„Unser Leitbild ist die ‚Kultur der Gastlichkeit‘ und wir stehen für eine zeitgemäße Ausbildung“. Mit diesen Worten bündelte Schulleiter Dieter Manz seine Vorstellung der Paul Kerschensteiner-Schule in Bad Überkingen anlässlich des Besuches der SPD-Kreistagsfraktion. Deren Vorsitzende Susanne Widmaier zeigte sich beeindruckt, was in der weit ins Land ausstrahlenden Fachschule in Trägerschaft des Landkreises an positiver Bewegung ist und war überzeugt, „dass wir einen Schub für die ‚duale Ausbildung‘ brauchen, welche in Dienstleistungen, Handel, Handwerk und Industrie unser Land und unseren Landkreis stark macht und Jugendlichen solide Chancen bietet“.
Die SPD-Kreistagsfraktion beginnt in diesen Wochen eine Reihe von ‚Vor Ort-Besuchen‘ in für unseren Landkreis bedeutsamen Einrichtungen. Dem Gastro-Fachverband ‚Dehoga‘ war dieser Besuch wichtig genug, um mit Landesgeschäftsführer Jürgen Kirchherr, Landesschatzmeister Hans-Ulrich Kauderer und der hiesigen Kreisvorsitzenden Susanne Weisskopf aus Uhingen als sachkundige Gesprächspartner persönlich mit dabei zu sein. Nicht zuletzt auch, weil der Dehoga auf dem Überkinger Campus sein Internat für die von weither kommenden Auszubildenden und die zur Weiterbildung Anreisenden in der ‚Akademie‘ derzeit beindruckend aus- und umbaut. Insgesamt über 20 Mio Euro werden investiert, war zu hören.
Die Landesberufsschule für das Hotel- und Gaststättengewerbe selbst steht jedoch unter dem Druck rückgehender Zahlen an Auszubildenden. Einerseits wegen dem schönen, aber eben auch fordernden Lehrberuf in Küche, Service und Hotel. Andererseits aber auch wegen der Pandemie, welche die Nachfrage bremste.. „Das Kurzarbeitergeld und die Programme von Bund und Land haben sehr geholfen“, lobte Kirchherr auf Rückfrage von Kreisrat und MdL Sascha Binder die erfolgten staatlichen Maßnahmen für die Branche. Gleichwohl: „Bei uns im Kreis Göppingen wird der Wiederanlauf schwierig“, so Herr Kauderer vom Badhotel Stauferland in Bad Boll. Der Grund: hier stärkt nicht der wiederanlaufende Tourismus, wie am Bodensee oder im Schwarzwald. Hier in der Region Stuttgart bleibt die Zurückhaltung bei den Firmen, wo Videokonferenzen und Sparprogramme an der Tagesordnung sind, zunächst bestehen. Zumal drückende Energie- und steigende Personalkosten Realität sind.
Nicht überraschend ist Bad Überkingen von den vier Fachschulstandorten im Lande deshalb stärker von den Rückgängen an Azubis betroffen. 30 Prozent in der Spitze. Man holt aber wieder auf, und hat einiges zu bieten, wie Schulleiter Manz berichtete: Durchgehende ‚Digitalisierung‘, etwa von den Smart-Boards der LehrerInnen zu den I Pads der SchülerInnen, individualisierte Lernwege, neue Berufsbilder, eine hochmotivierte Lehrerschaft, Berufskolleg, Zusatzqualifikationen. Aber auch: Bad Überkingen als einzige Schule im Landkreis noch ohne Glasfaseranschluss.
Kreisrat Martin Gansloser aus dem nahen Deggingen: „Nicht akzeptabel“. Die SPD-Fraktion wird hier, wie auch bei einem in dürftigen Zustand sich präsentierenden Steg von der Schule zum neuen Internat, sich gegenüber der Landkreisverwaltung stark machen.
Auf die mögliche ‚Win-Win-Situation‘ von hier angesiedelter Landesschule und Aufschwung für Hotellerie und Gastronomie im Landkreis machte Dehoga-Kreis-Chefin Susanne Weisskopf aufmerksam: „Das Internat auf dem Campus wird ein Schmuckstück, das für unseren Standort wirbt und steht“. Und Kreisrat Peter Hofelich, der den Besuch mit seinem Wissen als früherer Staatssekretär und Mittelstandsbeauftragter vorbereitet hatte: „Wir können in der Mittellage zwischen Stuttgart und Ulm froh sein, über solch ausstrahlende Einrichtungen“. Das bestätigte Jürgen Kirchherr: „Mit der Kombination Berufsschule und Akademie ist Bad Überkingen der beste Platz!“
PM SPD Kreistagsfraktion Göppingen