Die Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen in der SPD (AfA) hat ihren Standpunkt bekräftigt, dass sie den Plan des Landrats, die Helfenstein-Klinik in eine „Praxisklinik“ umzustrukturieren, nicht für akzeptabel hält. Sie solidarisiert sich mit den Gegnern des Plans und ruft alle Kreisräte auf, dagegen zu stimmen.
Der AfA-Vorsitzende Klaus-Peter Grüner äußert in einer Pressemitteilung Verständnis für die „aufgewühlte Stimmung“ im Raum Geislingen. „Wir teilen die Sorgen weiter Bevölkerungskreise im oberen Filstal und darüber hinaus, die die Zukunft der Helfenstein-Klinik umtreibt und nicht auf sie im bisherigen Umfang verzichten wollen.“
Die AfA warnt vor einer „Spaltung des Landkreises in zwei Räume, nämlich einen, der mit der neuen Eichert-Klinik alle Wünsche erfüllt bekomme und jenem, der ‚nur am Katzentisch Platz nehmen‘ darf und sich letztlich ausrechnen kann, wann auch noch die jetzt gerühmte ‚Praxisklinik‘ endgültig abgewickelt wird.“
„Die Entscheidungsträger müssen sich daran messen lassen, ob sie die von ihnen vor Jahren gegebenen Zusage ‚Ein Landkreis – eine Klinik – zwei Standorte‘ einhalten wollen oder nicht. Es erhebe sich die Frage, so die AfA in ihrer Verlautbarung, welche Halbwertzeit das politische Versprechen auf Erhalt des Klinikstandorts tatsächlich habe.
Die AfA teilt die Auffassung des Geislinger SPD-Ortsvereins und seiner Gemeinderatsfraktion, dass ansonsten die Politikverdrossenheit um sich greife und die Glaubwürdigkeit der Kreispolitiker erheblichen Schaden nehme.
An den Kreistag richtet der AfA-Kreisvorsitzende Grüner die Forderung, sich entschieden für den Erhalt der Helfenstein-Klinik einzusetzen und die gegenläufige Entwicklung zu stoppen.
Die AfA vermutet in ihrer Stellungnahme, dass bei den Plänen des Managements auch die Arbeitnehmerinteressen keine gewichtige Rolle gespielt haben. Immerhin sei die Helfenstein-Klinik der zweitgrößte Arbeitgeber in Geislingen und damit ein sehr bedeutsamer und wichtiger Faktor der wirtschaftlichen und sozialen Struktur.
Vor dem Hintergrund ihres Wahlversprechens, dass die Alb-Fils-Kliniken mit zwei Standorten in kommunaler Hand erhalten bleiben müsse und entsprechende Zukunftsinvestitionen gemacht werden, um die Helfen-stein-Klinik attraktiv für Patienten und Mitarbeitende zu machen, wäre eine Zustimmung des Kreistags zu den Landratsplänen der Öffentlichkeit und den Wählern nicht zu vermitteln“, betont Grüner.
Die AfA erklärt, dass von einer zu befürchtenden Abwicklung der Helfenstein-Klinik immerhin 300 Arbeitsplätze im ohnehin strukturell arg gebeutelten Geislingen tangiert sind. „Immerhin ist die Klinik der zweitgrößte Arbeitgeber in der Fünftälerstadt. Landrat und Kreistag müssten es als ihre vornehmste Aufgabe verstehen, die vorhandenen Arbeitsplätze in Geislingen zu sichern und ihnen eine Perspektive zu geben“, heißt es in der AfA-Pressemitteilung. Die jüngsten Pläne ließen Zweifel am Wahrnehmen sozialer Verantwortung erkennen, so die AfA.
PM SPD-Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen (AfA) im Stauferkreis