Auf Einladung des Göppinger Landtagsabgeordneten Peter Hofelich (SPD) haben vor wenigen Tagen Eltern, Rektoren, Lehrer und Schüler mit Schulamtsleiter Jörg Hofrichter im Roth-Carrée die aktuelle Situation an den Schulen im Kreis Göppingen besprochen. Vor allem die Unterrichtsversorgung sei mancherorts nach wie vor ein Problem, waren sich die Diskutierenden einig. Dabei eröffnete Schulamtsleiter Hofrichter spannende Perspektiven aus der Praxis und erläuterte aktuelle Herausforderungen.
Die Unterrichtsversorgung gestalte sich an manchen Schulen im Landkreis vor allem wegen der prekären Lehrerversorgung nach wie vor schwierig, machte Schulamtsleiter Jörg Hofrichter mit Blick auf den leergefegten Arbeitsmarkt deutlich. Mitunter gebe es keine Bewerberinnen und Bewerber für offene Stellen, sodass freigewordene Deputate nicht sofort nachbesetzt werden können. „Bildungspolitische Innovationen sind mit mehr Bedarf an Personal verbunden“, sagte Hofrichter und stellte die vergleichsweise lange Dauer der Lehrerbildung heraus. So dauere es fünf Jahre oder länger, bis fertig ausgebildete Pädagogen zur Verfügung stehen, um die angespannte Unterrichtsversorgung zu verbessern. „Deshalb sind wir vom ersten Schultag an in einem strukturellen Minus“, meinte der Schulamtsleiter hinsichtlich der Krankheitsreserve, die oft bereits zu Beginn des Schuljahres eingesetzt werden müsse. Um dieser angespannten Situation Abhilfe zu schaffen, sei es wichtig, „in für den Staatshaushalt finanziell günstigen Zeiten die Weichen richtig zu stellen“, sagte der Göppinger Abgeordnete Peter Hofelich, der auch finanzpolitischer Sprecher seiner Fraktion ist.
In einer kurzen Bewertung der aktuellen Bildungspolitik hatte Hofelich zu Beginn über aktuelle Themen informiert. Der Abgeordnete kritisierte in diesem Zusammenhang die grün-schwarze Streichung von Lehrerstellen und forderte eine deutliche Erhöhung der Grundschul-Studienplätze und der Krankheitsreserve vor Ort. Kreis- und Stadträtin Hilde Huber wies darauf hin, dass man in Zukunft darauf hinarbeiten müsse, die brenzlige Unterrichtsversorgung zu verhindern: „Woran liegt es – und was kann man dagegen tun?“, fragte Hilde Huber und forderte mehr Impulse für neue Lehrerstellen. Holger Kißling, Sprecher der GEW im Kreis Göppingen, wies zudem auf die Bedeutung einer leistungsgerechten Besoldung hin. So gebe es etwa bei Schulleitern an Grundschulen eine Diskrepanz zwischen zahlreichen neuen Aufgaben und ihrer Besoldungsstufe.
PM Büro Peter Hofelich