Stimmen Sie am 26.04.2020 mit „JA“ und damit gegen das neue Baugebiet!
„JA“ zum Erhalt der Natur auf unserer Gemarkung
„JA“ zur Reduzierung des Flächenverbrauchs
„JA“ zu einem nachhaltigen Ortsentwicklungsplan
Wie es dazu kam:
Am 10.10.2019 fasste der Gemeinderat den Aufstellungsbeschluss zum Neubaugebiet „Heubeund-West“. Als Reaktion darauf bildete sich spontan eine Initiative, die das neue Baugebiet kritisch sieht und forderte, dass die Bürgerinnen und Bürger selbst darüber entscheiden können. Daraus entstand dieser Bürgerentscheid. Damit liegt die Entscheidung bei Ihnen, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger!
Warum sind wir gegen „Heubeund-West“? Es gibt eine Vielzahl von Gründen:
Schutz natürlicher Lebensgrundlagen
Artenschwund, Insektenschutz, Bienensterben, Klimawandel: Nach vielen Jahren reger Bautätigkeit und Vernichtung von natürlichen Lebensräumen wollen wir die noch verbleibende Artenvielfalt auf blühenden Streuobstwiesen erhalten. Hier gilt es, Schöpfung zu bewahren. Gerade wegen der artenreichen Landschaften auf unserer Gemarkung ist Wäschenbeuren attraktiv für den Zuzug junger Familien. Wir können vieles vermehren, aber nicht unsere Erde.
Stärkung der regionalen Landwirtschaft
Wir wollen unsere Bauern unterstützen. Regional erzeugte Lebensmittel sind ein wesentlicher Beitrag zum Klimaschutz und zur Versorgung der Bevölkerung. Landwirtschaft ist auch Landschaftsschutz. Wenn der von „Heubeund-West“ direkt betroffene Landwirt Beeinträchtigungen für seinen Betrieb befürchtet, können wir das nicht ignorieren. Geruchs- und Lärmemissionen sind in der Landwirtschaft unumgänglich und bilden ein großes Konfliktpotential zu dem in direkter Nachbarschaft geplanten Baugebiet.
Regenwasserproblematik
Werden Flächen durch Baumaßnahmen versiegelt, kann Regenwasser nicht versickern, sondern wird in die Kanalisation geleitet. Da die Extremwetterereignisse mit Starkregen immer häufiger werden, sind Zisternen und Retentionsbecken schnell überbelastet. Die Folgen sind Überschwemmungen, wie zum Beispiel 2018 am Markplatz oder am Überlaufbecken beim Edeka.
Vorausschauende Ortsentwicklung
2018 wurden in Baden-Württemberg täglich 4,5 Hektar Boden für Wohngebäude, Produktionshallen und Straßen verbraucht. Gleichzeitig sind rückläufige Bevölkerungszahlen Ausdruck des bundesweiten demografischen Wandels. Dieser wird auch vor Wäschenbeuren nicht haltmachen. Wenn sich dabei noch der Trend zu vermehrtem Leerstand und Verfall von Gebäuden im Ortsinneren fortsetzt, während weiterhin Neubaugebiete am Ortsrand entstehen, wie wird sich dann das Bild unserer Gemeinde in den nächsten Jahrzehnten entwickeln?
Nachhaltig Wohnraum schaffen
Die Ausweisung von „Heubeund-West“ als Baugebiet ist keine Antwort für die große Wohnungsnot, die auch hier im Ort zu spüren ist. Darum setzen wir auf eine Denkpause für einige Jahre, um unter professioneller Beratung einen nachhaltigen Ortsentwicklungsplan aufzustellen, der die Nutzung leerstehender Häuser und Wohnungen, innerörtlich vorhandener Bauplätze und Sanierungsobjekte mit modernem, ökologisch und sozial ausgewogenem Haus- und Wohnungsbau beinhaltet.
Verkehr
Der vorgelegte Planentwurf sieht 22 Einfamilienhäuser in „Heubeund-West“ vor. Jedes neu gebaute Haus bedeutet heute die doppelte Anzahl an Autos. Der Mehrverkehr liefe über die bestehenden Straßen (Ringstraße, Heubeundstraße) mit der Hauptzufahrt über den Holunderweg. Dieser ist mit einer Breite von nur 3,4 m Breite als Durchgangsstraße für so viel Verkehr nicht geeignet.
Rechtliche Bedenken
Das Baugebiet soll ermöglicht werden durch den Sonderparagraphen 13b BauGB. Er sollte extreme städtische Wohnungsnot eindämmen, war aber nicht gedacht für eine ländliche Ortsrandlage. Nun soll mit Hilfe dieses Paragraphen in „Heubeund-West“ ohne Umweltgutachten und sonst gültige Umweltstandards gebaut werden. Wir halten das für einen Missbrauch des Gesetzes und Missachtung des Naturschutzes.
Rettet den Planeten
Unter dieser Überschrift schrieb Herr Bürgermeister Vesenmaier im Mitteilungsblatt der Gemeinde Wäschenbeuren Nr. 40 vom 2.10.2019 auf Seite 3:
“Die Menschen spüren, dass ein „Weiter so“ unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit nicht mehr verantwortet werden kann. Die Industrienationen sind für den Raubbau in der Natur verantwortlich…
Für die Regierenden wird es nicht einfach sein, diese Botschaft den Wählerinnen und Wählern zu vermitteln. Doch die Einschränkungen werden uns alle treffen.“
Wir sind gegen ein „Weiter so“ – auch in der Bautätigkeit – und für umfassende Überlegungen zu einer ganzheitlichen Entwicklung unseres Wäschenbeuren und seiner Natur.
Sind auch Sie gegen die Aufstellung des Bebauungsplans „Heubeund-West?
Dann stimmen Sie am 26.04.2020 mit „JA“
Für die Bürgerinitiative grüßen Sie herzlich Stephen Kleesattel, David Catenazzo, Martin Scheckenbach