„Wow – mit so viel Interesse hatten wir nicht gerechnet, das ist ja Super“, sagte Eberhard Herrmann vom Naturschutzbund Süßen und Umgebung (NABU) bei der „Schnittunterweisung an Hochstämmen im Streuobstbau“. Bei kühler aber trockener Witterung waren 40 Interessierte auf das Grundstück des NABU in den Wiesgärten zwischen Süßen und Donzdorf gekommen, um die Kenntnis über den Baumschnitt an Streuobstbäumen zu erlernen oder zu erweitern. Durch ihre Bereitschaft, die Bäume zu pflegen, tragen sie elementar zum Erhalt unserer Kulturlandschaft bei, lobte Herrmann vom NABU. Außerdem sind blühende Obstbäume nicht nur eine wahre Pracht für unsere Augen im Frühjahr, sie sind auch eine immens wichtige Weide für Insekten, die es in der auf- und ausgeräumten Landschaft schwer haben.
Dörfer und Städte hier in der Region sind meistens umgeben von Streuobstwiesenbeständen. Diese Streuobstbestände sind jedoch zum Teil lückenhaft, überaltert und in einem allgemein schlechten Zustand. Auch Baumaßnahmen haben diese wertvollen Streuobstwiesen in den letzten Jahren erheblich reduziert. „Mit Ihrer Hilfe können wir eine Renaissance des Streuobstbaus schaffen“, meint Eberhard Herrmann. Wolfgang Nägele erläuterte kompetent den Erziehungsschnitt an frisch gepflanzten Apfel- und Birnbäumen. Dieser muss in den ersten Jahren konsequent erfolgen, damit der Baum eine schöne und lichte Krone aufbaut. Fachmännisch demonstrierte er wie man Leitäste mit Holunderstreben abspreizt und Fruchtäste herunterbindet. Danach wurden 5 und 10- jährige Bäume geschnitten, um den Kursteilnehmern die weitere Entwicklung des Baumschnitts zu demonstrieren. Ebenso wurde das Düngen der Bäume mit Mist angesprochen, da sonst oftmals die Qualität des Obstes nicht mehr stimmt.
Im Namen des NABU und der Teilnehmer bedankte sich Eberhard Herrmann bei Wolfgang Nägele und wies darauf hin, dass an gleicher Stelle nächstes Jahr wieder ein Schnittkurs stattfinden wird.
PM NABU OV Süßen und Umgebung