Baumpflanzung auf der Azubi-Streuobstwiese

Auf einer Wiese der Stadt Göppingen wurden Streuobstbäume gepflanzt. Dabei handelt es sich um seltene Lokalsorten, für die der Landkreis eine Sortenpatenschaft übernommen hat. Ursprünglich als gemeinsame Aktion aller Auszubildenden des Landratsamts geplant, hat die aktuelle Situation dazu geführt, dass die Pflanzung nur im kleinen Kreis stattfinden konnte.

Die Wiese im Gewann Haier bei Faurndau wird schon seit 2012 von den Auszubildenden des Landratsamtes und des Forststützpunkts Bad Boll betreut und gepflegt. Der Streuobstbestand befand sich anfangs in einem äußerst schlechten Zustand. Ungeschnittene, überalterte Bäume, die von Brombeeren eingewachsen waren, prägten das Bild. Durch eine Erstpflege wurde der Bestand wieder geöffnet und in eine Nutzung gebracht. Inzwischen stellt er auch wieder einen geeigneten Lebensraum für den Gartenrotschwanz dar, für den die Azubis im Rahmen des Landesprojektes „Aktionsplan Biologische Vielfalt – 111-Arten-Korb“ eine Patenschaft übernommen haben. Für ihre wertvolle Arbeit wurden die Auszubildenden 2014 mit dem Jugendkulturlandschaftspreis ausgezeichnet. Eine Besonderheit der Pflegepatenschaft ist das Zusammenwirken von Auszubildenden aus dem Verwaltungsbereich und der Forstwirtschaft unter fachlicher Begleitung durch den Landschaftserhaltungsverband (LEV), den Leiter des Forststützpunktes und den Obstbauberater des Landkreises. Die Azubis lernen, welche Bedeutung Streuobstwiesen für den Erhalt der biologischen Vielfalt haben und wieviel Engagement notwendig ist, um diesen Lebensraum zu erhalten.

Neben Baumschnitt, Wiesenmahd und Verwertung der Äpfel steht auch gelegentlich auf dem Programm, stark geschädigte Bäume durch Neupflanzungen zu ersetzen. Die Stadt Göppingen hat hierfür zwei Streuobstbäume der Sorte „Göppinger Musch“ bereitgestellt und der Landschaftserhaltungsverband hat noch zwei „Gingener Luiken“ organisiert. Neben dem „Börtlinger Weinapfel“ sind das die Lokalsorten, für die der Landkreis Göppingen eine Sortenpatenschaft übernommen hat. Da die beiden erstgenannten Sorten sehr selten zu finden sind und bei den Baumschulen nicht zum Standardsortiment gehören, wurde die Möglichkeit genutzt ein paar dieser Bäume zu erstehen und anzupflanzen. Die Pflanzung hat der Leiter des Forststützpunkts Bad Boll zusammen mit einem Auszubildenden durchgeführt. Der Landschaftserhaltungsverband hofft nun, dass die Bäume gut anwachsen. “Wir wünschen uns, dass diese Bäume zukünftig Vermehrungsmaterial liefern, mit dem weitere Bäume hergestellt werden können, damit der Erhalt der Lokalsorten im Landkreis gesichert ist“, so Alexander Koch, Geschäftsführer des LEV Göppingen.

Foto: Landschaftserhaltungsverband Landkreis Göppingen e.V., Alexander Koch

 

PM Landschaftserhaltungsverband Landkreis Göppingen e.V.

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