Trotz Corona-Pandemie wurde in diesem Jahr am Alten Zoll in der Fußgängerzone fleißig gewerkelt. Unter Einhaltung der erforderlichen Corona-Schutzmaßnahmen kamen die Handwerker gut voran. Nachdem im Frühjahr die aufwendigen Holzausbesserungsarbeiten im Dachstuhl abgeschlossen waren, wurde im Sommer das Dach eingedeckt.
Auch die Außenfarbe wurde aufgebracht. Hier orientierte man sich an historischen Befunden. „Das Fachwerk des Alten Zolls war ursprünglich Ockerfarben“, berichtet Irene Cziriak, die Leiterin vom Bauverwaltungsamt. Auch alle Fenster sind bereits eingesetzt. „Als nächstes kommen die Fenstersimse“, sagt Robert Pozorny vom Architekturbüro Arch & Art, der die Bauarbeiten vor Ort koordiniert. Auch im Gebäude ist viel passiert. Im Erdgeschoss wurde unter anderem an mehreren Wänden der alte Putz vorsichtig entfernt, um das alte Mauerwerk nicht zu beschädigen. „Das Mauerwerk ist wunderschön“, sagt Irene Cziriak. „Das wollten wir gerne erhalten.“ Aus diesem Grund wurde das alte Mauerwerk neu verfugt und im Anschluss versiegelt. „Die Arbeit hat sich gelohnt“, sagt Robert Pozorny. „Das sieht jetzt richtig klasse aus.“
Im ersten und zweiten Obergeschoss ziehen die Handwerker momentan die Zwischenwände für die einzelnen Räume ein. Bei den Baumaterialien wird viel Wert auf natürliche Baustoffe gelegt: Die Zwischenwände enthalten Lehm, der für ein gutes Raumklima sorgt.
Auch die Grundinstallation der Elektroverkabelung in der Decke über dem zweiten Obergeschoss ist eingebracht. „Anfang nächstes Jahres geht es dann verstärkt mit der Grundinstallation von Heizung, Lüftung und Sanitäranlagen, der Elektrik und dem Innenausbau weiter“, sagt Robert Pozorny. Und das Gerüst? Ein kleiner Teil soll noch bis Jahresende abgebaut werden; der Rest folgt im Frühjahr, wenn die Fenstersimse angebracht sind. Im Übrigen liegt die Sanierung des Alten Zolls voll im Zeit- und Kostenplan.
Hintergrundinfo: Historisches Gebäude „Alter Zoll“ Der „Alte Zoll“ im Herzen der Geislinger Altstadt ist ein imposantes Kulturdenkmal aus dem späten Mittelalter. 1495 wurde das Fachwerkhaus erbaut. Im Erdgeschoss befand sich einst die Zollstation, darüber wohnte der Zöllner mit seiner Familie und Gehilfen. Die oberen Stockwerke waren unter anderem Warenlager. Die Stadtverwaltung kaufte das siebenstöckige Gebäude im Jahr 2012, vier Jahre später liefen die Sanierungsarbeiten an. Der „Alte Zoll“ wird momentan zum Bürgerhaus ausgebaut. In diesem soll nach Fertigstellung der Modernisierungs- und Erhaltungsarbeiten unter anderem das Bürgeramt des Rathauses untergebracht werden. Darüber hinaus wird das sanierte, denkmalgeschützte Fachwerkgebäude die Hauptstraße deutlich aufwerten und führt zudem zu einer Belebung der Fußgängerzone, wenn das Bürgerbüro in der Mitte der Straße angekommen ist.
PM Stadtverwaltung Geislingen an der Steige