In ihrem Kampf gegen die Müllberge und insbesondere das „Littering“ wird die Stadt Göppingen tatkräftig unterstützt. Die Bürgerinitiative Clean-up spielt dabei eine wichtige Rolle. Sie wurde anlässlich des „World Clean-up Day“ (WCD) 2019 gegründet und trägt mit ihren regelmäßigen Müllsammelaktionen zu Aufklärung und Information der Bevölkerung bei. Von Anfang an ist die Gruppe eng mit der Stadt Göppingen und ihrer Nachhaltigkeitsstrategie verbunden.
Während die Kampagne WCD jährlich stattfindet, organisieren die Cleanup-Gruppen seit 2019 an jedem letzten Samstag im Monat Abfallsammlungen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden bei Bedarf mit Warnwesten, Müllsäcken und Greifern ausgestattet. Über die Sammelaktionen hinaus führt Cleanup Göppingen mit Schulkassen und Kindergartengruppen Müllsammlungen durch. Anhand der eingesammelten Mengen sowie der Zusammensetzung der eingesammelten Abfälle wird mit den Kindern und Jugendlichen anschließend über mögliche Gründe für fehlende Achtsamkeit und Verantwortung in der Gesellschaft sowie Möglichkeiten des Gegensteuerns diskutiert.
Motiv: Nicht mein Müll, aber meine Stadt
Große Aufmerksamkeit erregen die Cleanup Gruppen, wenn sie mit ihren Warnwesten und Greifzangen unterwegs sind, um Müll aufzusammeln. Nicht selten fragen Passanten nach der Motivation: für eingefleischte „Cleanupper“ stellt sich diese Frage nicht, denn sie haben ihr Zuhause gern sauber – nicht vermüllt und vergiftet. Bei regelmäßigen Treffen der Gruppe werden zukünftige Projekte geplant, Erfahrungen ausgetauscht und gemeinsam Grundlagenwissen erarbeitet.
Geraucht und weggeschnippt: Zigarettenkippen gehören in den Restmüll
Die großen Mengen an Zigarettenkippen führen bei allen Müllsammlungen zu Fassungslosigkeit. Aber was macht sie so gefährlich? Hauptbestandteil von Zigarettenfiltern ist Celluloseacetat, also ein Kunststoff. Gelangen sie in die Umwelt, verrotten sie nicht, sondern zerfallen zu Mikroplastik; dabei geben sie ihre giftigen Inhaltsstoffe wie Nikotin, Arsen, Blei, Chrom, Kupfer, Cadmium, Formaldehyd, Benzol, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) kontinuierlich an die Umwelt ab. Laut einer Studie der TU Berlin lösen sich bei Regen bereits innerhalb von weniger als 30 Minuten rund 50 Prozent des im Filter enthaltenen Nikotins. Über die zwischen den Steinplatten verkeilten Zigarettenkippen gelangen also die ausgewaschenen Gifte direkt ins Grundwasser und so in unseren Wasserhahn. Die Angaben, wie viel Liter Trinkwasser eine Kippe verschmutzt, schwanken zwischen 60 und 1.000 Litern. Die in den Schmutzfangkörben unter den Regeneinläufen („Gullys“) gesammelten Abfälle haben alle Zeit der Welt, ihre Inhaltsstoffe in die Kanalisation abzugeben, sie werden turnusmäßig zweimal im Jahr entleert.
Cleanup hat die Zigarettenkippen in den Fokus genommen, weil sich hier der Widerspruch „kleines Abfallteil“ und hohe Giftstoffkonzentration sehr gut aufzeigen lässt. Bei Aktionen mit Schulen wird eine Zigaretten-Challenge angeregt, um den Wettbewerbsgedanken und damit die Motivation von Schülern und Schülerinnen anzuregen.
Wer konstruktive Hinweise und Ideen hat, wie die Stadtgesellschaft Göppingen weiter Abfall vermeiden und Ressourcen schonen kann, zum Beispiel auch in privaten Haushalten, kann diese in ein Formular unter https://bit.ly/gp2030-sauberkeit eintragen. In den folgenden Wochen informiert GEPPO zu verschiedenen Fakten, bereits existierenden Aktivitäten, anstehenden Veranstaltungen sowie Handlungsmöglichkeiten für jede und jeden einzelnen. Rückmeldungen an Isabel Glaser, Koordinatorin für kommunale Entwicklungspolitik, E-Mail iglaser@goeppingen.de.
Samstags-Cleanup
Treffpunkte:
Göppingen: Eingang Stadthalle
Holzheim: Haupteingang Bezirksamt
Vielleicht auch bald in anderen Bezirken? Jeder kann eine Sammelgruppe in seinem Umfeld eröffnen!
Wann:
Jeden letzten Samstag im Monat, 9 bis 11 Uhr
Nächstes Mal: 30. April
Kontakt:
cleanup-goeppingen@web.de
Martin Bender, 0171 1893760
Homepage: https://www.cleanup-goeppingen.de/
PM Stadtverwaltung Göppingen