Aus dem Gemeinderat Hattenhofen

Landesmittel für Naturschutz

Zur Förderung des Baumschnitts von Streuobst in der Saison 2021/22 erhält die Gemeinde vom Land 7.335 Euro. Dies teilte das Regierungspräsidium mit.

Gemeinschaftsschule: Profilierungsoffensive

Mit Unterstützung eines professionellen Büros möchte die Albert-Schweizer Gemeinschaftsschule in Albershausen, an der Hattenhofen beteiligt ist, die Bekanntheit der Schule steigern. Aktuell besuchen 22 Kinder aus Hattenhofen diese Schule, im nächsten Schuljahr werden es 24 Kinder sein. Darüber informierte BM Jochen Reutter aus der letzten Sitzung des Zweckverbands. Bei den Abschlussprüfungen sind die Schülerinnen und Schüler der Gemeinschaftsschule auf Augenhöhe mit denen von Werkreal- oder Realschulen.

Mobilfunk: Landesweite Standortsuche

Das Land bittet die Kommunen um einen Beitrag zum Mobilfunkausbau. Unter der Internetadresse https://www.digital-bw.de/kompetenzzentrum-mobilfunk werden die Kommunen, Bürgerinnen und Bürger und Unternehmen gebeten, Liegenschaften oder Gebäude, die als Standort für neue Funkmasten dienen könnten, zu melden und bereitzustellen. Über ein Kontaktformular kann man die notwendigen Informationen ans Innenministerium melden. Falls sich der Standort für die Errichtung eines Mobilfunkmastes eignet, werden sich die Unternehmen weitergeben. Die Standorte werden vertraulich behandelt. Zum einen soll dies für eine bessere Mobilfunkabdeckung sorgen, zum anderen können die Inhaber der Flächen und Gebäude damit Geld verdienen.

Digitalisierung: Glasfaserausbau soll vorangetrieben werden

Gemeinde schließt Vertrag mit neuem Betreiber

Die Glasfaserinfrastruktur soll zusammen mit der Firma Deutsche Glasfaser GmbH ausgebaut werden. Dem Abschluss eines Kooperationsvertrags stimmte der Gemeinderat – bei drei abwesenden Gemeinderäten – einstimmig zu. Die Region Stuttgart hat das Ziel, dass bis 2025 jeder zweite Haushalt, alle Industrie – und Dienstleistungsunternehmen sowie alle förderfähigen Schulen ans Glasfasernetz angeschlossen sein werden. Bis 2030 sollen insgesamt 90 Prozent aller Haushalte durch Glasfaser versorgt werden. Ursprünglich hätte dies zusammen mit der Telekom umgesetzt werden sollen. Aktivitäten der Telekom seien ihm jedoch nicht bekannt, so BM Reutter. In Hattenhofen sind 75 bis 80 Prozent der Breitbandanschlüsse von Vodafone (früher Unitymedia bzw. Kabel BW), Vodafone hat zudem jüngst eine Glasfaserleitung vom Schlierbacher Wald zur Ledergasse gelegt. 15 bis 20 Prozent der Anschlüsse werden von der Deutschen Telekom betrieben, eine kleine Zahl von Betrieben im Gewerbegebiet Friedhof erhält das Internet über die regionale NetCom.

Ein Drittel der Haushalte muss mindestens anschließen

Die Firma Deutsche Glasfaser GmbH aus Borken bei Münster beabsichtigt, auf Markung Hattenhofen die Glasfaserinfrastruktur auszubauen und zu betreiben oder einem dritten Unternehmen zur Nutzung zu überlassen. Die Kosten für den Ausbau trägt komplett die Firma. Voraussetzung für das Projekt, neben dem Kooperationsvertrag und einem noch zu erstellenden Technikraum, ist die Wirtschaftlichkeit des Ausbaus. Dafür benötigt die Deutsche Glasfaser GmbH in der Vermarkungsphase eine ausreichende Anzahl an Verträgen, die erforderliche Quote beträgt rund ein Drittel aller Haushalte, das sind etwa 425 Anschlüsse. Mittlerweile haben sich Wäschenbeuren, Albershausen, Schlierbach, Ebersbach, Uhingen und Börtlingen für eine Zusammenarbeit mit der Firma entschieden, wie BM Jochen Reutter informierte. In Schlierbach und Albershausen wurde die erforderliche Vertragsquote von gut 30 Prozent erreicht. Durch den Kooperationsvertrag könnte ein Ausbau der Gemeinde Hatten-hofen eigenwirtschaftlich, das heißt ohne Fördermittel und ohne Kostenbeteiligung der Gemeinde erreicht werden. Sollte die benötigte Mindestquote nicht erreicht werden, so Reutter, müsse man in den nächsten Jahren mit dem vorhandenen Netz leben.

Bundesweit hat die Firma rund 1800 Kommunen vernetzt und schafft pro Monat 35.000 neue Anschlüsse. Im weltweiten Vergleich sind Südkorea und Japan mit über 80 Prozent Glasfaseranschlüssen im Juni 2020 Spitzenreiter. Es folgen Litauen, Lettland, Spanien und Island. Die Quote in Deutschland betrug vor zwei Jahren 4,7 Prozent.

Bauzeit ein Jahr

Der Vertrag wird für eine Dauer von 30 Jahren geschlossen.

Die Zuleitung zu den Gebäuden erfolgt durch eine Tiefbohrung unter dem Vorgarten oder der Einfahrt bis zum Haus, der Vorgarten selber bleibt unberührt, versichert die Deutsche Glasfaser. Vorhandene Leerrohre im öffentlichen Raum sollen so gut wie möglich mitgenutzt werden. Die Planungs- und Bauphase nach Abschluss sämtlicher erforderlichen Verträge dauert meist 16 bis 18 Monate. Die Verlegung erfolgt fast ausnahmslos in Gehwegen. Aus Preisgründen wird die Deutsche Glasfaser mit den Arbeiten nahezu ausschließlich ausländische Baufirmen beauftragen. Für jede Straße wird als Bauzeit eine Dauer von drei bis vier Wochen veranschlagt. In Hatten-hofen könnte die Gesamtbauzeit beim Einsatz von vier bis fünf Kolonnen auf ein Jahr verkürzt werden. Für die Bauaufsicht benötigt die Gemeinde eine zusätzliche Stelle, da diese Arbeit das Verbandsbauamt oder der Bauhof nicht leisten können.

Gemeinde stellt Bauaufsicht

Diesen Vertrag müsse die Gemeinde unbedingt schließen, so ein Gemeinderat, das frühere Angebot der Telekom sei nicht annehmbar gewesen, da die Gemeinde den Ausbau hätte finanzieren müssen und die Telekom Eigentümer der Leitungen geworden wäre. Bei den monatlichen Gebühren liege die Deutsche Glasfaser etwa auf dem Niveau von Vodafone. Einig waren sich mehrere Sprecher, dass auf jeden Fall eine gemeindliche Bauaufsicht vor Ort sein müsse, damit die Gehwege anschließend wieder ordentlich hergestellt werden. Die Kundinnen und Kunden, die nicht gleich zu Beginn einen Vertrag mit der Deutschen Glasfaser schließen, könnten später immer noch einsteigen, so BM Reutter auf Nachfrage aus dem Gremium, für die werde es bei der Leitungsverlegung allerdings ein bisschen teurer. Eine Monopolisierung und einen Verdrängungswettbewerb gegenüber den bisherigen Anbietern befürchtet ein Gemeinderat, man werde dann unter Umständen von der Deutschen Glasfaser GmbH abhängig. Beide großen derzeitigen Versorger würden sicher auch künftig ihre Leistungen in Hattenhofen anbieten können, so BM Reutter. Die Gemeinde müsse zusammen mit der Deutschen Glasfaser jetzt kräftig für das Projekt werben.

PM Gemeindeverwaltung Hattenhofen

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