Fünf Jahre ist es jetzt her, als die Stadt dem Arbeitskreis Asyl das ehemalige Ladengeschäft an der Hauptstraße in Donzdorf zur Verfügung gestellt hat und die Fahrradwerkstatt der Fahrradfüchse eingezogen ist. Seitdem reparieren Ehrenamtliche gemeinsam mit Flüchtlingen ausrangierte Stahlrösser und machen diese wieder flott, um sie Flüchtlingen zur Verfügung zu stellen.
„Wir sind kreisweit die einzige Werkstatt, die sich um Fahrräder für Flüchtlinge kümmert“, weiß Reinhold Sawatzki, der von Beginn an die kleine Werkstatt leitete. Jetzt hat er die Aufgabe an Farhan Barakat übergeben. Der 30-Jährige ist 2015 aus dem Nordirak nach Deutschland geflüchtet und lebt seitdem in Donzdorf. Von Anfang an hat Barakat bei den Fahrradfüchsen mitgeholfen und an den Drahteseln geschraubt. Das war für ihn nicht nur eine sinnvolle Beschäftigung, er hat damit auch seine Deutschkenntnisse enorm verbessert. „Zuhause auf dem Sofa sitzen, das kann ich nicht. Ich muss handwerklich arbeiten“, sagt der ehemalige Flüchtling, der zudem noch arabisch, kurdisch und etwas türkisch spricht und damit auch für die Verständigung ideale Voraussetzungen mitbringt. Die Arbeit bei den Fahrradfüchsen bereitet ihm so viel Spaß, dass er eine Ausbildung zum Fahrradmonteur begonnen hat, die er voraussichtlich im Frühjahr nächsten Jahres beenden wird.
Reinhold Sawatzki kehrt den Fahrradfüchsen nicht ganz den Rücken. Er will Farhan Barakat in seiner neuen Aufgabe unterstützen. Die Fahrrad-Werkstatt für Flüchtlinge hat samstags von 10 bis 12 Uhr geöffnet.
PM Stadtverwaltung Donzdorf