Am 30.06.2021 hat der Klimaschutzbeirat des Landkreises Göppingen seine 13. Sitzung durchgeführt. Schwerpunktthemen waren die Weiterentwicklung der Klimaschutzstrategie und der Ausbau der Photovoltaikleistung im Landkreis.
Bereits bei der Begrüßung der Mitglieder machte Landrat Edgar Wolff deutlich, dass dem Thema Klimaschutz im letzten halben Jahr auf Bundesebene höchstrichterlich zum Durchbruch verholfen wurde. “Uns hat die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zum Klimaschutzgesetz darin bestätigt, dass es die richtige Entscheidung war, den Weg für einen gezielten strategischen Klimaschutz für den Kreis Göppingen bereits im Jahr 2012 eingeschlagen zu haben.” Dennoch machte er mit Blick auf die Ergebnisse der letzten CO2-Bilanzierung von Kreis und Kommunen auch deutlich, dass der Kreis noch große Anstrengungen vor sich hat, um Klimaneutralität zu erreichen.
Der Ausschuss für Umwelt und Verkehr hatte am 04.05.2021 dem Vorschlag der Verwaltung zugestimmt, eine Fortentwicklung der Klimaschutzstrategie auf den Weg zu bringen. Wie Cathleen Forst, Leiterin der Geschäftsstelle Klimaschutz beim Landratsamt mitteilt, soll die Weiterentwicklung der Klimaschutzstrategie vor allem dazu dienen, die Dringlichkeit des Handelns aufzuzeigen, die vielfältigen Akteursgruppen einzubinden und zu aktivieren und geeignete Maßnahmen zur Zielerreichung “Klimaneutraler Landkreis 2050” und “Klimaneutrale Kreisverwaltung 2040” zu erarbeiten. Angedacht ist, dass auch die Fortschreibung des Klimaschutzkonzeptes wieder in Abstimmung mit den Kommunen erfolgt. Voraussichtlich im nächsten Frühjahr wird die etwa einjährige Projektlaufzeit für die Weiterentwicklung der Klimaschutzstrategie starten.
Einen weiteren Schwerpunkt der Sitzung stellte das Thema “Ausbau der Photovoltaikleistung” dar, da es sich bei der Sonnenenergie um das größte Potenzial unter allen erneuerbaren Energien im Landkreis Göppingen handelt. Dominik Seck, Energieberater der Energieagentur Landkreis Göppingen gGmH, stellte das Photovoltaik-Netzwerk der Region Stuttgart vor, welches seit 2018 die Steigerung des Photovoltaik-Zubaus durch Sensibilisierung und neutrale Beratung verfolgt. Neben Unternehmen und Kommunen wurden vor allem Privatpersonen im Rahmen von Solarkarawanen und Eignungsschecks-Solar bei der Inanspruchnahme der Solarpotenziale unterstützt.
Christiane Freitag vom Forum Energiedialog Baden-Württemberg (FED) referierte über die Begleitung und Unterstützung durch das FED zur Aktivierung regionaler Photovoltaik-Potenziale. Das FED bietet Kommunen Beratung, Moderation und Mediation, um Konflikten bei der Energiewende zu begegnen, Transparenz zu schaffen und in den gemeinsamen Dialog zu treten.
Zudem berichteten Isabel Glaser, Koordinatorin für kommunale Entwicklungspolitik der Stadt Göppingen, und Uwe Bauer, Energieberater der Stadt Göppingen, über die aktuellen städtischen Klimaschutzaktivitäten. Sie informierten über den Stand des “1. Göppinger Klimathon” und über die Teilnahme der Stadt am “Wattbewerb”. Dieser bundesweite Wettbewerb hat das Ziel, dass die teilnehmenden Städte in möglichst kurzer Zeit die installierte Photovoltaik-Leistung verdoppeln. Hierfür sollen in den kommenden Wochen gemeinsam mit Kommunalvertreter*innen, der Energieversorung Filstal sowie Vertreter*innen der Lokalen Agenda und Parents for Future weitere Ideen entwickelt werden.
Beim anschließenden Austausch sprachen sich die Mitglieder des Klimaschutzbeirats für den gezielten Ausbau der Photvoltaik-Potenziale im Landkreis Göppingen aus und begrüßten die Pläne zur Weiterentwicklung der Klimaschutzstrategie.
PM Landratsamt Göppingen Umweltschutzamt Geschäftsstelle Klimaschutz