Mehr Wohnraum
Zur Kenntnis nahm der Gemeinderat die geplante Erweiterung des Dachgeschosses mit Balkonanbau in der Ledergasse 18.
Immer mehr Fahrzeuge
Der Fahrzeugbestand nimmt jährlich zu. Dies zeigt die aktuelle Statistik des Landratsamts für Hattenhofen. Betrug die Gesamtzahl der Fahrzeuge (PKW, LKW, Motorräder, Omnibusse und Anhänger) im Jahr 2013 noch 2.795, liegt diese Zahl mittlerweile bei 3.111 Fahrzeugen.
Blockheizkraftwerk eingebaut
Das neue Blockheizkraftwerk für die Sillerhalle, welches auch die Schule und das Seniorenzentrum mit Strom versorgt, ist mittlerweile installiert. Darüber informierte BM Jochen Reutter. Anfängliche Probleme mit der Kaminführung für die Abwärme sind gelöst, die Abluft wird über die Außenwand der Sillerhalle abgeführt.
Wohnbauflächen: Gemeinde nimmt „Bäumle“ ins Visier
Innerörtliche Nachverdichtung ist schwierig
Die Gemeinde wird das im Flächennutzungsplan seit Jahrzehnten ausgewiesene Wohnbaugebiet „Bäumle“ umsetzen. Dies hat der Gemeinderat einstimmig beschlossen. Die Verwaltung erhielt den Auftrag, die weiteren Verfahrensschritte in die Wege zu leiten. Das Bäumle hat eine Fläche von rund einem Hektar und liegt nördlich des Wohngebiets „Langer Morgen“ und östlich des Wohngebiets „Dobelwiesen-Ahorn“. Die möglichen Bauflächen sind derzeit alle noch in privater Hand.
Bürgermeister Jochen Reutter hatte eingangs dargestellt, wo die Wohnbaupotentiale in der Gemeinde liegen und was diese in den letzten Jahren an neuen Bauplätzen ausweisen oder nicht ausweisen konnte.
Aktuell hat die Gemeinde mit Ausnahme eines Grundstücks an der Zeller Straße keine eigenen Bauplätze mehr. Das Flächenkontingent des Flächennutzungsplans ist bis auf die Wohnbaufläche „Bäumle“ ausgeschöpft.
Einwohnerzahl stabil gehalten, Infrastruktur gesichert
Seit Mitte der 1990er Jahre hat die Gemeinde zwei neue Wohnbaugebiete erschlossen, den Sommergarten (1995) und den Limburgweg (2011). Innerörtlich wurden zwei kleinere Wohnbauflächen umgesetzt, die Darlehensgasse (2004) und Am Ochsen (2013). Dadurch, so Reutter, sei es gelungen, die Einwohnerentwicklung relativ stabil bei 3000 Einwohnern zu halten. Im Jahr 1996 hatte Hattenhofen 3.048 Einwohner, aktuell sind es knapp 3.000. Neben der Sicherung der Einwohnerzahl in dieser
Größenordnung sei es immer darum gegangen, so Bürgermeister Reutter, die vorhandene Infrastruktur zu erhalten.
Bebauungspläne regeln Nachverdichtung
Im Rahmen der innerörtlichen Nachverdichtung hat die Gemeinde in den letzten 20 Jahren das Gebiet mit Bebauungsplänen fast vollständig überplant. Damit werden die baulichen Möglichkeiten der Nachverdichtung geregelt und in den Nachbarschaftsverhältnissen für Rechtssicherheit gesorgt. Aktuell steht das Gebiet „Sommerweide I/Friedhofstraße“ zur Überplanung an. Zwei kleine Gebiete in der Ortsmitte und in der unteren Hauptstraße werden abschließend folgen. Durch diese Planung konnten einige Baulücken geschlossen werden, die teilweise auch von der Kommunalen Wohnbau GmbH genutzt wurden. In Hattenhofen gibt es rund zehn leerstehende Wohnhäuser, eine nicht bekannte Zahl leerstehender Wohnungen und etwa 45 Baulücken mit einer Fläche von rund vier Hektar. Das Aktivierungspotential bei Eigentümern zur Bebauung von privaten Baulücken liegt bei 10 bis 15 Prozent. Innerörtlich, so Reutter, habe man das gemacht, was der Gemeinde möglich war. Alle Gemeinden täten sich sehr schwer mit der Schließung von privaten Baulücken. Entweder möchten die Eigentümer nicht verkaufen oder die Nachbarn wehren sich gegen Bebauung.
Keine Abrundungen am Ortsrand
Der Gesetzgeber hat in Paragraf 13b Baugesetzbuch den Kommunen bundesweit die Möglichkeit eingeräumt, bis Ende 2019 an den Ortsrändern unter erleichterten Bedingungen Wohnbaugebiete auszuweisen. In Hattenhofen hat der Gemeinderat zusammen mit einem Fachbüro vier Optionsflächen untersucht, bewertet und Eigentümergespräche geführt. Eine kleine Fläche mit vier privaten Bauplätzen nördlich der Webergasse ist wirtschaftlich nicht zu erschließen Eine angedachte Arrondierung des Gebiets Sommergarten Richtung Albershausen ist ebenfalls unwirtschaftlich, vor allem stimmt die Straßenbauverwaltung der Erschießung von der Kreisstraße aus Gründen der Verkehrssicherheit nicht zu. Eine kleinere Fläche in der Talaue am Butzbach steht auf Grund landwirtschaftlicher Belange nicht zur Verfügung. Die Entwicklung der Gemeinde nördlich des Wohngebiets Dobelwiesen sei nur sinnvoll, so Reutter, wenn ein städtebauliches freiraumplanerisches Gesamtkonzept zu einer langfristigen Nordentwicklung aufgestellt wird. Hierbei müssen Aspekte wie Gewässerschutz, Entwässerung, Vogelschutz, Emissionsfragen, Nähe zur Landwirtschaft und Bodenschutz eingebunden werden.
Neubaugebiet „Bäumle“ und Nachverdichtung im „Bruckwiesen“
Es sei sehr wichtig, so ein Gemeinderat, dass man viele Baulücken habe schließen können, das sei besser als Neubaugebiete im Außenbereich. Auf seine Nachfrage schätzte BM Reutter die Verfahrensdauer für das Neubaugebiet im „Bäumle“ auf zwei bis drei Jahre. Baulücken zu schließen sei immer besser als in den Außenbereich gehen, so ein weiterer Gemeinderat, leider habe man mangels gesetzlicher Ermächtigung keinen Zugriff auf private Grundstücke. Wenn man sich im Außenbereich weiter ausbreite, werde noch mehr Fläche der Natur entzogen und das nur, um die Einwohnerzahl zu halten. Da es Wohnbaubedarf gebe, so dieser Sprecher, werde er der Ausweisung des Gebiets „Bäumle“ zähne- knirschend zustimmen. Allerdings müsse man dort einen Bauzwang aussprechen, um Baulücken zu vermeiden. In vielen Wohngebieten, so ein Sprecher, wo mittlerweile die Kinder weggezogen sind, habe man die Einwohnerzahl halbiert, beispielsweise im Bruckwiesen. Wenn diese Grundstücke verkauft werden, könnten auch wieder Familien einziehen. Wenn man im Innenbereich nachverdichten will, so BM Jochen Reutter, bleibe oft nichts anderes übrig, als in die Höhe anstatt in die Breite zu gehen. Dies wiederum treffe auf Widerstand der Angrenzer. Wegen dieses Konflikts sei innerörtlich Nachverdichtung sehr schwierig, bestätigte ein Sprecher, man müsse auch den Wohncharakter des Orts im Auge behalten. Neben der Ausweisung des Neubaugebiets Bäumle möchte Bürgermeister Jochen Reutter auch die planerische Überarbeitung des größten Wohngebiets im Bruckwiesen in Angriff nehmen.
PM Gemeindeverwaltung Hattenhofen