Im Landkreis Göppingen liegen dem Gesundheitsamt derzeit 401 bestätigte Corona-Fälle vor. Neun Personen sind bisher im Landkreis im Zusammenhang mit dem Corona-Virus verstorben. Genesen sind bisher insgesamt 95 Personen. Laut Landrat Edgar Wolff spiegeln diese Zahlen zwar einen deutlichen Anstieg wider, sowohl bei Fallzahlen als auch bei Todesfällen. Gleichwohl sei der befürchtete, exponentielle Anstieg der Fallzahlen bisher nicht eingetreten. “Diese Tatsache macht Mut, dass es uns gelingt, die Kurve soweit in die Länge zu ziehen, dass unser Gesundheitssystem dem standhalten kann. Gleichzeitig bedeutet sie aber keineswegs eine Entwarnung. Wir müssen weiterhin die verordneten Maßnahmen umsetzen. Nachhalten ist das Gebot der Stunde”, so Landrat Edgar Wolff.
Das Gesundheitsamt stellt inzwischen fest, dass die Zahl der Kontakte von Corona-Patienten, die vom Gesundheitsamt nach einem positiven Befund nachverfolgt werden, weniger werden. “Das zeigt uns, dass die Maßnahmen greifen”, so Dr. Heinz Pöhler, Leiter des Gesundheitsamts. Sorge bereitet dem Gesundheitsamt derzeit vor allem, dass vermehrt Corona-Fälle in Pflegeheimen auftreten. Ende der Woche wird eine mobile Abstrichstelle, die in Zusammenarbeit zwischen Kreisärzteschaft und DRK entstanden ist, verfügbar sein und vermehrt Abstriche in Pflegeheimen durchführen. Zudem ist für Ende der Woche die Inbetriebnahme einer Fieberambulanz, ebenfalls in den Räumlichkeiten der ehemaligen Gemeinschaftsunterkunft in der Ulmer Straße 110, geplant. Diese Fieberambulanz soll als Anlaufstelle für Infektpatienten dienen, damit diese nicht in Arztpraxen oder Kliniken vorstellig werden müssen.
In den ALB FILS KLINIKEN werden derzeit 11 Corona-Patienten auf den Intensivstationen behandelt und beatmet. Weitere 28 Corona-Patienten sowie 16 COVID-Verdachtsfälle werden stationär in den Kliniken behandelt. Für die kommenden Herausforderungen sieht Dr. Ingo Hüttner, Medizinischer Geschäftsführer der ALB FILS KLINIKEN GmbH, die Kliniken zum aktuellen Zeitpunkt gut gerüstet, sowohl was Schutzausrüstung, als auch Intensivbetten angeht. Ausschlaggebender Faktor sei die personelle Betreuung der Patienten. Für die aktuelle Patientenzahl sei auch dies sicher gewährleistet.
Nach dem gemeinsamen Aufruf nach Schutzkleidung des Landkreises mit der IHK, Bezirkskammer Göppingen und der Kreishandwerkerschaft Göppingen an die Unternehmen im Landkreis, zeigen sich alle Beteiligten überwältigt über die große Resonanz. Rund 80 Unternehmen, von großen Betrieben bis hin zu kleinen Einmannbetrieben, spendeten unter anderem Schutzhandschuhe, Schutzbrillen und Schutzmasken. Die Unternehmen im Landkreis zeigten sich erfreulicherweise sehr solidarisch, so Landrat Wolff. „Dafür sind wir sehr dankbar.“ Ihren Dank sprechen auch Wolf Ulrich Martin, Präsident der IHK Bezirkskammer Göppingen, und Kreishandwerksmeister Jürgen Schmid aus.
Der Bedarf an Schutzkleidung ist im Landkreis nach wie vor sehr groß, sowohl im medizinischen Bereich als auch im ambulanten und stationären Pflegebereich. Wichtig ist deswegen eine schnelle und transparente Verteilung der Schutzausrüstung. Die vom Land Baden-Württemberg zur Verfügung gestellte Lieferung an Schutzmaterialien, die inzwischen eingetroffen ist, bewertet Landrat Wolff als positiv, sie sei aber bei weitem nicht ausreichend. Weitere Lieferungen werden erwartet. Der Bedarf an Schutzmaterialien im medizinischen Bereich und im Pflegebereich sowie deren Verteilung werden zentral im Landratsamt koordiniert.
PM Landratsamt Göppingen