Stadtverwaltung geht neue Wege

Rund 75 Prozent der Pflegebedürftigen werden zu Hause gepflegt und betreut. Die Stadtverwaltung Göppingen geht davon aus, dass aktuell circa 100 Mitarbeitende diese Doppelbelastung von Beruf und Pflege schultern – eine oft schwierige und kräftezehrende Belastung. Erstmalig hat das Personalreferat zur Unterstützung dieser Kolleginnen und Kollegen und für weitere Interessierte aus der Verwaltung ein Halbtagesseminar angeboten.

Iris Fahle, Sabine Reisch und Tina Hemminger, stadtinterne Fachkräfte des Bürgerhauses und der Seniorenfachberatung, informierten sehr praxisnah über ambulante Hilfsangebote und Vorsorgethemen. Sehr schnell bereicherten die Teilnehmer/-innen selbst durch Tipps und durch eigene Erfahrungen den Austausch. Sehr offen verdeutlichten einige von ihnen ihre erreichten Grenzen der psychischen und körperlichen Belastungen, teilweise bedingt durch den dreifachen Druck durch Kümmern um Eltern, Kindererziehung und Beruf. „Ganz wichtig war und ist für uns deswegen auch die Selbstfürsorge der betroffenen Kolleginnen und Kollegen“, erläutert Fahle. „Wir versuchen in diesem Seminar, die Kolleginnen und Kollegen auch für ihre persönlichen Stressfaktoren zu sensibilisieren, damit sie mit belastenden Situationen besser umgehen können“.

Für Willi Schwaak, Leiter der Hauptverwaltung, ist klar: „Die große Resonanz auf das Seminar und die Rückmeldungen bestätigen uns in unserem Vorhaben, dieses Unterstützungsangebot weiter fortzuführen und bedarfsgerecht auszubauen. Neben der Vereinbarkeit von Beruf und Kinderbetreuung liegt uns die Unterstützung von Kolleginnen und Kollegen vor oder in einer Pflegesituation sehr am Herzen“. Für Herbst 2020 ist jedenfalls geplant, das Seminar „Hilfe, meine Eltern werden alt“ erneut anzubieten.

Audit berufundfamilie

Im September 2018 erhielt die Stadt Göppingen das Zertifikat zum audit berufundfamilie. Konkret wurden im Rahmen der Auditierung der Bestand der Angebote zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie begutachtet und weiterführende Ziele einer familienbewussten Personalpolitik definiert. Mittlerweile konnten mehrere Maßnahmen aus dem Handlungskatalog umgesetzt werden. Beispielhaft seien genannt: Anschaffung von Spielzeugkisten, optimierter Zugang zum Intranet, kompakte digitale Informationen zum Thema Vorsorge und Bereitstellung von Vorsorgemappen. Für die kommenden zwei Zertifizierungsjahre sind rund 30 weitere Einzelmaßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie geplant. Näheres unter www.goeppingen.de -> Attraktiver Arbeitgeber.

 

PM  Stadt Göppingen

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