Wie in vielen Orten in Deutschland und Österreich wurde auch in Göppingen in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 die Synagoge angezündet und zerstört. Nach der Brandstiftung durch einen SA-Trupp aus Geislingen wurden in der Stadt ein jüdisches Kaufhaus und ein Hotel demoliert, danach alle jüdischen Männer zwischen 16 und 65 Jahren verhaftet und in den folgenden Tagen in das KZ Dachau gebracht.
Am Jahrestag, Dienstag, 9. November, um 18 Uhr lädt die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) zu einem Ökumenischen Friedensgebet in der katholischen Kirche St. Maria, Ziegelstraße 9 ein. Anschließend legen die Teilnehmer/-innen den Friedensweg zum Synagogenplatz zurück. Dort beginnt um 18:45 Uhr die Gedenkfeier, gemeinsam veranstaltet von der ACK, der Stadt Göppingen, der Uhland-Realschule und dem Unterstützerkreis Yad Vashem. Musikalisch umrahmt von Thomas Reil und Siegfried Köster wird Pastor Hans Martin Hoyer in das Gedenken einführen; Baubürgermeisterin Eva Noller wird in diesem Jahr die Gedenkansprache halten. Nach Berichten von Schüler/-innen der Uhland-Realschule werden Rafael Mizrahi und Arnold Kuppler das Friedens- und Gedenkgebet sprechen.
Weitere Veranstaltungen
Ebenfalls am Dienstag, 9. November, findet um 20 Uhr im Alten E-Werk eine szenische Lesung mit Musik „Georg Elser – Allein gegen Hitler“ statt. Der Eintritt zu dieser Collage aus dem Verhörprotokoll und Liedern des Widerstands kostet fünf Euro.
„Aus der Vergangenheit lernen?!“ fragt bei einem Vortragsabend am Freitag, 12. November, um 19:30 Uhr in der evangelischen Stadtkirche Prof. Reinhold Boschki, katholischer Theologe der Universität Tübingen. Um Anmeldung per E-Mail an schuldek.goeppingen@elkw.de wird gebeten.
Am Sonntag, 14. November, heißt es um 16:30 Uhr in der Stadtbibliothek am Kornhausplatz „Wir vergessen nicht, wir gehen tanzen“. Ilona Abel-Utz stellt, musikalisch umrahmt vom „duo barrique“ (Thomas Reil, Klarinette, und Siggi Köster, Akkordeon), zeitgenössische israelische Literatur vor. Der Eintritt beträgt acht Euro; um Anmeldung unter 07161 650-9605 wird gebeten.
Die Synagoge an der Freihofstraße vor und nach dem 10. November 1938.