In Zusammenarbeit mit der Firma Huber Health Care aus Mühlhausen im Täle entwickelt die Stadt die Teststrategien an Schulen weiter – zunächst als Versuch an der Janusz-Korczak-Schule Grundschule im Reusch, der Meerbach-Grundschule und der Grundschule im Stauferpark. Dabei wird das Testverfahren Lolli-Pool-PCR-Test für die Schüler/-innen erprobt.
Die PCR-Methode ist im Vergleich zur Antigentestung, den sogenannten Schnelltests, genauer: Durch diese Methode kann eine SARS-CoV-2-Infektion bereits erkannt werden, bevor die infizierte Person für andere Personen ansteckend ist. Zudem führen eine geringere Anzahl falscher Testergebnisse, im Vergleich zu den Antigentests, zu weniger Störungen des Schulalltags. Und schließlich ist der Lolli-Test sehr einfach zu handhaben und speziell auch für Kinder viel angenehmer. Bei dem Speicheltest lutschen die Schüler/-innen 30 Sekunden lang auf einer Art Wattestäbchen. Anschließend werden die Abstrichtupfer aller Teilnehmer/-innen einer Klasse in einem Sammelgefäß zusammengeführt und als anonyme Sammelprobe, als „Pool“, im Labor untersucht. Es werden also keine Daten der einzelnen Schüler/-innen erfasst.
„Da bei einem PCR-Test eine zweimalige Testung in der Woche ausreicht, wird beispielsweise in der Janusz-Korczak-Schule montags und donnerstags getestet“, erläutert Rektorin Doris Kühner. „Die Tests werden also in der Schule durchgeführt unter Aufsicht eines Lehrers oder einer Lehrerin.“ Zwar beanspruche der Test wenige Minuten der Unterrichtszeit. Doch das werde durch die Sicherheit mehr als aufgewogen, so Kühner: „Dieser Test ist in seiner Aussage sicherer. Das heißt, falsche positive Ergebnisse treten so gut wie nicht auf.“ Da der Test in einem Labor ausgewertet werde, müsse kein Kind auf Grund eines positiven Testergebnisses aus dem laufenden Unterricht genommen werden.
Bei den reinen Klassentestungen werden alle Proben einer Klasse in einer gemeinsamen Sammeldose ins Labor gebracht. „Ein Ergebnis liegt bis zum Abend vor und wird an die Schule weiter geleitet“, berichtet Kühner. „Bei negativem Ergebnis, wenn also keine Ansteckung festgestellt wird, erhalten die Eltern keine Rückmeldung.“ Bei einem positiven Befund hingegen würden die Eltern noch am Abend informiert werden, dass es in der Klasse einen positiven Befund gebe. Dann müsse die infektiöse Person mit Hilfe eines weiteren PCR-Tests am nächsten Morgen herausgefiltert werden.
Da an den Schulen in Baden-Württemberg laut Landesvorgabe für Nichtgeimpfte oder Nichtgenesene eine Testpflicht besteht – entweder drei Schnelltests oder zwei Lolli-PCR-Teste pro Woche, gelten Grundschulkinder beim Besuch von Freizeiteinrichtungen oder Gaststätten automatisch als getestet. „Unsere Schüler und Schülerinnen verfügen über keinen Schülerausweis“, schlägt Schulleiterin Doris Kühner einen anderen Weg ein. „Wir haben für jedes Kind eine Schulbesuchsbescheinigung vorbereitet, mit dem es seinen Status als getestet nachweisen kann.“ Die Bescheinigung werde über die Klassenlehrerin ausgegeben. Als die Rektorin von dem von der Stadt angestrebten Versuch erfuhr, hat sie ihre Schule sofort gemeldet – mit Erfolg: „Ich bin froh, dass die Janusz-Korczak-Schule bis zu den Herbstferien als eine von drei Modellgrundschulen in der Hohenstaufenstadt neue Wege zu mehr Sicherheit an unseren Schulen erprobt“, freut sich Erste Bürgermeisterin Almut Cobet über die Kooperation.
PM Stadtverwaltung Göppingen