Naturschönheit und Bienenschutz in einem: Im Mai haben die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg in Kloster Lorch eine Bienenweide angelegt, die von Finanzstaatssekretärin Gisela Splett der Öffentlichkeit übergeben wurde. Die damals neu eingesäte Fläche an der Klostermauer hat sich prachtvoll entwickelt, bietet jetzt reichlich Nahrung für die nützlichen und bedrohten Bienen – und ist ein Hingucker erster Güte.
Magerwiesen mit grossem Artenreichtum
Die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg haben sich seit einigen Jahren Nachhaltigkeit und Naturschutz auf die Agenda gesetzt. Magerwiesen, artenreiche Biotope als Nahrungsangebot für Insekten, besonders für die bedrohten Wildbienen, sind daher in den letzten Monaten in der Umgebung der historischen Monumente des Landes entstanden – etwa in den Klöstern Hirsau, Maulbronn und Lorch. Die Magerwiese in der Anlage der ehemaligen Grablege der Staufer ist prächtig gediehen und präsentiert sich schon seit Juli in voller Blüte. Die Lage im Kloster ist zudem mehr als malerisch: Die Wiese erstreckt sich entlang der Klostermauer, der Blick fällt entweder auf die Klosterkirche mit ihrem markanten Marsiliusturm oder auf den „Luginsland“: Im Rahmen der Remstal-Landesgartenschau ist das Häuschen auf der Klostermauer mit einer gehäkelten Hülle aus weißem Garn überzogen worden – ein verblüffender Eindruck.
Fläche in Kloster Lorch eignet sich besonders
Die Flächen in einer historischen Anlage wie Kloster Lorch sind besonders geeignet:
Die Grünflächen im Monument sind schon lange keine landwirtschaftlichen Nutzflächen mehr. Sie sind nahezu nicht gedüngt – das ist eine Rarität. So fiel es den Spezialisten im Frühjahr leicht, hier die Weichen für eine der begehrten Magerwiesen zu stellen. Sie zählen zu den artenreichsten Pflanzenbeständen mit heimischen Pflanzen. Die Pflanzen der Magerwiese sind überwiegend niederwüchsige, konkurrenzschwache Arten, die Trockenheit vertragen. Blüten und Gräser können dabei eine Höhe von bis zu 100 cm erreichen und bieten vielen Insekten ein geschütztes Quartier. Die Wiese wird nur ein- oder zweimal im Jahr gemäht.
Wichtige Funktion im Ökosystem
Durch den Rückgang von blühenden Wiesen in der heutigen Kulturlandschaft nimmt das Nahrungsangebot für Insekten und damit ihre Lebensgrundlage stetig ab. Die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg setzen Zeichen dagegen: Mehrere der Monumente des Landes machen mit bei dem Projekt „Blühende Naturparke“. Die Magerwiesen schaffen Lebensraum und Nahrung für Insekten und insbesondere für Bienen in den Gärten und Parks der Monumente. Im Rahmen des Projekts werden Wiesen, die in einem der insgesamt sieben Naturparke Baden-Württembergs liegen, mit einem speziellen Saatgut ökologisch aufgewertet, um den Bienen einen neuen Lebensraum zu geben.
Service
Kloster Lorch
Öffnungszeiten: Täglich 10 bis 18 Uhr
Preise: Eintritt 5 €, ermäßigt 2.50 €
Foto: Im Bild v.l.n.r.: Markus Körner (Imkerei Remsbienle) und Ulrich Braun (Imkerei Remsbienle Imker SSG Honig)
PM Kloster Lorch – Touristikbüro und Stauferfalknerei