Die Anliegen der Bus- und Bahnkunden im Kreis Göppingen an die richtigen Stellen zu bringen: Das ist die Aufgabe des neuen Fahrgastbeirats, den sieben Verbände am Mittwochabend im Göppinger Landratsamt gründeten. Er ist bereits an den Stuttgarter Verkehrsverbund angeschlossen und firmiert daher als „Regionaler Fahrgastbeirat des Landkreises Göppingen im VVS“. Er soll die Fragen und Anregungen der Kreisbewohner schon vor der Vollintegration am 1. Januar 2021 an den VVS weiterleiten, um somit den Übergang in den neuen Verkehrsverbund erfolgreich mitzugestalten.
Gründungsmitglieder des Regionalbeirats sind die Kreisverbände des ADFC und des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) sowie der Kreisseniorenrat, der Kreisjugendring, der Göppinger Gesamtelternbeirat, der Kreisbehindertenring und die Lokale Agenda Göppingen. Bei der Zusammensetzung orientiert sich der Göppinger Beirat am großen VVSFahrgastbeirat, der bereits seit 1997 aktiv an der Verbesserung des Bus- und Bahnangebots mitarbeitet.
Für den Stuttgarter Verkehrsverbund ist es ein Novum, dass ein Mitgliedslandkreis einen eigenen Fahrgastbeirat erhält. VVS-Geschäftsführer Stammler will damit die besondere Situation des Stauferkreises anerkennen. Er ist relativ weit von der Landeshauptstadt entfernt, verfügt über keine S-Bahn und ist zusätzlich am Oberzentrum Ulm orientiert. Der Sprecher des Göppinger Regionalbeirats und dessen Stellvertreter fungieren als Verbindungsglied zum Stuttgarter Fahrgastbeirat und nehmen an seinen Sitzungen teil.
Zum Sprecher des Göppinger Regionalbeirats wurde am Mittwochabend Heiko Stobinski vom VCD gewählt. Stellvertreterin ist Stephanie Hansert-Schupp vom Gesamtelternbeirat Göppingen. Jörg-Michael Wienecke, Leiter des Amts für Mobilität und Verkehrsinfratsruktur im Landratsamt, hat bei der Gründungsversammlung zugesichert, als Ansprechpartner weiterhin zur Verfügung zu stehen. Auch künftig werden einige Entscheidungen zum Bus- und Bahnverkehr in Göppingen getroffen.
Mittel- und langfristige Ziele des Fahrgastbeirats sind neben der halbstündlichen Regionalbahn-Verbindung nach Ulm die Reaktivierung der Voralbbahn und deren Verlängerung nach Kirchheim/ Teck, ein Modellversuch für den ländlichen Raum nach dem Vorbild des Hofer Landbusses und die Barrierefreiheit im Bus- und Bahnverkehr im Landkreis Göppingen. Hier findet eine enge Abstimmung mit dem Verkehrsexperten des Kreisbehindertenrings, Reinhard Grams, statt. Zunächst stehen der Bahnhof in Geislingen und der ZOB in Göppingen, welche saniert werden sollen, im Mittelpunkt. Um die Projekte angemessen begleiten zu können, sind vierteljährliche Sitzungen vorgesehen. Diese finden grundsätzlich öffentlich statt.
Mit der Neugründung des Göppinger Fahrgastbeirats versuchen alle Beteiligten die Fehler zu vermeiden, die beim „Filsland“-Fahrgastbeirat aufgetreten sind. Hier führten externe und interne Kommunikationsprobleme zum Scheitern.
In einer gemeinsamen Sitzung von VVS-Geschäftsführer Horst Stammler, Kreisverkehrsplaner Jörg-Michael Wienecke und „Filsland“ am Ende des vergangenen Jahres hatten die verbliebenen Fahrgastbeiräte Reinhard Grams (Kreisbehindertenring) und Heiko Stobinski (VCD) skizziert, wie es weitergehen könnte. Hier sicherte Horst Stammler zu, dass der neu zu bildende Regionalbeirat vom VVS anerkannt wird. Dessen Aufstellung ist der ehrenamtlichen Arbeit des Kreisbehindertenrings mit Reinhard Grams und der Vorsitzenden Heike Baehrens zu verdanken.
Mitglieder Regionaler Fahrgastbeirat des Landkreises Göppingen im VVS:
Heiko Stobinski (Sprecher), VCD-Kreisverband Göppingen
Stephanie Hansert-Schupp (Stellvertreterin), Gesamtelternbeirat Göppingen
Dirk Messer, ADFC-Kreisverband Göppingen
Reinhard Grams, Kreisbehindertenring
Tobias Klopfer, Kreisjugendring
Harald Kraus, Kreisseniorenrat
Burkhard Wollny, Lokale Agenda Göppingen
Beratung: Dr. Wolfgang Staiger, Sprecher des VVS-Fahrgastbeirats (Pro Bahn)
Der Göppinger Fahrgastbeirat kann ab sofort erreicht werden unter: fahrgastbeirat-gp@vvs.de
PM Regionaler Fahrgastbeirat des Landkreises Göppingen im VVS