„Unser Maientag als traditionsreiches Friedensfest hat in diesen Tagen leider wieder an trauriger Bedeutung gewonnen“, weist Oberbürgermeister Alex Maier angesichts des russischen Einmarsches in die Ukraine auf die Wurzeln des 1650 erstmals begangenen Dankesfestes hin: Aus Freude über das Ende des 30-jährigen Krieges zogen festlich geschmückte Kinder zur damals noch außerhalb der Stadt gelegenen Oberhofenkirche. „Wir alle sind gefordert, für ein friedliches, tolerantes Miteinander einzustehen“, so das Stadtoberhaupt weiter. „Diese Friedensbotschaft spiegelt sich auch in der diesjährigen Maientags-Plakette wieder.“
Jährlich werden die Maientagsplaketten in fünf verschiedenen Farben hergestellt und haben sich längst zu begehrten Sammlungsstücken entwickelt. Ins Leben gerufen wurde die Idee der Plaketten durch den früheren Göppinger Bürgermeister Dr. Alfred Schwab; bereits im Jahr 1949 wurden die ersten und damals noch aus Glas gefertigten Exemplare verkauft. Später kam der Gedanke zur Veranstaltung eines Wettbewerbs an Göppinger Schulen auf, um das schönste Motiv zu wählen. Damit wurde die Weiterentwicklung des Maientags zu einem Kinder-und Familienfest unterstützt, haben die Kinder doch seitdem eine gute Möglichkeit, ihr Fest nach außen hin mit zu gestalten.
Die für die Jahre 2022, 2023 und 2024 eingereichten Entwürfe wurden von der Maientagskommission im vergangenen November gesichtet und bewertet – pandemiebedingt in einem Online-Verfahren. Den coronabedingten Einschränkungen auch in den Schulen dürfte es zuzuschreiben sein, dass dieses Mal „nur“ 65 Vorschläge eingingen; am Wettbewerb 2018 nahmen noch über 200 Kinder und Jugendliche teil. „Diese Teilnahmen unter erschwerten Bedingungen unterstreichen die Verwurzelung des Maientags in unserer Bürgerschaft“, freute sich Oberbürgermeister Alex Maier.
Amelie Schmädeke, zum Zeitpunkt des Wettbewerbs in der Klasse 6 b des Hohenstaufen-Gymnasiums, zeichnete eine Menschenkette, die Hand in Hand die drei Kaiserberge – stellvertretend für den ganzen Erdkreis – umrundet. Ihr Entwurf erhielt die meisten Stimmen der Maientagskommission und wird daher in diesem Jahr umgesetzt als Zeichen, wie sich die Kinder dieser Welt das Miteinander vorstellen.
Auf den weiteren Plätzen landeten Simon Röder, zum Zeitpunkt des Wettbewerbs in der Klasse 2 a der Blumhardt-Grundschule, und Meline Danner, 6 a der Uhland-Realschule. Während Simon Röder mit der Oberhofenkirche an den örtlichen Ursprung erinnert, greift Meline Danner mit einem Kettenkarussell die Weiterentwicklung zum Volksfest für die ganze Familie auf.
PM Stadtverwaltung Göppingen