Am 23.4.16 spielt in der Rätsche eine außergewöhnliche Band aus dem Hohen Norden: AFENGINN.

Die Band um den charismatischen Frontman Kim Nyberg erhielt ihren ersten Plattenvertrag nach einem Gig in einem zu einer Art Mini – Konzertclub umgebauten gesunkenen Fischerboot auf den Faröer Inseln.

Mit dem zweiten Album “ Akrobakkus “ startete Afenginn 2006 in Dänemark so richtig durch, heimste einen rennomierten Musikpreis nach dem anderen ein, und erhielt zwei Jahre später ein hochdotiertes Stipendium vom Dänischen Kunstfond. Kurz darauf unterschrieb die Band, die ihren Sound anfänglich als “ Bastard Ethno “ bezeichnete, beim deutschen Label Westpark Music. Auftritte bei großen Festivals wie  zB Roskilde 2010 folgten. Dafür erhielten Afenginn Kritiken wie zB „… und was man hier auf die Bühne bekommt, läßt sich nur als purer Wahnsinn einer Gruppe Extentriker beschreiben. “ Oder “ Wo immer die 5 Afenginns auftauchen, verbreiten sie eine Spielfreude wie auf einer arabischen Hochzeit und eine musikalische Finesse, wie das extravaganteste Jazzquintett “ ( Thüringer Reporter ).

Diese Spielfreude drückt auch der Bandname aus: Afenginn bedeutet auf altnorwegisch so viel wie “ Kämpfen im Rausch „. Auf Island beschreibt das Wort heute noch einen bestimmten Grad des Rausches oder der Euphorie, und im Altnordischen bedeutet Afenginn “ Kraft und Berauschtheit „. In einem solchen Zustand der Kraft und Berauschtheit stehen Afenginn seit 14 Jahren fast ununterbrochen auf der Bühne und hat zwischendurch sechs Alben eingespielt. Anfangs noch eine Mischung aus dem mystischen Schwermut des skandinavischen Folk und rhythmischem energiegeladenem Balkan- Sound ganz ohne Gesang. Beim fünften Album “ Lux “ …“ gingen wir an die Musik heran, wie ein klassisches Ensemle, und ich denke, das Ergebnis liegt irgendwo zwischen bildhafter Kammermusik und Sigur Ros.“ ( Kim Nyberg ). Mit ihrem neuesten, sechsten Werk “ Opus “ geht Afenginn nun noch einen Schritt weiter: Mastermind Nyberg konzipierte das Album wie eine klassische Sinfonie, als Werk aus vier Sätzen, jeweils etwa zwanzig Minuten lang und durch wiederkehrende Motive und Rhythmen verbunden. “ Opus “ bewegt mit seinen leisen Tönen ebenso wie auch mit seinen wilden überbordenden oder hymnischen Momenten. Eine Platte, die keine leicht verdaulichen Popsingles hervorbringt, dafür aber jenen, die sich darauf einlassen, intensive, tiefe Erfahrungen bietet. Kim Nyberg meint dazu: „Instantbefriedigung ist nicht alles was zählt. Es müssen nicht immer Facebook- Videos und kurze Informationsschnipsel sein, man darf auch mal wieder etwas Größeres erschaffen. Etwas, das eher wie eine richtige Beziehung ist – und nicht nur ein One-Night-Stand.“

Ein Kritiker schreibt über das neueste Werk von Afenginn, das mit zwei Schlagzeugen, Klarinette, Mandoline, Geige und Cello in der Stammbesetzung, sowie zahlreichen Gastmusikern z.B. an Trompete und Flügelhorn eingespielt wurde: “ Opus “ ist “ filigran, fantasievoll, mutig und wunderschön; definitiv am heutigen Hörverhalten vorbei, und vermutlich gerade deshalb genau das, was wir brauchen.“

Davon können Sie sich am 23.4.in der Rätsche überzeugen.

PM

Permanentlink zu diesem Beitrag: https://filstalexpress.de/kultur/27969/

Schreibe einen Kommentar

Deine Email-Adresse wird nicht veröffentlicht.