„Angeblich will Landrat Wolf mit dem fragwürdigen Konzept, die Helfensteinklinik zu einem Gesundheits-‚Campus‘ umzustrukturieren, erreichen, dass dem Standort Geislingen der Alb-Fils-Kliniken gGmbH nur Gutes widerfährt. Die Arbeitnehmerinteressen scheinen bei der Erstellung des Konzepts keine Rolle gespielt zu haben.
So lauten die beiden Kernsätze einer Pressemitteilung, mit der sich die Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen in der SPD (AfA) in die Diskussion um die Helfensteinklinik eingeschaltet hat. Sie bezweifelt die Schlüssigkeit des Konzepts, dass unter dem Begriff „Campus“ eine vielversprechende Zukunft für die Helfensteinklinik geplant sei. Es soll vorderhand dazu dienen, die Klinik-beschäftigten, die Bürgerinnen und Bürger sowie die Kreisräte ruhig zu stellen. Dazu bedient sich der Landrat eines Begriffs aus der Universitätslandschaft und beabsichtigt damit, den Prozess des kontinuierlichen Abbaus relevanter klinischer Abteilungen dennoch als Perspektive für eine gute Zukunft zu verkaufen.
“Der AfA-Kreisvorsitzende Klaus-Peter Grüner, erklärt, “Campus“ bedeute, dass auf einem universitären Areal Einrichtungen für „Lehre und Forschung“ zusammen gefasst werden. Diesem Anspruch werde das Vorhaben der AFK jedenfalls nicht gerecht. Vielmehr muss, so Grüner weiter, „befürchtet werden, dass es statt zur Lehre zur Leere und statt zur Forschung zur Erforschung der Ursachen einer gescheiterten Standortstrategie kommen wird.“
Die unvermeidlichen Auswirkungen auf die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer waren nach der AfA vorliegenden Informationen bisher nicht Gegen-stand von Beratungen mit dem Betriebsrat, obwohl es sich nach Auffassung der AfA um eine sogenannte Betriebsänderung handeln würde, die beratungs- und gegebenenfalls sozialplanpflichtig und damit mitbestimmungspflichtig sei, ergänzte AfA-Pressesprecher Harald Kraus. „Die Befürchtungen der Mitarbeiter der Helfensteinklinik sind durch die Absichten des Landrats bzw. der Geschäftsführung weiter genährt und unglaubwürdig geworden“ fügte er hinzu.
Die vor Jahren ausgegebene Parole „Eine Klinik mit zwei Standorten“ habe sich aufgrund der jüngsten Pläne schlicht in Luft aufgelöst. Wirklich geglaubt hätten die Geislinger Mitarbeiter dies aber ohnehin nicht.
Den Anforderungen aus der demografischen Entwicklung – die Menschen werden immer älter und öfters behandlungsbedürftig – werde man damit keinesfalls gerecht, wenn sich zum Beispiel für Böhmenkirchener die nächstmögliche klinische Anlaufstelle in Göppingen befindet. Dort werde ein Neubau hoch gezogen, bei dem die Überschreitung der ursprünglich genannten Baukosten offensichtlich kein Problem darzustellen scheine. Jedenfalls werde nicht mit gleichem Maßstab hantiert, so die AfA abschliessend.
PM SPD-Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen (AfA) im Stauferkreis
PM