Am Sonntag, 12. September, findet wieder der europaweite Tag des offenen Denkmals statt. Die Stadt Göppingen beteiligt sich an diesem „Schaufenster für die Denkmalpflege“ mit dem Hohenstaufen-Gymnasium und dem Boehringer-Areal.
Das Hohenstaufen-Gymnasium ist ein architektonisches Kleinod von Günther Behnisch, der durch den Bau des Münchener Olympiageländes weltweite Berühmtheit erlangte und als einer der wichtigsten Vertreter der modernen Architektur in Deutschland gilt. In Göppingen steht eines seiner frühen Werke: Das 1957 bis 1959 fertiggestellte Hohenstaufen-Gymnasium ist einer seiner ersten wichtigen Schulhausbauten. Es handelt sich um einen langgestreckten viergeschossigen Hauptbau, dem zweigeschossige, durch Glasgänge miteinander verbundene Fachklassen parallel angeordnet sind. Das Tragwerk besteht aus einem Stahlbetonkorsett, in das teilvorgefertigte Fassadenelemente als Stahlfenster mit emaillierten Brüstungspaneele eingesetzt wurden. Das HoGy wurde in die Liste der Kulturdenkmäler aufgenommen und versinnbildlicht „konstruktive Ehrlichkeit“ und „Freiheit in gläsern-luftigen Formen“.
Am Sonntag, 12. September, gibt es zwei Führungen durch den Außenbereich, durch exemplarische Räume des dreizügigen Gymnasiums und abschließende Erläuterungen der geplanten Generalsanierung in den Anfang 2020 fertiggestellten prototypischen Räumen. Nach einer Begrüßung durch Baubürgermeisterin Eva Noller, finden um 12 und um 13 Uhr die Führungen statt. Treffpunkt ist im Innenhof des Schulgebäudes, es gelten die 3G-Regelungen!
Auch auf dem Boehringer-Areal gibt es Einblicke in die Vergangenheit und die Zukunftsplanungen. Die Firma Boehringer war bei ihrer Gründung im Jahr 1844 zunächst eine Reparaturwerkstatt für Spinnerei- und Webmaschinen, produzierte später Dampfmaschinen. Nach dem Umzug von der Karlstraße an die Lorcher Straße 1912/13 wurde der erste Fabrikneubau an der Stuttgarter Straße erstellt. Boehringer produzierte jetzt vor allem Drehbänke und Hobelmaschinen und wurde auch bekannt als Geburtsstätte des Arbeitsfahrzeugs Unimog, das nach dem Krieg kurz an der Stuttgarter Straße gebaut wurde.
Am Sonntag, 12. September, von 11 bis 17 Uhr öffnet das Technikforum in der Herrmannstraße seine Pforten und präsentiert seine Maschinenausstellung. Und um 15 Uhr bis circa 16 Uhr werden, in Anwesenheit von Oberbürgermeister Alex Maier, ein Vortrag und eine Präsentation zum offenen Denkmal „Boehringer Areal“ sowie ein Ausblick auf die anvisierte zukünftige Entwicklung angeboten, inklusive anschließendem Rundgang durch das Areal und Einblick in die Gießereihalle. Auch hier gelten für Interessierte die 3G-Regelungen.
Einmal im Jahr, immer am zweiten Sonntag im September, lädt der Tag des offenen Denkmals zu einer Entdeckungstour ein. Über 7.500 historische Stätten öffnen jedes Jahr allein in Deutschland kostenfrei ihre Pforten und werden jährlich von rund vier Millionen Besucher/-innen bestaunt und begangen. Zurück geht diese Aktion auf die Idee des französischen Kulturministers Jack Lang: 1984 machte er erstmals in Frankreich Denkmale der Öffentlichkeit zugänglich. Schon ein Jahr später griffen weitere Länder diese Idee auf; 1991 initiierte der Europarat unter Langs Schirmherrschaft die European Heritage Days – neun Länder, darunter auch Deutschland, nahmen an der Aktion teil. Von Anfang an war der Grundgedanke, jedes Jahr im September sonst nicht zugängliche Baudenkmale kostenfrei für Besucher/-innen zu öffnen oder besondere Veranstaltungen zu inszenieren Seit 1993 koordiniert die Deutsche Stiftung Denkmalschutz bundesweit den Tag des offenen Denkmals in Deutschland. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz ist die größte private Initiative für Denkmalpflege in Deutschland. Sie setzt sich seit 1985 kreativ, fachlich fundiert und unabhängig für den Erhalt bedrohter Baudenkmale ein. Die Stiftung konnte bereits über 6.000 Denkmale mit mehr als einer halben Milliarde Euro in ganz Deutschland unterstützen.
PM Stadtverwaltung Göppingen