Seit dem Jahreswechsel ist der Landkreis Göppingen in den Verkehrsverbund Region Stuttgart ( VVS ) „voll integriert“. Der Landkreis ist damit im einheitlichen Tarifsystem für Bahnen und Busse im mit rund 2,7 Mio Einwohnern größten Ballungsraum Baden-Württembergs. Für die SPD im Kreis, die für den Einstieg früh und ausdauernd geworben hatte, eine grosse Genugtuung, aber kein Grund, um die Hände in den Schoß zu legen.
Die Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion, die Uhingerin Susanne Widmaier, nahm die zurückliegende Jahrespressekonferenz des VVS zum Anlaß, Perspektiven aufzuzeigen: „Die über viele Jahre mühevoll erkämpfte Mitgliedschaft des Landkreises im VVS darf kein Grund zum Zurücklehnen sein. Der Start in die Vollintegration mit günstigeren Tarifen und mehr Möglichkeiten in der gesamten Region ist für uns als SPD Auftrag, jetzt die neuen Möglichkeiten auszuloten“. Von der Leitung des VVS höre man, so die auch in der Regionalversammlung Engagierte, daß technisch im Umstieg alles geklappt hat. Corona-bedingt seien Prognosen über die Dynamik der Fahrgastzahlen natürlich noch nicht möglich. Im Gegenteil sind es 2020 gerade mal 30 – 40% des jetzigen Aufkommens im VVS-Gebiet gewesen. Und der Landkreis mit seinem überproportionalen Schülerverkehr dürfte eher am unteren Ende liegen. „Eine Ausnahmesituation, unglücklicherweise grade zum Start unserer ÖPNV-Zukunft“, bemerkte der Verkehrssprecher der Fraktion, Benjamin Christian. Jetzt komme es deshalb darauf an, was Gemeinderäte und Kreistag, Betriebe und Verwaltungen, Freizeitnutzer und Berufspendler aus den Angeboten machen. Christian weiter: “ Mit einer verbesserten ÖPNV-Inanspruchnahme kann die Bevölkerung unseres Landkreises ihren Beitrag zum Erreichen der Klimaschutzziele des Pariser Abkommens und der EU leisten, welche bis 2050 Klimaneutralität anstrebt und im Zwischenstopp 2030 schon viel erreicht haben möchte !“. Dafür müssten aber nun, „mit dem Hebel eines starken Verbundes“ auch weitere Schritte erfolgen. Die SPD blickt auf das Erreichte: Der frühzeitige VVS-Einstieg für die Studis in Göppingen und Geislingen vor einigen Jahren, die darauf folgende Teilintegration auf der Schiene für alle, die zum zurückliegenden Schuljahresbeginn schon vorweg gestartete Vollintegration für die Filsland-Schüler, der Beschluss des Kreistags, Job-Ticket-Bestellungen für Beschäftigte in den Kommunal-Verwaltungen beim Landkreis zu bündeln, seien schon mal gute Zeichen, so Kreisrat und BM Eberhard Keller aus Ebersbach. In den nächsten Jahren brauche man, so die SPD-Kreisräte, „mehr von diesem Offensivgeist“. Neue Busverbindungen, engere Bustakte, vor allem aber nahtlos ineinandergreifende Bahn-Bus-Übergänge mit digitaler Unterstützung. „Und mittelfristig brauchen wir auf der Schiene im Nahverkehr den 15-Minuten-Takt in den Stoßzeiten“ . Dazu komme die Untersuchung, ob Nebenbahnen nach Boll und Kirchheim sowie nach Schwäbisch Gmünd lohnenswert reaktiviert werden können. „Und wir unterstützen ein Ziel vehement“, so Widmaier, „das 365 Euro-Jahresticket im gesamten Verbund !“
Kreisrat und MdL Peter Hofelich abschließend: „Wie immer hat der Erfolg des VVS-Einstiegs viele Mütter und Väter. Zurecht. Wir danken all denen, die auf der Zielgeraden zum Gelingen beigetragen haben. Wir Sozialdemokraten sind aber stolz darauf, dass sich die ‚lange Linie‘ im Ringen um den VVS und besseren ÖPNV seit nunmehr drei Jahrzehnten bei uns im Landkreis mit der SPD verbindet ! Und das wird so bleiben“.
PM SPD Kreistagsfraktion