Klimathon Woche 3: Klima und Wohnen

Wohnen verbraucht eine Menge Energie – und diese wiederum verursacht CO2-Emissionen: Gut ein Viertel der in Deutschland aufgewendeten Energie wird in privaten Haushalten eingesetzt. Davon werden über 70 Prozent für die Raumheizung verbraucht, weitere 15 Prozent zur Warmwasserbereitung. Durch neue Beleuchtungstechniken wie LED- und Energiesparlampen macht der Anteil für Licht nur noch 1,6 Prozent aus. Der Rest entfällt auf Haushaltsgeräte und das Kochen.

Zwar wird die Stromversorgung in Deutschland Jahr für Jahr „grüner“ – „Öko-Strom“ erreichte im vergangenen Jahr 46 Prozent. Da die Wohnungen aber überwiegend mit fossilen Brennstoffen beheizt werden, ist der Bereich Wohnen für rund ein Fünftel des gesamten CO2-Ausstoßes in Deutschland verantwortlich. Das freigesetzte CO2 sammelt sich in der Atmosphäre und treibt den Klimawandel voran. Schon jetzt sind überall auf der Welt häufiger Wetterextreme wie Stürme, Starkregen, aber auch ausgedehnte Trockenphasen und Hitzeperioden zu beobachten. In den Wäldern sind neue Artenzusammensetzungen bei Aufforstungen nötig, weil heimische Bäume mit dem neuen heimischen Klima nicht mehr zurechtkommen. Äcker und Wiesen liefern weniger Ertrag und an den Küsten steigt der Meeresspiegel. Nicht vorstellbar, wie die Strandpromenaden aussehen, würde der Meeresspiegel einen Meter höher liegen.

Die Themengruppe Wohnen im Rahmen des Klimathon hat für Göppinger Bürger/-innen Tipps zum Energiesparen zusammengestellt sowie Aktionen für klimafreundlicheres Wohnen organisiert:

Energiesparen beim Wohnen

An vielen Stellen lässt sich mit wenig Aufwand, oft nur mit etwas Überlegung, Energie und damit auch CO2 einsparen. Kostengünstiger ist dies auch. Ein paar Beispiele:

– Stoßlüften von ein paar Minuten sorgt effizient für frische Luft, ohne die Wände auskühlen zu lassen. Das Kippen der Fenster führt im Gegensatz zu einem hohen Wärmeverlust. Am besten vor dem Lüften die Heizung abdrehen.

– Schon in Grad weniger im Raum spart sechs Prozent Heizenergie ein. Warum sollte man sich in der Heizperiode nicht auch zu Hause wärmer anziehen als im Sommer? 19 Grad sind eigentlich genug.

– Warmwasser zu erzeugen hat einen hohen Energiebedarf. Von daher lieber kurz duschen als baden.

– Beim Erhitzen von Wasser ist der Wasserkocher Energiesparender als der Kochtopf (und schneller).

Bei der Waschmaschine reicht oft eine Temperatur von 30 bis 40 Grad. Das spart eine Menge Strom.

Mehr Tipps gibt es im Flyer, den die Projektgruppe Wohnen im Rahmen des Klimathon erstellt hat, online unter https://bit.ly/gp2030-energiehaushalt oder gedrukt im ipunkt im Rathaus erhältlich.

Energiesparen als Haus- oder Wohnungsbesitzer/-in

Bei Häusern, vor allem bei älteren Häusern, bestehen große Einsparpotentiale. Neue Heizungen sind effizienter. Eine neue Umwälzpumpe kann beträchtliche Energie einsparen. Beim Austausch sollten regenerative Alternativen, wie eine mit 100 Prozent Ökostrom betriebene Wärmepumpe oder eine Holzpelletheizung, in die Überlegung mit einbezogen werden. Mit Solarthermie kommt die Wärme direkt von der Sonne. Fenster, Wände und Dach kann man dämmen und so den Energiebedarf deutlich reduzieren. Für den Heizungsaustausch und die energetische Sanierung gibt es beträchtliche Fördermöglichkeiten. Zum Teil werden bis zu 45 Prozent der Kosten übernommen.

Eine kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung sorgt für dauerhaft frische Luft, ein gutes Wohnklima und niedrigen Energieverbrauch. Steht ein geeignetes sonniges Dach zur Verfügung, lohnt sich der Aufbau einer Photovoltaikanlage. Der selbst erzeugte Strom kostet viel weniger als der Strom aus dem Netz. Für PV-Anlagen stellt die KfW günstig Kredite bereit. Die Energieagentur des Landkreises berät bei solchen Vorhaben kompetent und unabhängig.

Aktionen zum Mitmachen

Im Rahmen des Klimathon finden in Zusammenarbeit mit der Energieagentur drei Infoveranstaltungen statt:

– Samstag, 19. Juni, 19:30 bis 21 Uhr, Infoveranstaltung Heizungserneuerung; Referent Timm Engelhardt;

– Montag 21. Juni, 19:30 bis 21 Uhr, Infoveranstaltung Photovoltaik, Referent Dominik Seck;

– Freitag 25. Juni, 19:30 bis 21 Uhr, Infoveranstaltung Energetische Sanierung; Referent Gerd Ott.

Hierbei sollen detaillierte technische Informationen über Möglichkeiten, Finanzierung und Förderungen vermittelt werden. Im Anschluss bleibt genügend Zeit für Fragen und Diskussion. Aller Voraussicht nach werden die Veranstaltungen in der Stadthalle stattfinden, ansonsten online. Für die Teilnahme ist ein negativer Coronatest, eine Genesenenbescheinigung oder ein Impfnachweis nötig. Anmeldung unter https://bit.ly/1gpk-dabeisein.

Klimawanderung in Bezgenriet: Jubiläumsweg

Die Klimathon-Wanderung der Themenwoche Wohnen führt rund um Bezgenriet. Ob alleine oder in Corona-konformen Gruppen ist dies eine Option für das Wochenende 19. und 20. Juni. In regelmäßigen Abständen säumen Informationstäfelchen mit Reflexionsfragen den Weg. Die Fragen sollen zum Nachdenken anregen, einige sind auch interaktiv gestaltet und erlauben, sich schon einmal für das Regionale Klimagespräch am 27. Juni einzubringen. Die Zehn-Kilometer-Route startet am Bezirksamt gegenüber der Kirche in Bezgenriet. Der Startpunkt ist per ÖPNV erreichbar. Wer bereit ist, zu Ende ein paar Hundert Meter auf einem Grasweg zu fahren, kann die Runde auch mit dem Fahrrad bewältigen.

Alltags-Challenges

In der kostenlosen, mobilen Klimathon-App „klimakompass“ warten Challenges, um im Bereich Wohnen den individuellen CO2-Fußabdruck zu verringern. Informationen zum Klimathon unter www.goeppingen-lebt-nachhaltigkeit.de Auskunft gibt auch Isabel Glaser, Koordinatorin für kommunale Entwicklungspolitik, iglaser@goeppingen.de, 07161 650-5270.

PM Stadtverwaltung Göppingen

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