Eine Göppinger Bürgerin aus Holzheim entschied sich kurzerhand, ihr „dank“ Corona nicht ausgegebenes Reisebudget für eine sinnvolle Investition zu verwenden: in eine PV-Balkonanlage.
Photovoltaik auf dem Dach ist bekannt – aber auf dem Balkon? Ja, inzwischen ist es erlaubt, unter bestimmten technischen Voraussetzungen eine steckerfertige PV-Anlage (Balkonanlage) im deutschen Stromnetz zu betreiben, informiert die Bundesnetzagentur. Diese Anlagen werden direkt an eine Steckdose des eigenen Haus- oder Wohnungsstromkreises angeschlossen und bestehen aus einem oder wenigen PV-Modulen (Standardmodule haben eine Nennleistung von 300 Watt) und einem Wechselrichter, der den so produzierten Gleichstrom in den im Haushalt nutzbaren Wechselstrom umwandelt. Diese spezielle Steckdose muss von einer Elektrofachkraft installiert werden. Dabei wird gleichzeitig geprüft, ob die Leitung für die Einspeisung ausreichend dimensioniert ist. Die maximale Einspeiseleistung ist auf 600 Watt begrenzt.
Die Holzheimerin berichtet, dass die Umsetzung und Installation der Module problemlos erfolgten. Die Anlage ist seit Mitte September 2021 in Betrieb und erbringt eine Leistung von 0.975 kWp. Wegen der Süd-West-Ausrichtung kann die Balkonanlage bei einem Winkel von 60 Grad keine volle Leistung erbringen, bei Sonne können jedoch alle Kleingeräte wie Kühlschrank etc. darüber betrieben werden. Waschmaschine, Trockner und Geschirrspülmaschine nutzt die PV-Pionierin möglichst nur bei Sonnenschein. Im Frühjahr 2022 möchte sie sich einen Stromspeicher zulegen. „Ich kann eine solche Balkonanlage nur empfehlen“, bekräftigt sie. Die Kosten waren für sie überschaubar, es waren auch keine Eingriffe in das Hausnetz erforderlich. Lediglich ein neuer Zähler wurde installiert, der auch ihren ins Netz eingeleiteten Strom erfasst.
Weitere Informationen gibt es auf der Internetseite des Verband der Elektrotechnik (VDE) www.bit.ly/vde-balkon und der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie e.V., www.pvplug.de.
Stadt Göppingen im Wattbewerb
Mit dieser Kolumne möchten die Stadt Göppingen, der Arbeitskreis Klima und Energie der Agenda 2030 sowie Parents for Future Göppingen Privatpersonen und Unternehmen motivieren, an geeigneter Stelle (Dach, Balkon…) möglichst viele Watt in Form von Photovoltaik zu installieren. Damit kann Göppingen im bundesweiten Wattbewerb (www.wattbewerb.de) punkten, insbesondere geht es aber natürlich um einen Beitrag zur dringend notwendigen CO2-Reduktion.
Bei technischen Fragen rund um die PV-Installation steht der städtische Energieberater Uwe Bauer zur Verfügung, E-Mail UBauer@goeppingen.de, Telefon 07161 650-6531. Wer Interesse hat, seine oder ihre Erfahrungen mit Photovoltaik im GEPPO oder virtuell zu teilen, kann sich bei Isabel Glaser, Koordinatorin für kommunale Entwicklungspolitik, E-Mail IGlaser@goeppingen.de melden.
Foto: Photovoltaik-Balkonanlage
PM Stadtverwaltung Göppingen