Seit 1971 ist die Hohenstaufenstadt mit der Babenbergerstadt Klosterneuburg in Niederösterreich offiziell verbunden. Beim Besuch der Gemeinderatsfestsitzung kam auch das 50-jährige Jubiläum in zwei Jahren zur Sprache.
Mit Oberbürgermeister Guido Till an der Spitzer reisten Mitglieder des Gemeinderates, der Stadtverwaltung und des Arbeitskreises Klosterneuburg zum Erfahrungsaustausch und zur Vertiefung der Städtepartnerschaft vor die Tore Wiens. Ausgiebig wurde „Happyland“, das Sport- und Freizeitzentrum für die ganze Familie, besichtigt und sich über die jüngste, über 15 Millionen Euro teure Sanierung und Erweiterung informiert. 1978 privat als erstes Hallenbad mit Wellenbecken mit bis zu dreiviertel Meter hohen Wellen erbaut, übte das Happyland einst Anziehungskraft bis nach Wien aus. Zuvor befanden sich in dem Augebiet ein Wald und ein Fußballplatz. Damit in der Donaunähe überhaupt gebaut werden konnte, musste seinerzeit das Gelände um sieben bis acht Meter aufgeschüttet werden. Anfang bis Mitte der 1980er Jahre kamen das Sportbad, Sport- und Tennishalle sowie ein Kunsteislaufplatz hinzu.
In jener Zeit erwarb die Stadt Klosterneuburg das Happyland zu 97 Prozent; Grundstückseigentümer ist das Chorherrenstift. Betrieben wird das Happyland heute von einer Sportstätten GmbH; der Beirat, dem die Gemeinderatsfraktionen angehören, kommt vierteljährlich zusammen. Das rund 100.000 Quadratmeter große Gelände zählt 350.000 Besucher-/innen pro Jahr. Das Angebot umfasst Außensportanlagen für Tennis, Leichtathletik, Fußball; den Eislaufplatz, das Erlebnisbad, Kegelbahnen, Kletterhalle, Sauna & Solarium, eine Sporthalle für Basketball, Fußball, Gymnastik etc. sowie Tennishalle und ganz neu ein Fitnessraum, in dem auch eigene Kurse angeboten werden. Angesiedelt ist ein Basketball-Leistungszentrum: In 50 Jahren konnten zehn österreichische BB-Meistertitel nach Klosterneuburg geholt werden. 700 Sitzplätze plus Stehplätze bieten maximal 1.200 Zuschauer-/innen die Möglichkeit, die Spiele in der Halle zu verfolgen; Live-Übertragungen im Fernsehen steigern den Bekanntheitsgrad Klosterneuburgs. Angesichts der Sanierungen und Erweiterungen von Hohenstaufenhalle/EWS Arena für 18 Millionen Euro und der Barbarossa-Thermen für 13 Millionen Euro würdigte OB Till die vergleichsweise sparsame Sanierung und lobte die örtliche Komprimiertheit des Angebots für viele Sportarten.
Alle zwei Jahre wird der Tag des Sports als Leistungsschau der Vereine und privater, auch gewerblicher Anbieter durchgeführt. Bei der dritten Auflage in diesem Jahr strömten 4.500 Gäste auf das Happyland-Areal, das auch für die Ferienbetreuung zur Verfügung steht. Im benachbarten ehemaligen Hotel Holiday Inn wird künftig ein Gesundheitszentrum für bis zu 100 Bornout-Patienten Anfang Dezember eröffnen. Neben 100 Arbeitsplätzen wird es 100 Patienten für mehrere Wochen nach Klosterneuburg lotsen und damit die örtliche Wirtschaft stärken.
Immer montags vor Leopoldi findet die Festsitzung des Gemeinderates statt. Dieses Mal fiel die Festsitzung auf den 11.11., dennoch hielt Bürgermeister Mag. Stefan Schmuckenschlager keine Büttenrede. Auch ein „Narrenwecken“, wie in anderen Gemeinden Niederösterreichs üblich, fand in Klosterneuburg nicht statt, weil: „Bei uns sind die Narren das ganze Jahr munter.“ Schmuckenschlager, seit zehn Jahren im Amt, stellte die Entwicklung Klosterneuburgs zur Wissenschaftsstadt vor, ging auf den Ausbau der Kindertageseinrichtungen ein und freute sich über die Auszeichnung Klosterneuburgs als Energiespargemeinde ebenso wie über das neu eröffnete private Gymnasium. Klosterneuburg sei gekennzeichnet durch eine hohe Dynamik.
Sein Amt als Bürgermeister bezeichnete Mag. Schmuckenschlager als „machtvolles Amt,“ – und diese Macht habe er maßvoll genutzt, um die Entwicklung voranzubringen. Er betonte gleichermaßen den Stolz auf die Stadt und den Respekt in der Stadt. Respekt sei der soziale Kitt, der eine „Rottweiler-Gesellschaft“ verhindere. Eindringlich warnte das Stadtoberhaupt vor Hass im Netz und forderte, den Staat zu schützen. Die Ablehnung staatlicher Autoritäten sei falsch, ebenso wie der Aufruf zum Widerstand gegen demokratisch legitimierte Macht. Diese (demokratisch legitimierte) Macht würde dadurch nicht abgeschafft, sondern an andere verlagert – „an wen?“ fragte Schmuckenschlager. Er hätte Carola Rackete daher nicht ausgezeichnet – die deutsche Kapitänin wurde kürzlich im ehemaligen Essl-Museum in Klosterneuburg von der Globart Academy mit dem „Globart Award 2019“ für ihre Zivilcourage geehrt. „Ziviler Widerstand darf die Demokratie nicht aushebeln“, bekräftigte BM Schmuckenschlager.
PM Stadt Göppingen