2021 wurde die Stadt Göppingen zu einer von neun Modellkommunen im Projekt „Global Nachhaltige Kommune Baden-Württemberg“ bestimmt. Das Projekt unterstützt die Kommunen bei der Erarbeitung eigener Nachhaltigkeitsstrategien im Sinne der Agenda 2030. Im Gemeinderat wurde der dabei erstellte Nachhaltigkeitsbericht 2017-2021 vorgestellt.
Beim Nachhaltigkeitsbericht 2017-2021 handelt es sich um die Fortschreibung des 2017 erstmals veröffentlichten Berichts. „Es ist beeindruckend zu lesen, wie viele und vielseitige Aktivitäten sowie Leuchtturmprojekte wir als Stadt innerhalb von fünf Jahren in den Bereichen Kommunale Rahmenbedingungen, Ökologische Tragfähigkeit, Wirtschaft und Arbeit, Gesellschaft und Soziales durchgeführt haben,“ lobt Oberbürgermeister Alex Maier die über Monate hinweg zusammengeführten Inhalte des Berichts.
In ihm wird der Status von 18 vorgegebene Handlungsfeldern nachhaltiger Kommunalentwicklung beschrieben, die neben den drei Bereichen Soziales, Umwelt und Wirtschaft auch den Schwerpunkt „kommunale Rahmenbedingungen“ umfassen. Die Handlungsmöglichkeiten kommunaler Verwaltung und Politik werden dabei in ihrer Innenwirkung als auch in ihrer Wirkung
nach außen abgebildet, so beschreibt es Isabel Glaser, Koordinatorin für kommunale Entwicklungspolitik. Es handelt sich um ein ausgesprochenes Gemeinschaftswerk, an dem neben Koordinatorin Isabel Glaser und Projektbegleiterin Luciana Maia, eine Vielzahl an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung beteiligt waren. Sie haben Themen aus ihrem Arbeitsumfeld nach einer Bestandsaufnahme den jeweiligen Handlungsfeldern einer nachhaltigen Kommunalpolitik zugeordnet. Damit erhielt der 135 Seiten starke Nachhaltigkeitsbericht mit seine 18 Handlungsfeldern den erforderlichen themenübergreifenden und gesamtheitlichen Blick. So werden beispielsweise im Handlungsfelds W13 „Nachhaltige Mobilität“ des Nachhaltigkeitsbereichs „Wirtschaft und Arbeit“ folgende Schwerpunkt und Herausforderungen genannt: Förderung neuer Mobilitätskonzepte, Barrierefreiheit im ÖPNV, Fortschreiben des Lärmaktionsplans, Parkraummanagement und einige weitere. Als Indikator wird die Anzahl der PKW pro 1.000 Einwohner benannt und als Wert, aktuell 624 PKW, dargestellt.
Der komplette Bericht kann von Interessierten unter https://bit.ly/gp2030-bericht201721 abgerufen werden. Wichtig ist es allen Beteiligten, dass dieser Bericht nun nicht unbeachtet in einer Schublade liegt, sondern vielmehr Arbeitsgrundlage für weitere Maßnahmen ist und bei kommunalen Entscheidungen berücksichtigt wird. Der nächste Nachhaltigkeitsbericht in vier bis fünf Jahren soll dann ein Monitoring-Bericht über städtische Ziele sein. Diese werden im Rahmen des Wegekompass Göppingen 2035 formuliert, Maßnahmen und zielführende Handlungsempfehlungen werden daraus abgeleitet.
Handlungsfelder nachhaltiger Kommunalentwicklung
Die Agenda 2030 ist politische Zielsetzungen der Vereinten Nationen und trat am 1. Januar 2016 in Kraft. Sie schafft die Grundlage dafür, weltweiten wirtschaftlichen Fortschritt im Einklang mit sozialer Gerechtigkeit und im Rahmen der ökologischen Grenzen der Erde zu gestalten. Das Kernstück der Agenda bildet ein Katalog mit 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs). Das Ziel 11 (SDG 11) lautet „Nachhaltige Städte und Gemeinden“ und zielt darauf, Städte „inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig“ zu gestalten. Im April 2019 fasste der Göppinger Gemeinderat den Beschluss, das Projekt „Göppinger Agenda 2030 für Nachhaltigkeit“ umzusetzen. Hauptziele sind dabei die Entwicklung eines Handlungskonzepts „Nachhaltige Verwaltung“ sowie die Steigerung des Bewusstseins und Engagements für entwicklungspolitische Themen bei den Bürgerinnen und Bürgern.
PM Stadtverwaltung Göppingen