Der CDU-Gemeindeverband Bad Boll-Dürnau-Gammelshausen hatte vor Kurzem die Landtagsabgeordnete und Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen, Nicole Razavi zu Gast. Interessierte Bürgerinnen und Bürger diskutierten im Hotel Löwen in Bad Boll wichtige Zukunftsfragen mit der CDU-Landtagsabgeordneten Nicole Razavi MdL.
„Es ist richtig und wichtig, dass die Landesregierung die Themen bezahlbares Wohnen und die Landesentwicklung in den Fokus stellt“, so Nicole Razavi. „Wir wollen mit dem neu geschaffenen Ministerium bessere Rahmenbedingungen zur schnelleren Planung, Genehmigung und Realisierung von Wohnraum schaffen und alle Potenziale nutzen“. Dazu gehöre vor allem, die Kommunen zu unterstützen und die Bauherren und Investoren zu gewinnen. „Das Land ist nicht der bessere Häuslesbauer. Gleichzeitig wissen wir, jede Wohnung zählt. Vor allem im Bereich des sozialen Wohnungsbaus geben wir deshalb Vollgas: Mit 377 Millionen Euro ist die Wohnraumförderung in Baden-Württemberg auf Höchststand.“ Beim Thema bezahlbarer Wohnraum müssen bereits vorhandene Potentiale, d.h. Leerstände und Flächen, besser genutzt werden, betont die CDU-Politikerin. Warum nicht auf einen Supermarkt noch ein Stockwerk aufsetzen oder freie Flächen, die nicht verkauft werden sollen, mit Häusern in Modulbauweise zwischennutzen. Es brauche vor allem innovative Ideen und einen großen Instrumentenkasten mit passgenauen Förderprogrammen. „All das bringen wir im neuen Ministerium auf den Weg. Die Kommunen sind dabei unsere Beine auf dem Weg zu mehr bezahlbaren Wohnraum. Sie sind unsere wichtigsten Ansprechpartner, weil Vieles eben vor Ort umgesetzt werden muss“, so Nicole Razavi.
Auch die Zukunft des Industrie- und Gewerbestandorts Landkreis Göppingen war Thema der Veranstaltung: „Wir wollen keine Versiegelung der Landschaft, aber eine sinnvolle Entwicklung entlang der Verkehrsachsen für Gewerbebetriebe ermöglichen“, so der Verbandsvorsitzende der CDU im Raum Bad Boll und Gemeinderat Rainer Staib. Es sei falsch gewesen, dass Bad Boll beim Interkommunalen Gewerbegebiet Aichelberg nicht mit eingestiegen ist, so Staib weiter. Die Landtagsabgeordnete Nicole Razavi ergänzte: „Wir müssen Ökologie und Ökonomie in Einklang bringen. Wir brauchen ein gesundes Wachstum, um unseren Wohlstand zu sichern. Dazu gehört auch, dass wir Flächen ausweisen, auf denen sich unsere Unternehmen weiterentwickeln können. Wir dürfen nicht zulassen, dass nur noch außerhalb unseres Landes Wertschöpfung stattfindet und dort neue Arbeitsplätze entstehen.“ Es ginge um eine sorgfältige und nachhaltig geplante Gestaltung von Wohn- und Gewerbeflächen im Land, so die Ministerin. Dazu entwickelt das Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen derzeit den neuen Landesentwicklungsplan. „Im Landesentwicklungsplan legen wir fest, wie wir in Baden-Württemberg in Zukunft wohnen, arbeiten und leben wollen. Dazu gehören gleichwertige Wohn- und Lebensverhältnisse in Verdichtungsräumen genauso wie im Ländlichen Raum. Aber auch die Themen Digitalisierung, Energiegewinnung, Mobilität, Nahversorgung, Gewerbe, Freizeit und Natur- und Artenschutz gehören dazu. Unsere Aufgabe im Ministerium ist es jetzt, diese Themen so miteinander zu verknüpfen, dass Baden-Württemberg fit für die Zukunft ist.“
Zur städtebaulichen Erneuerung und der Entwicklung eines Quartierskonzepts im ländlichen Raum sagte Gemeinderat Rainer Staib abschließend: „In Bad Boll konnten wir bereits gute Erfahrungen mit diesem Programm machen, mit der Städtebauförderung und dem Quartierskonzept können wir gewachsene Strukturen in unserer Gemeinde erhalten.“ Durch eine große Beteiligung in der Bürgerschaft konnte auf Bedarfe aufmerksam gemacht und Lösungsvorschläge dazu erarbeitet werden, so Staib. Mit der Städtebauförderung greife das Land den Kommunen unter die Arme und trete als verlässlicher Partner auf, ergänzte Nicole Razavi MdL. „Die städtebauliche Entwicklung hat einen hohen Stellenwert: Mit der finanziellen Unterstützung können die Kommunen unsere Ortskerne attraktiv gestalten und Infrastruktur erhalten. Und nicht zu vergessen: Jeder investierte Euro zieht private Investitionen nach sich. Ich freue mich, dass die Gemeinde Bad Boll dieses wichtige Thema mit einem eigenen Quartiersmanagement proaktiv angeht.“
Der CDU-Gemeindeverband Bad Boll dankt der Landtagsabgeordneten Nicole Razavi MdL und allen Interessierten für die spannende und konstruktive Diskussion.
PM CDU-Gemeindeverband Bad Boll