Kai Struppek der zuständige Förster im Revier Hohenstaufen des Forstbezirks Schurwald erläutert: „Da der See letztes Jahr im Sommer täglich ca. 20 cm seines Wasserpegels verlor mussten wir das Wasser zunächst ablassen damit eine Zustandserfassung erfolgen konnte“. Dies geschah in Abstimmung mit der unteren Naturschutzbehörde, der Stadt Göppingen, Vertretern des NABU und der Fischergilde.
Nachdem der See entwässert war stellte sich heraus, dass verschiedene Bretter des Ablaufwerks, auch Mönch genannt, verrottet waren. Kai Struppek berichtet: „Neben dem Mönch wurden auch die im Dammuntergrund verlegten Rohre mit einer fahrbaren Kamera begutachtet und anschließend gereinigt“.
In der achtmonatigen Trockenlegung, dem aus der Teichwirtschaft bekannten „Sommern“ bzw. „Wintern“, wurde durch natürliche Zersetzungsprozesse ein Teil des vorhandenen Schlammes abgebaut. Auf eine aufwendige maschinelle Entschlammung konnte dadurch verzichtet werden. Während dieser Zeit fanden die Planungen zur Sanierung des Mönchs statt.
Im Februar nun konnte eine örtliche Fachfirma das über 7 Meter hohe Ablaufwerk durch einsetzten von naturbelassenen Eichendielen, deren Aussparungen an den Stoßkanten mit einer Tonfüllung versehen wurden, wieder herstellen.
„Die Maßnahme hat ForstBW bisher mit rund 20.000 € finanziert. Aus unserer Sicht ein gelungener Beitrag zum Arten- und Biotopschutz im Rahmen der multifunktionalen Forstwirtschaft“ zeigt sich Jürgen Sistermans-Wehmeyer vom Forstbezirk Schurwald erfreut. Sein Kollege Kai Struppek ergänzt: „Auch wenn es vermutlich bis Ende des Jahres dauert bis der normale Wasserpegel erreicht ist können die Erholungssuchenden sich schon bald an den ersten laichenden Erdkröten und quakenden Grasfröschen erfreuen“.
Neben verschiedenen Molcharten finden im weiteren Jahresverlauf unterschiedliche Libellenarten und andere Wasserinsekten rund um den Linsenholzsee ihren Lebensraum. Und an lauen Sommerabenden können obendrein noch heimische Fledermausarten beobachtet werden.
Der Linsenholzsee lädt wieder zum Verweilen ein.
Über ForstBW
Die Anstalt öffentlichen Rechts Forst Baden-Württemberg (ForstBW) arbeitet seit dem 01.01.2020 als eigenständiges Unternehmen. Der Betrieb Forst Baden-Württemberg (ForstBW) trägt Verantwortung für ca. 23 % der Waldfläche in Baden-Württemberg. Mit der Bewirtschaftung von über 300.000 Hektar Staatswald ist ForstBW größter Naturraummanager und größter Forstbetrieb des Landes. Das Prinzip der Nachhaltigkeit bildet die Grundlage unserer Tätigkeit. Der wirtschaftliche Erfolg ist die Basis für unser Engagement für Naturschutz und Gesellschaft. Dazu tragen landesweit ca. 1.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in 21 Forstbezirken, mehreren Servicestellen und der Betriebsleitung bei.
Foto (Kai Struppek): Erdkröten bei der Paarung
PM Forst BW Forstbezirk Schurwald