Der Fahrgastbeirat des Landkreises Göppingen übt deutliche Kritik an der schlechten Erreichbarkeit der Klinik am Eichert aus dem Mittelbereich Geislingen. Durch die Schließung der Helfensteinklinik sei es eigentlich unumgänglich, den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV)zur Göppinger Klinik auszubauen.
Sprecher Heiko Stobinski: „Wir waren sehr erstaunt, dass die Pläne für die Helfensteinklinik von keinem umfänglichen Konzept für den Busverkehr im Landkreis begleitet werden. Die logische Konsequenz aus der Zentralisierung der Gesundheitsversorgung muss natürlich die bessere Erreichbarkeit der Klinik am Eichert für alle Bus–und Bahnfahrgäste sein.“
Aus dem Mittelbereich Geislingen beträgt die Anfahrtszeit teilweise fast zwei Stunden, was insbesondere Seniorinnen und Senioren sowie mobilitätseingeschränkten Fahrgästen nicht zuzumuten sei. Von Hohenstadt aus benötigt man an Werktagen sogar rund zweieinhalb Stunden zur Klinik in der eigenen Kreisstadt. Nach Auffassung des Fahrgastbeirats muss die Fahrzeit bei kreisinternen Verbindungen zur Klinik am Eichert deutlich reduziert werden, wenn möglich sollte sie unter einer Stunde betragen.
Der Fahrgastbeirat, welcher VVS und Landkreis für die Bus–und Bahnkunden berät und sich aus Vertretern verschiedener Verbände zusammensetzt, gibt durchaus zu, dass die ÖPNV–Anbindung des Mittelbereichs Geislingen eine Herausforderung darstellt. „Allerdings bieten Verbesserungen im ÖPNV stets auch die große Chance für zukunftsweisende, nachhaltige Mobilität“, so der Sprecher. Grundsätzliche Möglichkeiten zur besseren Klinik–Anbindung seien Taktverdichtungen, günstigere Anschlussmöglichkeiten, die Einrichtung neuer Linien (insbesondere Querverbindungen und Schnellbuslinien)sowie die Erprobung von modernen On–Demand–Systemen ohne feste Fahrpläne und Linienführungen.