Seit diesem Mittwoch konnte auf der Linie 924 zwischen Zell u.A. und Schlierbach versuchsweise ein erster zusätzlicher Bus eingesetzt werden, um die Situation zu entlasten. Abteilungsleiter Sebastian Hettwer und sein Team haben in den zurückliegenden Wochen viele Kurse am frühen Morgen und zur Mittagszeit persönlich unter die Lupe genommen. “Die Lage ist angespannt, die Kontrollen zusammen mit der Polizei haben aber keine unzulässigen Überlastungen ergeben”, weiß er zu berichten. Ein Problem sei auch, dass die verfügbaren Kapazitäten in vielen Fällen nicht optimal genutzt werden und damit insgesamt ein Verteilungsproblem bei den Schülerströmen bestehe. Festgestellt wurde, dass oftmals die meisten SchülerInnen in den ersten Bus drängen und darauffolgende Busse noch über eine ausreichende Anzahl an freien Plätzen verfügen.
Dennoch habe man großes Verständnis für die Sorge der Eltern. Bekanntlich gelten die üblichen Abstandsregeln im ÖPNV nicht, um so mehr deshalb die Pflicht zum Tragen des Mund-/NaseSchutzes. Diese wird im Ergebnis der Kontrollen zu 99% eingehalten. Außerdem müsse man
Nach intensiven Gesprächen mit den Linien-Busunternehmen wie auch Drittanbietern stellt man im Landratsamt ernüchtert fest, dass leider nur wenige Zusatzbusse zur Verfügung stehen, die für einen Einsatz auf den kritischen Linien in Frage kommen. Man wolle jedoch alles unternehmen, um eine Entspannung zu erreichen, stellt Hettwer fest.
Davon unabhängig verläuft die Entwicklung rasant. Seit Dienstag hat das Verkehrsministerium die Förderbedingungen für nachgesteuerte Busse nochmals deutlich verbessert. Der Zuschuss des Landes liegt inzwischen bei 95% und die Hürden, dass Mittel des Landes fließen, wurden nochmals vereinfacht. Die regelmäßige Besetzung aller Sitzplätze und 20% der zugelassenen Stehplätze bilden das Maß, sofern es keine alternativen Fahrtmöglichkeiten gibt.
Entsprechend reagierte Amtsleiter Jörg-Michael Wienecke bei einer kurzfristig anberaumten WebKonferenz mit den SchulleiterInnen im Landkreis am Mittwoch: “Am Geld wird es auf keinen Fall scheitern. Wir organisieren Entlastungsbusse bis nach den Herbstferien, so gut wir können und diese von den Unternehmen auch bekommen”. Die geringe Zahl verfügbarer Fahrzeuge sei das eine, fehlendes Personal und wieder steigende Krankenstände bei den Unternehmen das andere Hindernis, führt Sebastian Hettwer dazu aus. Die Fahrpläne der Verstärkerbusse werden in der kommenden Woche unter www.filsland.de bekanntgegeben.
In jedem Fall müsse nach Auffassung des Mobilitätsamts aber auch die Frage der Entzerrung der Unterrichtszeiten jetzt gezielt angegangen werden. Auch darauf habe man die Schulleitungen hingewiesen, die zunächst zurückhaltend reagierten. Ein Vorschlag, den Verkehrsminister Winfried Hermann jedoch als zwingend ansieht, um die verfügbaren Kapazitäten in der Schülerbeförderung besser zu verteilen und damit die Corona-Problematik zu entspannen. “Mit Änderungen bei einzelnen Schulen ist es jedoch nicht getan, ich sehe durchaus auch die Probleme bei der Stundenplangestaltung und bei der Abstimmung untereinander”, stellt Wienecke fest, der einen erheblichen Koordinierungsaufwand für alle Beteiligten sieht. “Eine klare Vorgabe seitens des Kultusministeriums würde uns da ganz entschieden weiterhelfen”, fordert der Amtsleiter mit Blick auf das Land. Für diese Einschätzung habe er im Verkehrsausschuss diese Woche viel Zustimmung gespürt.
PM Landratsamt Göppingen Amt für Mobilität und Verkehrsinfrastruktur