Der ökologisch orientierte Verkehrsclub Deutschland (VCD) begrüßt den Beschluss der Region Stuttgart, die Verlängerung der Stuttgarter S–Bahn–Linien ins weitere Umland zu prüfen. Damit erhält auch die Filstalbahn eine neue Chance für die Anbindung an das S–Bahn–Netz. „Für den Landkreis Göppingen zeichnet sich ein bedeutender Schritt Richtung Mobilitätswende ab“, so die Sprecherin der VCD–Kreisgruppe Göppingen, Christa Mai, nach der einstimmigen Entscheidung des Verkehrsausschusses der Regionalversammlung am Mittwochnachmittag.
Allerdings mahnt der Göppinger VCD an, dass die Verbindung zum Oberzentrum Ulm und die Beteiligung der Bevölkerung keinesfalls vernachlässigt werden dürfen. Ein Göppinger Mobilitätsgipfel zum künftigen Bahn– und Busverkehr mit Planern, Behörden, Politikerinnen und Politikern, Bürgerinnen und Bürgern, Fachgruppen wie dem Göppinger VVS–Fahrgastbeirat und Organisationen wie dem VCD sei unerlässlich. Christa Mai: „Die Machbarkeitsstudie zur Ausweitung der Stuttgarter S–Bahn bedarf der dringenden Koordination mit weiteren Verkehrsprojekten. Aus Sicht der Fahrgäste macht es doch keinen Sinn, wenn man auf der Filstalbahn mit der Stuttgarter S–Bahn bis nach Geislingen fahren kann, um dort anschließend in die Regio–S–Bahn Donau–Iller Richtung Ulm umsteigen zu müssen.“
Die Göppinger VCD–Kreisgruppe erneuert ihren Vorschlag zur Diskussion und Prüfung der Alb–Fils–S–Bahn, einer durchgehenden S–Bahn zwischen Stuttgart und Ulm, die speziell auf die Bedürfnisse der Fahrgäste im Filstal und auf der Alb abgestimmt ist. Sie verknüpft die Stuttgarter S–Bahn umsteigefrei mit der Ulmer Regio–S–Bahn Donau–Iller und sieht zwischen Stuttgart und Plochingen einen Expressdienst vor. Die flexible Alb–Fils–S–Bahn würde damitauf der Stuttgarter S–Bahn–Linie S1 ein zusätzliches, schnelles Angebot schaffen. Die herkömmlichen S1–Verbindungen nach Plochingen sind bereits für die Weiterfahrt nach Kirchheim und Nürtingen eingeplant. Im Verkehrsausschuss der Regionalversammlung wurden neuartige Expressverbindungen ohnehin ins Spiel gebracht.
Die Alb–Fils–S–Bahn soll nach Ansicht des VCD nach Inbetriebnahme von Stuttgart 21 und Schnellbahntrasse Wendlingen–Ulm den gesamten lokalen Verkehr auf der Filstalbahn in den Landkreisen Göppingen und Alb–Donau bestreiten, verkehrt im Viertelstundentakt zwischen Stuttgart und Geislingen, zwischen Geislingen und Ulm (RS4 der Regio–S–Bahn Donau–Iller) mindestens im Halbstundentakt. Sie würde vom Regionalexpress mit Halten in Göppingen und Geislingen ergänzt.
Weiteren Bedarf für einen Mobilitätsgipfel des Landkreises Göppingen sieht die VCD–Kreisgruppe durch die mögliche Reaktivierung der Göppinger Nebenbahnen Richtung Kirchheim/ Teck und Schwäbisch Gmünd, den anstehenden neuen Nahverkehrsplan des Landkreises mit Zielvorgaben besonders für den Busverkehr sowie durch die politischen Anstrengungen für den Klimaschutz und die Beibehaltung der IC–Stationen Göppingen und Geislingen.
Kreisgruppen–Sprecherin Christa Mai zur Bündelung der Projekte und Diskussionen: „Die Mobilität der Zukunft kann nur im gemeinsamen Dialog mit allen Akteuren, vor allen Dingen mit Bürgerinnen und Bürgern als Nutzern des Bahn– und Busverkehrs, geplant und verwirklicht werden.“
PM Verkehrsclub Deutschland (VCD) Kreisgruppe Göppingen