Karfreitag, 14. April, 19 Uhr, Evangelische Stadtkirche Geislingen an der Steige
Großes romantisches Passionsoratorium für Chor, Orchester
und Solisten: Heinrich von Herzogenberg (1843-1900)
Die Passion, opus 93
Der Oratorienchor Geislinger Singkreis e.V. hebt einen Schatz der Kirchenmusik des 19. Jahrhunderts: Mit der Passion, opus 93 des Romantikers Heinrich von Herzogenberg (1843-1900) wird am diesjährigen Karfreitag ein besonderes, selten gehörtes Passionsoratorium zur Aufführung kommen. Der Komponist und Vertraute von Johannes Brahms wirkte als Professor für Komposition am Berliner Konservatorium. In zwei Teilen, „Gründonnerstag“ und „Charfreitag“ überschrieben, vertont Herzogenberg mit ausdrucksvollen Themen und spannungsgeladenem Orchestersatz Worte des Psalters und des Johannesevangeliums. Dabei kommt dem Chor eine tragende Rolle zu, singt er doch insgesamt 18 große Chorsätze, die reich an klangschönen Melodien und farbenreichen Harmonien sind. Ungewöhnlich großzügig sind die Dimensionen der Chorstücke. Eingeleitet vom romantischen Streichersatz gliedern ergreifende Psalmvertonungen den ersten Teil (z.B. „Aus der Tiefe rufe ich, Herr, zu dir““), während der zweite Teil mit Worten der Johannespassion beginnt: „Stehet auf und lasset uns mit Jesu gehen“. Als Kenner der Bachschen Passionen komponiert Herzogenberg nach barockem Vorbild auch dramatische Turba-Chöre: Das „Weg mit dem, kreuzige ihn“ vertont er einerseits harmonisch gewagt, andererseits in martialischem, das Passionsgeschehen bildhaft vor Augen führenden Rhythmus. Ebenso dürfen Kirchenlieder nicht fehlen: Der Choral „Was Gott tut, das ist wohlgetan“ betrachtet auf diese Weise Jesu Annahme des Leidensweges. In kunstvollen polyphonen Sätzen vertont, erklingen zudem die Choräle „Herzliebster Jesu“ und Paul Gerhardts „O Haupt voll Blut und Wunden“. Die vier Solisten sind in den dem Barock nachempfundenen Recitativen des Evangelisten und der Christusworte zu hören. Zusätzlich zu den Arien kommt ihnen eine wichtige Rolle in zahlreichen Ensembles zu. Hier erreicht Herzogenberg häufig eine doppelchörige Anlage, die sich aus Solistenensemble und gemischtem Chor aufbaut.
Heinrich von Herzogenberg schrieb das romantische Oratorium „Die Passion in den 1890er Jahren. Sein Librettist, der Theologieprofessor Friedrich Spitta, ein Verwandter des Bach-Biographen, gab es für die Musik am Straßburger Dom in Auftrag. Dort erlebte der erste Teil seine Uraufführung. Das Gesamtwerk erklang erstmals am Sonntag Judica1897 in Berlin. Die Leitung hatte der Komponist.
Sopran-Anabelle Hund; Alt-Simone Eisele; Tenor- Henning Jensen; Bass-Matias Bocchio, Ansbacher Kammerorchester, Geislinger Singkreis, Leitung-Thomas Rapp
Karten im Vorverkauf erhalten Sie bei Buchhandlung Ziegler (Tel.: 41752)