Über 32.000 Menschen in Baden-Württemberg haben dieses Jahr beim bundesweiten Wettbewerb „STADTRADELN“ ein Zeichen für den Radverkehr und für Klimaschutz gesetzt. „Ob auf dem Weg zur Arbeit, zur Schule oder zum Einkaufen – das ‚STADTRADELN‘ verbindet Nachhaltigkeit mit etwas Angenehmen, das Freude macht. Darum fördern wir die Teilnahme der Kommunen bereits im zweiten Jahr und sind begeistert, dass wir 2018 fast doppelt so viele Menschen wie 2017 dazu motivieren konnten, bei dem Wettbewerb der Arbeitgeber mitzumachen“, sagte Landesverkehrsminister Winfried Hermann am 26. Dezember 2018.
Zwischen Mai und September 2018 wurde in 136 Kommunen im Land kräftig in die Pedale getreten. So kamen rund acht Millionen Fahrrad-Kilometer zusammen und damit wurden verglichen mit Pkw-Fahrten mehr als 1.000 Tonnen Kohlendioxid vermieden. Zum Vergleich: 2017 waren es 18.000 Frauen und Männer in Baden-Württemberg, die in 66 Kommunen über vier Millionen Kilometer zurücklegten. „Wir werden die Kooperation mit STADTRADELN auch im Jahr 2019 fortführen und die Beteiligung der Kommunen fördern. Schon jetzt rufen wir alle interessierten Kommunen auf mitzumachen, um noch mehr Menschen einen Anstoß zu geben, das Fahrrad stärker in ihrem Alltag zu nutzen“, erklärte der Minister.
Beim „STADTRADELN“ sammeln Teams in angemeldeten Kommunen in einem Zeitraum von drei Wochen beim Alltagsradeln Kilometer, darunter waren 2018 auch 446 Pendler-Teams (2017: 220). Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer legten dieses Jahr durchschnittlich elf Kilometer pro Tag zurück (2017: 10 km/Tag).
Minister Hermann betonte: „Das ‚STADTRADELN‘ ist gerade für Pendlerinnen und Pendler ideal, da die Strecke zur Arbeit regelmäßig gefahren wird und sie somit kontinuierlich auf das Kilometerkonto einzahlt. Zur Motivation haben wir für diese Gruppe die Sonderkategorie ‚RadPENDLER BW‘ ins Leben gerufen – und das mit großem Erfolg. Denn 2018 haben doppelt so viele Pendler-Teams mitgemacht wie im Vorjahr.“
Im Rahmen des Wettbewerbs „STADTRADELN“ zeichnet Baden-Württemberg drei Kategorien in der Sonderauswertung „RadPENDLER BW“ aus.
Die Gewinner der „RadPENDLER BW“ im Überblick:
Kategorie „Größtes Team“ (Team mit den meisten Mitgliedern): Team „Privatgymnasium Weinheim“ aus Weinheim im Rhein-Neckar-Kreis mit 175 Personen.
Kategorie „Fahrradaktivstes Team“ (Team mit den meisten Kilometern pro Teammitglied): Team „Phoenix RSG“ von der Realschule in Güglingen im Landkreis Heilbronn mit 1.783,2 Kilometern pro Teammitglied.
Kategorie „RadPENDLER BW“ (Einzelperson mit den meisten Radkilometern): Günter Glatter aus Güglingen im Landkreis Heilbronn mit 3.055 Kilometern.
Als Anerkennung des Landes erhalten die Gewinner Überraschungspakete und Gutscheine für Fahrradbedarf.
Das Land zeichnet auch die Kommunen aus, deren Vertreterinnen und Vertreter ihrer Bürgerschaft beim „STADTRADELN“ mit gutem Beispiel vorangegangen sind. In der Kategorie „Fahrradaktivstes Kommunalparlament“ (Kilometer pro Parlamentarierin / Parlamentarier) gewinnt die Stadt Walldorf im Rhein-Neckar-Kreis mit 190,7 „Parlamentarier-Kilometern“ fünf „RadSERVICE-Stationen“. Die Pump- und Reparatur-Stationen sind mit gängigen Werkzeugen bestückt. Sie werden in den nächsten Wochen im Stadtgebiet aufgestellt und können künftig von den Bürgerinnen und Bürgern genutzt werden, um Fahrräder vor Ort zu warten oder um kleine Reparaturen durchzuführen. Unter den Kommunen mit 10.000 bis unter 50.000 Einwohnern belegt die Stadt Walldorf dabei auch bundesweit den ersten Platz in der Kategorie „Fahrradaktivstes Kommunalparlament“ – und das sogar als Newcomer bei der ersten Teilnahme am STADTRADELN!
Weitere Informationen zum „STADTRADELN“ gibt es online unter: www.stadtradeln.de.
Die Gewinnerinnen und Gewinner über „STADTRADELN“:
Moritz Kaup aus dem Team „Privatgymnasium Weinheim“ aus Weinheim im Rhein-Neckar-Kreis: „Das ‚STADTRADELN‘ bietet einen guten Einstieg für alle, die im Alltag mehr für sich, ihre Gesundheit und die Umwelt tun wollen. Gemeinsam fällt es darüber hinaus sehr viel leichter etwas Neues zu probieren. Zusammen haben wir uns gegenseitig motiviert dabei zu bleiben und fahren darum, auch noch lange nach dem ‚STADTRADELN-Aktionszeitraum‘ noch zusammen mit dem Fahrrad.“
Felipe Schaper aus dem Team „Phoenix RSG“ von der Realschule in Güglingen im Landkreis Heilbronn: „Wir sind total stolz darauf, dass wir es geschafft haben, mit unserer Leistung von 1.783,2 Kilometern pro Teammitglied, auf dem Siegertreppchen zu stehen. Radfahren finde ich total cool! Besonders Spaß hat mir gemacht, mit Freunden oder meinem Vater im Wald zu fahren, und ich hoffe, dass wir viele Menschen im Land und ganz besonders viele Schülerinnen und Schüler inspirieren, wie wir in die Pedale zu treten.“
Günter Glatter aus dem Team „Phönix RSG“ von der Realschule in Güglingen im Landkreis Heilbronn: „Fahrradfahren ist meine große Leidenschaft. Wirklich jeden Kilometer in meiner Freizeit habe ich mit dem Fahrrad zurückgelegt. 3.055 Kilometer in 3 Wochen – das beeindruckt mich auch selbst ein bisschen. Es zeigt aber, dass das Fahrrad als Alltagsbegleiter auch auf große Distanzen und in allen Lebenslagen funktioniert – am besten und längsten ohne Motor. Ich würde mich freuen, wenn mein Beispiel andere davon überzeugt, sich auch im Alltag öfter in den Sattel zu schwingen.“
Christiane Staab, Bürgermeisterin der Stadt Walldorf, aus dem Team „Stadt Walldorf“: „Wir haben 2018 zum ersten Mal beim ‚STADTRADELN‘ teilgenommen und natürlich war auch ich selbst dabei – im 263-köpfigen Team der Stadt Walldorf. Die Teilnahme ist für uns selbstverständlich, denn das Radfahren hat in Walldorf eine lange Tradition und bietet sich durch die kurzen Entfernungen geradezu an. Umso mehr freut es mich, dass in besonderer Weise der Walldorfer Gemeinderat für viele Menschen in unserer Stadt ein Vorbild sein konnte und dazu motivierte, das Fahrrad auf dem täglichen Weg zur Arbeit oder in der Freizeit zu nutzen.“
Für eine fahrradfreundliche Mobilitätskultur in Baden-Württemberg
Baden-Württemberg macht sich stark für eine moderne und nachhaltige Mobilität. Der Anteil des Radverkehrs im Mobilitätsmix soll dafür deutlich gesteigert werden. Die Initiative RadKULTUR ist bereits seit 2012 eine zentrale Maßnahme des Landes bei der Förderung einer fahrradfreundlichen Mobilitätskultur. In enger Zusammenarbeit mit Kommunen und Unternehmen sowie mit der Unterstützung eines stetig wachsenden Partnernetzwerks bietet die Initiative den Menschen positive Radfahr-Erlebnisse in ihrer individuellen Alltagsmobilität. So wird deutlich: Das Fahrrad ermöglicht es, im Alltag zeitgemäß mobil zu sein.
Weitere Informationen unter: www.radkultur-bw.de
PM Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg