Die Wiederbelebung und Neugestaltung des Boehringer-Areals am Westeingang der Stadt ist zwar die aktuell größte Ausgabe für die Göppinger Baubürgermeisterin Eva Noller, aber nicht die einzige. Das machte die Chefin des Technischen Dezernats in einer virtuellen Mitgliederversammlung des CDU-Stadtverbandes deutlich, zu der Vorsitzende Sarah Schweizer unter anderem auch den Vorsitzenden des Gestaltungsbeirates des Gemeinderates, Prof. Thomas Zimmermann, und den ehemaligen Baubürgermeister Helmut Renftle begrüßen konnte.
Welche Herausforderungen auf die Baubürgermeisterin beim Boehringer-Areal zukommen, machte Eva Noller bei ihrem Streifzug durch aktuelle Bauvorhaben der Stadt deutlich. Nach Abschluss des städtebaulichen Ideenwettbewerbes geht es nun darum, womit das Areal an der Stuttgarter Straße wiederbelebt werden kann. Hier sei man u. a. mit interessierten Firmen, Start-ups und Hochschulen in Kontakt. Mit Fertigstellung und Eröffnung des neuen Einkaufszentrums Agnes müsse die Stadt auch eine Anbindung im Süden des Objektes herstellen, warf Noller einen Blick in den Ostteil der Innenstadt. Hier schwebt ihr auch eine Verbindung zu den Grünanlagen in den Karlstraßen vor und würde gerne das Sanierungsgebiet Bahnhof, das jetzt abgeschlossen werden müsse, in einem zweiten Schritt um den Bereich südlich von Agnes erweitern.
Die Nutzung der leerstehenden Flächen und Hallen auf dem Schuler-Areal, sowie eine neue Nutzung des Areals von Staufer-Pharma – hier würde Noller gerne die Bausubstanz weitgehend erhalten – sind für die Baubürgermeisterin zwei weitere wichtige Maßnahmen, die in ihren Augen die Fortschreibung des Stadtentwicklungsplans aus dem Jahr 2010 erforderlich machen. Zu den baulichen Herausforderungen zählt Noller auch mit dem Hohenstaufengymnasium und der Badherberge zwei umfangreiche und überregional bedeutende Sanierungsmaßnahmen.
Neben den baulichen Aktivitäten beschäftigt sich Noller auch mit den Themen Klimaneutralität, Stadtklima und Nachhaltigkeit, weshalb auch der Verkehr für sie ein breites Thema ist. Noller sprach sich zwar gegen eine autofreie Innenstadt aus, das Zurückdrängen der Autos aus manchen Straßenzügen kann sie sich indes gut vorstellen. „Reicht es nicht aus, wenn in der Innenstadt in jeder zweiten Straße Autos fahren?“, stellte sie als Frage in den Raum. Auch vor diesem Hintergrund sieht sie die Weiterentwicklung des Stadtentwicklungskonzepts und damit eine ganzheitliche Lösung für notwendig an.
„Göppingen hat so viel Potenzial – für Familien und Studierende, für Großunternehmen und Start-ups, als Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit und als Innovationstreiber! Zugleich ist unsere Region mit am stärksten von den Veränderungen in der Automobilwirtschaft, vor allem im Zulieferbereich, betroffen. Die wenigen Gewerbe- und Entwicklungsflächen, die wir noch haben, müssen wir deshalb klug und vorausschauend angehen, hier darf man nichts einfach „laufen lassen“. Das gilt besonders für die freien Schuler-Flächen, aber auch das Staufer-Pharna Areal – beide im Herzen der Start und aktuell noch eher wenig im Fokus. Beim Boehringer Areal unterstütze ich sehr die vom Gemeinderat beschlossene proaktive und professionelle Begleitung, hier können wir uns keine Fehlschüsse erlauben. Die Weiterentwicklungsmöglichkeit unserer lokalen Unternehmen und die Ansiedelung neuer und besonders zukunftsträchtiger Unternehmen muss dabei die Leitschnur sein. Für eine lebenswerte Stadt gehört auch ein lebendiges Nacht- und Kulturleben. Mit dem 4-K-Antrag hat die CDU-Gemeinderatsfraktion hierfür konkrete Ideen entwickelt. Die Umsetzung muss jetzt vorangetrieben werden und – auch durch Corona – entstandene weitere Leerstände kreativ und unbürokratisch befüllt werden. Abschließend warne ich vor einer ideologischen Debatte zur autofreien Innenstadt. Göppingen sollte nicht nur für Menschen, die in der Innenstadt leben, sondern auch für die vielen Bürgerinnen und Bürgern in den Bezirken und die zahlreichen Einpendler attraktiv und unkompliziert zugänglich sein. Eine gute Erreichbarkeit mit dem Auto bleibt zentral, zugleich müssen zwingend andere Mobilitätsformen weiter ausgebaut werden, vor allem der ÖPNV. Bei der Mobilität der Menschen darf es keine Abstriche geben – wir brauchen ein mehr an Mobilitätsmöglichkeiten, keine Einschränkungen. Der digitale Austausch mit Bürgermeisterin Noller macht vor, wie die Einbindung der Bürger und ihrer Ideen für die Weiterentwicklung unserer Stadt gelingen kann“, so das Fazit der Göppinger CDU-Stadtverbandsvorsitzende und Landtagsabgeordnete Sarah Schweizer nach dem digitalen Austausch des CDU -Stadtverbandes mit Baubürgermeisterin Eva Noller.
Aus Reihen der CDU-Mitglieder gab es viel Lob für die Ausführungen Nollers, Prof. Thomas Zimmermann vom Gestaltungsbeirat zeigte sich ob der Ansätze begeistert und bat darum, den Gestaltungsbeirat in alle Überlegungen mit einzubeziehen. CDU-Stadtverbandsvorsitzende Sarah Schweitzer, die sich über die lebhafte Diskussion freute, kündigte an, dass die Partei nach der Pandemie auch eine Begehung des Boehringer-Areals anbieten möchte
PM CDU Stadtverband Göppingen