Mitte Fils-Treffen der SPD-Fraktionen: „Raumschaft neu denken!“

Sozialdemokraten aus Eislingen, Salach und Süßen wollen gemeinsame Wohnbaugesellschaft prüfen.

Die Städte und Gemeinden an der Filstalachse sind bei Wohnraum, Schulen, Kinderbetreuung, Pflege und öffentlichem Nahverkehr in einer angespannten Situation. Im hoch verdichteten mittleren Filstal haben sich die SPD-Fraktionen und Kreisräte dazu jetzt lebhaft ausgetauscht und mehr gemeinsames Vorgehen besprochen. „Wir müssen unsere Raumschaft neu denken“ brachte es Udo Rössler aus Süßen auf den Punkt.

Donnerstagabend im Salacher ‚Glashaus‘ kam beim schon traditionellen Mitte Fils-Lauter-Treffen die von der dortigen Kommunal-SPD bekannte Mischung aus Bodenhaftung und neuem Denken zum Tragen. Der Salacher Fraktionsvorsitzende Werner Staudenmayer hatte eingangs über die angesichts steigender Einwohnerzahlen und verändertem Bedarf nötigen Erweiterungen bei Kindergärten und Schule gesprochen. Ein Trend, der auch für Eislingen und Süßen berichtet wurde. Eislingens Fraktionschef Peter Ritz sprach von einer „gewissen Aufbruchstimmung im Gemeinderat“, was auch für städtebauliche Herausforderungen, wie den Hirsch-Kreisel oder die Zukunft des Haug-Geländes gelte. Angela Schirling wies auf die guten Erfahrungen mit einem ‚Natur-Kindergarten‘ hin. Udo Rössler und Reiner Scheifele berichteten aus Süßen, dass man auf im Ortszentrum zu entwickelnden Gebieten wie dem TSV-Areal die Chance zu anderen, kostengünstigen Wohnformen habe. Sie wiesen auch auf die Wiederbelebung des genossenschaftlichen Bauens hin. Weil die effektive Verwendung von Flächen und das dringend benötigte Angebot bezahlbaren Wohnraums ein gemeinsames Anliegen sind, wollen die Fraktionen prüfen lassen, ob eine gemeinsame Wohnbaugesellschaft der Mitte Fils-Kommunen nicht aus der Taufe gehoben werden könnte.

Aus dem Kreistags-Geschehen berichteten Julian Stipp und Peter Hofelich. Noch 9 Monate sei es bis zur Vollintegration des Landkreises in den VVS, ein jahrelanges Anliegen der SPD, das gerade auch aus Eislingen, Salach und Süßen stark politisch befördert wurde. Stipp wies darauf hin, dass die Schülerbeförderung im VVS für den Kreis mit dem nächsten Schuljahr viel früher beginne; die SPD habe darüber hinaus erfolgreich beantragt habe, für Familien mit drei Kindern und mehr eine Sonderrabattierung einzuführen. Peter Hofelich mahnte eine kreis- und regionsweite Politik für betriebliche Weiterbildung im wirtschaftlichen Strukturwandel an. „Für uns im Filstal eine Schicksalsfrage!“

Differenziert sehen die Sozialdemokraten den Mangel an Gewerbeflächen. Julian Stipp sprach sich für eine ‚aktivere Flächenpolitik‘ aus. Peter Ritz beobachtete, dass „Bestandsimmobilien schnell wieder voll sind“. Peter Hofelich pflichtete dem IBA-Intendanten Andreas Hofer bei, der jüngst darauf hinwies, dass mit dem Wechsel der Antriebstechnologie bei Herstellern wie Zulieferern erstmal mehr Platzbedarf da sei, weil die Produktionslinien mindestens für eine Übergangsfrist parallel vorgehalten werden müssten. Andererseits gelte es, „Leerstände zu erfassen“, wie Reiner Scheifele meinte. „Nicht alle Flächen verscherbeln“, um auch langfristig agieren zu können, will Udo Rössler. Salachs Gemeinderat Alex Gaugele brachte dazu die Idee eines „kommunal gespeisten Flächenfonds“ ins Spiel.

‚Raumschaft neu denken‘ galt auch für manche weiteren Gesprächspunkte des Abends: Sollten nicht die Musikschulen gemeinsam auftreten? Wie sieht es mit der VHS-Kooperation aus? Die Bäder-Zusammenarbeit läuft ja schon gut. Und wie sieht es mit der Schnittstelle der Bürgerbusse aus? Und wie wäre es mit einem ‚Kultur-Sommer Mittlere Fils‘?

 

PM Büro Peter Hofelich MdL

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