Wie kommen in der Europäischen Union Meinungen und Entscheidungen zustande? Welche Rolle spielen dabei die verschiedenen Organe und Institutionen? Welche Herausforderungen gibt es auf dem Weg zu gemeinsamen Lösungen? Diesen und weiteren Fragen gingen zum Thema „Umweltpolitik und Plastikvermeidung“ rund 50 Auszubildende aus den Verwaltungen des Landkreises Göppingen, des Ostalbkreises und des Rems-Murr-Kreises beim 11. landkreisübergreifenden EU-Azubi-Gipfel am Dienstag, 08. November 2022, im Landratsamt Göppingen nach. Bei einem Planspiel schlüpften die Auszubildenden dabei in die Rollen von EU-Abgeordneten verschiedener europäischer Länder.
Im Hohenstaufensaal des Landratsamts begrüßte der Erste Landesbeamte, Jochen Heinz, in Vertretung für Landrat Edgar Wolff die Auszubildenden. In seiner Begrüßung wies er darauf hin, dass „der Ursprung der Europäischen Union zwar wirtschaftliche Gründe hatte, die EU aber mittlerweile viel mehr sei, insbesondere eine Friedensunion.“ Er appellierte an die Auszubildenden, sich zum Wohle Europas tagtäglich bei ihrer Arbeit und im Privaten zu engagieren.
Trotz eines engen Terminkalenders ließ es sich die Landtagsabgeordnete Sarah Schweizer (CDU) nicht nehmen, ebenfalls an der Veranstaltung teilzunehmen. In Ihrer Funktion als Mitglied des Ausschusses für Europa und Internationales berichtete sie den Auszubildenden von ihrer Tätigkeit in diesem Ausschuss und beantwortete auch zahlreiche allgemeine Fragen wie z.B. „Was ist das Besondere daran, im Landtag zu arbeiten?“ oder „Wie können Sie die Anliegen der Menschen unterstützen?“. Sie lud die jungen Menschen ein, sich für ein Praktikum beim Landtag oder in Brüssel zu bewerben, um internationale Erfahrungen zu sammeln. Das könne sie aus eigenen positiven Erfahrungen nur empfehlen.
Anschließend führten Mark Wendt und Melvin Geretzky von den Jungen Europäern JEF Baden-Württemberg e.V. in die Themen des Planspiels ein.
Ausgangspunkt war im Szenario des Planspiels ein Entwurf der Europäischen Kommission über den Vorschlag einer Verordnung des Jungen Europäischen Parlaments und des Rates zur Verringerung der Auswirkungen von Plastikabfällen auf die Weltmeere im Rahmen des Gesamtkonzepts der Europäischen Gemeinschaft zum weltweiten Umweltschutz. Dabei ging es darum, einen Kompromiss zwischen den nationalen Interessen und dem Europäischen Parlament sowie einen gemeinsamen Nenner zu finden, der den Impuls der Europäischen Kommission aufnimmt und weiterentwickelt. Die Auszubildenden simulierten unter anderem eine Diskussion im Europäischen Rat, um zu einer Entscheidung zu kommen und konnten live erleben, dass es gar nicht so einfach ist, das „Europäische Gemeinsame“ zu finden.
PM Landratsamt Göppingen