricht dem jährlichen Strombedarf von 160 Haushalten, wobei fast die Hälfte des erzeugten Stroms direkt im Gebäude genutzt werden könnte. Ebenfalls könnte durch diesen hohen Eigenverbrauchsanteil eine Amortisationsdauer von ca. 12 Jahren, bei einer Anlagennutzungsdauer von 20-30 Jahren, erreicht werden.

Die Landkreisverwaltung plant nun die nächsten Schritte für eine mögliche Realisierung der Photovoltaikanlage. „Wir sind davon überzeugt, dass wir mit einer Photovoltaikanlage auf unserer Öde ein wichtiges Zeichen für den Klimaschutz setzen“, so Landrat Edgar Wolff. „Der Ausbau von erneuerbaren Energien ist der Schlüssel zur Energiewende und wir möchten als Landkreis mit gutem Beispiel vorangehen. Unser Dank gilt den Studierenden der Hochschule Esslingen, die mit großem Engagement den Grundstein für dieses wichtige Projekt gelegt haben.“

Grafik: Modell einer 570 kWp-Photovoltaikanlage auf dem Berufsschulzentrum „Öde“ Göppingen

 

PM Energieagentur Landkreis Göppingen

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