Am 12. Dezember 2020 jährt sich die Verabschiedung des Übereinkommens von Paris zum fünften Mal. Damals einigte sich die Weltgemeinschaft, dass „der Anstieg der durchschnittlichen Erdtemperatur deutlich unter 2 °C über dem vorindustriellen Niveau gehalten wird und Anstrengungen unternommen werden, um den Temperaturanstieg auf 1,5 °C über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen“. Dies war ein historischer Moment, da zum ersten Mal ein klares Ziel festgelegt und deutlich zum Ausdruck gebracht wurde, wie gefährlich der Klimawandel und seine Auswirkungen für uns und unser Leben sind. Das Abkommen sollte eine wirksame Reaktion „auf die akute Bedrohung durch Klimaänderungen“ sein.
Die Politiker geizten bei der Verabschiedung nicht mit großen Worten:
- „Es stand noch nie so viel auf dem Spiel, denn es geht um die Zukunft des Planeten.“ (François Hollande, damaliger französischer Präsident)
- „Es geht um die Grundlagen des Lebens der Generationen, die nach uns kommen.“ (Angela Merkel, Bundeskanzlerin)
- „Statt uns morgen bei unseren Kindern und Enkeln zu entschuldigen, sollten wir heute Maßnahmen gegen den Klimawandel treffen.“ (David Cameron, damaliger britischer Premierminister),
Doch was ist seitdem passiert? Eindeutig zu wenig. Es wird viel von Klimaschutz gesprochen, aber die selbstgesetzten Ziele wurden nirgends erreicht. Entschlossenes politisches Handeln fehlt. Die Politiker, die mit großen Worten die Übereinkunft feierten, haben noch immer keinen realistischen Plan vorgelegt, wie das Pariser Abkommen eingehalten werden soll.
Die Nichtregierungsorganisation Germanwatch erstellt jährlich eine Rangliste der Klimaschutzbemühungen der Staaten dieser Erde. Die ersten drei Plätze bleiben jeweils leer, denn kein Land tut genug, um die Erderwärmung realistisch deutlich unter 2 Grad zu halten. Die angepeilten 1,5 Grad, die für uns so wichtig wären, geraten immer weiter aus dem Blickfeld. Deutschland belegt in diesem Ranking im Übrigen einen unrühmlichen 19. Platz. Nach einem Bericht des UN-Umweltprogramms sind wir derzeit auf einem Pfad, der zu einer katastrophalen Erwärmung um 3 Grad führen würde.
Die Länder dieser Welt haben die Pariser Übereinkunft getroffen, weil die Klimakrise eine Bedrohung für uns darstellt. Klimaschutz ist kein Luxus, sondern eine absolute Notwendigkeit. Wir fordern die Politik auf, die nötigen Schritte einzuleiten, um die Erderwärmung in den Griff zu bekommen. Entschlossenes Handeln ist nötig, die Treibhausemissionen müssen schnell sinken.
Parents For Future haben deshalb am Freitag, den 11.12.2020 um 17 Uhr auf dem Marktplatz in Göppingen eine Mahnwache abhalten, um auf die Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels zu drängen.
Da die Politik zu wenig stringente Maßnahmen zur Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad ergreift, ist es an uns Bürgern, diese Maßnahmen einzufordern. Dies können wir durch Briefe/E-Mails an die gewählten Volksvertreter (Bürgermeister, Gemeinderäte, Kreisräte, Landtags- und Bundestagsabgeordnete) und in Gesprächen einfordern. Eine entsprechende Abstimmung an der Wahlurne ist wichtig.
Wir als Einwohner des Landkreises Göppingen müssen außerdem selbst zu einer Reduzierung des Ausstoßes von CO2 beitragen, indem wir bewusster und nachhaltiger konsumieren und unser Mobilitätsverhalten grundlegend ändern.
Darüber hinaus wird der Ausbau der erneuerbaren Energien (Photovoltaik, Windkraft, Erdwärme …) durch uns als Bürger maßgeblich beeinflusst. Möglichst viel Energie muss vor Ort im Landkreis produziert werden.
Klimaschutz ist kein Selbstzweck und Luxus, er ist oberste Priorität für das Weiterleben auf unserem Planeten. Klimaschutz schafft zudem Arbeitsplätze, die wir gerade im Landkreis Göppingen aufgrund des Strukturwandels dringend benötigen.
Erheben Sie Ihre Stimme für die Einhaltung des 1,5-Grad-Zieles!
PM Parents For Future Göppingen